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Energie & Management > Wirtschaft - DIW-Konjunkturbarometer bricht ein
Quelle: Fotolia / alexmat46
Wirtschaft

DIW-Konjunkturbarometer bricht ein

Die deutsche Wirtschaft leidet unter dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der hohen Inflation und den coronabedingten chinesischen Lockdowns, wie das DIW erklärt. 
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für den April ist auf 86 Punkte eingebrochen, nach 106 Punkten im Vormonat. Damit liegt das Konjunkturbarometer deutlich unter seinem neutralen Wert von 100 Punkten. Auch wenn sich die Lage der deutschen Wirtschaft nach dem Schock der ersten Kriegswochen laut DIW nun wieder allmählich erholen dürfte, sei für das laufende zweite Quartal bestenfalls mit einem geringen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen.

"Die Risiken für die deutsche Wirtschaft sind derzeit enorm", erklärte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. "Eine weitere Eskalation des Krieges und eine Verschlechterung der Energieversorgung, etwa weil Erdgaslieferungen ausbleiben, würden die deutsche Wirtschaft zusätzlich stark belasten."

Die Wirtschaft leide unter den direkten Auswirkungen des Krieges in Form hoher Energiepreise und des Wegfalls von Exportmärkten. Hinzu kommen laut DIW die Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Krieges und eventueller weiterer Sanktionen etwa im Energiebereich.

Vor allem die deutsche Industrie durchlebe aktuell schwierige Zeiten. Die ohnehin in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges bestehenden Lieferengpässe würden durch die Null-Covid-Strategie und erneuten breitflächigen Lockdowns in China weiter verschärft.

"Die Auftragsbücher sind zwar voll", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. "Aber der Materialmangel ist gravierend und nimmt weiter zu. Vielerorts ist die Produktion stark beeinträchtigt und die Aufträge können nicht abgearbeitet werden."

Der Dienstleistungssektor sei hingegen von den internationalen Spannungen weniger betroffen. Zudem wirkten die zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hier belebend. Vor allem bei den konsumnahen Dienstleistern, die - wie etwa im Gastgewerbe - unter den Corona-Infektionswellen besonders gelitten hatten, sei ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. "Allerdings verringert die hohe Inflation die Kaufkraft und bremst so die Zuwächse beim Konsum", sagte Baldi.

Mittwoch, 27.04.2022, 11:08 Uhr
Christine Büttner
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DIW-Konjunkturbarometer bricht ein
Die deutsche Wirtschaft leidet unter dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der hohen Inflation und den coronabedingten chinesischen Lockdowns, wie das DIW erklärt. 
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für den April ist auf 86 Punkte eingebrochen, nach 106 Punkten im Vormonat. Damit liegt das Konjunkturbarometer deutlich unter seinem neutralen Wert von 100 Punkten. Auch wenn sich die Lage der deutschen Wirtschaft nach dem Schock der ersten Kriegswochen laut DIW nun wieder allmählich erholen dürfte, sei für das laufende zweite Quartal bestenfalls mit einem geringen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen.

"Die Risiken für die deutsche Wirtschaft sind derzeit enorm", erklärte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. "Eine weitere Eskalation des Krieges und eine Verschlechterung der Energieversorgung, etwa weil Erdgaslieferungen ausbleiben, würden die deutsche Wirtschaft zusätzlich stark belasten."

Die Wirtschaft leide unter den direkten Auswirkungen des Krieges in Form hoher Energiepreise und des Wegfalls von Exportmärkten. Hinzu kommen laut DIW die Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Krieges und eventueller weiterer Sanktionen etwa im Energiebereich.

Vor allem die deutsche Industrie durchlebe aktuell schwierige Zeiten. Die ohnehin in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges bestehenden Lieferengpässe würden durch die Null-Covid-Strategie und erneuten breitflächigen Lockdowns in China weiter verschärft.

"Die Auftragsbücher sind zwar voll", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. "Aber der Materialmangel ist gravierend und nimmt weiter zu. Vielerorts ist die Produktion stark beeinträchtigt und die Aufträge können nicht abgearbeitet werden."

Der Dienstleistungssektor sei hingegen von den internationalen Spannungen weniger betroffen. Zudem wirkten die zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hier belebend. Vor allem bei den konsumnahen Dienstleistern, die - wie etwa im Gastgewerbe - unter den Corona-Infektionswellen besonders gelitten hatten, sei ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. "Allerdings verringert die hohe Inflation die Kaufkraft und bremst so die Zuwächse beim Konsum", sagte Baldi.

Mittwoch, 27.04.2022, 11:08 Uhr
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