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Im November wird in allen großen Erneuerbaren-Technologien mehr Leistung direktvermarktet. Die geförderte Variante legt am meisten zu. Größere Verschiebungen gibt es diesmal nicht.
Dem Zubau von Erneuerbaren-Anlagen entsprechend, haben Direktvermarkter für November insgesamt 688
MW Leistung mehr zur Direktvermarktung angemeldet als für Oktober. Laut Zahlen, die die
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 8. November veröffentlichten, stieg die Anlagenleistung auf 98.561
MW. Seit Anfang des Jahres ist das ein Plus von gut 7.000
MW.
Dabei entfaltete die im Marktprämienmodell geförderte Leistung gegenüber Oktober mit einem Plus von 543
MW die größere Dynamik als die subventionsfreie sonstige Direktvermarktung, die um 125
MW zulegte. Die Marktprämie landete bei 86.038
MW. Ihr Anteil sank seit Jahresanfang um 4
Prozentpunkte auf 87
Prozent.
Alle größeren grünen Technologien legten zu. An der Spitze lag die Photovoltaik mit 422
MW mehr gegenüber Oktober, davon 398
MW in der Marktprämie. Die angemeldete Leistung erreicht im November knapp 21.500
MW im geförderten Segment und fast 4.000
MW im förderfreien Vermarktungssegment. In den Zahlen ist die Masse der kleineren Dachanlagen nicht enthalten, da sie nicht direktvermarktet werden müssen.
Onshorewind baut Pole Position ausDie größte Technologie, Windenergie an Land, baute ihre Position auf Monatsbasis um 139
MW auf knapp 56.400
MW aus. Davon entfiel fast das gesamte Wachstum auf die Marktprämie, die nun 49.364
MW auf die Waagschale legt.
Größere Verschiebungen zwischen Marktprämie und subventionsfrei gibt es im November nicht. Im Vormonat dagegen hatte der gesamte
295-MW-Offshore-Windpark "Nordsee Ost" von RWE die Marktprämie verlassen (wir berichteten). Er bleibt im November in der sonstigen Direktvermarktung.
Für diesen Monat hat RWE weitere sechs Windräder des im Bau befindlichen Offshore-Windparks "Kaskasi" vor Helgoland mit zusammen 54
MW zur sonstigen Direktvermarktung angemeldet. "Kaskasi", der mit seinen 342
MW bis Jahresende komplett am Netz sein soll, ist der erste deutsche Windpark auf See, dessen Ökostrom von vorneherein förderfrei vermarktet wird.
Dabei hat RWE für ihn Anspruch auf Marktprämie in unbekannter Höhe und könnte theoretisch jeden Monat − mit einem Vorlauf von einem Monat − in dieses Segment wechseln. Angesichts der hohen Marktwerte von Grünstrom, die im September fast viermal so hoch lagen wie der höchste Zuschlagswert in der 2018er-Auktion, in der RWE den Zuschlag für "Kaskasi" bekam, ist dies aber derzeit offenbar unnötig. Weitere förderfrei vermarktete Windparks von anderen Betreibern, ebenfalls in der Nordsee, sind "Global Tech
I" und "Riffgat".
Insgesamt werden jetzt 8.129
MW deutsche Windleistung auf See direktvermarktet, davon 1.151
MW förderfrei. Die Gesamtzahl ist mit der installierten Leistung identisch, da jedes Windrad der Direktvermarktungspflicht ab 100
kW unterliegt.
Die höchsten förderfreien AnteileBiomasse als die drittstärkste erneuerbare Quelle baute ihre Position in beiden Vermarktungssegmenten leicht aus und geht nun mit gut 7.700
MW an den Markt.
Andere grüne Technologien liegen in beiden Segmenten bestenfalls im dreistelligen Bereich. Den höchsten förderfreien Anteil haben die Deponie-, Klär- und Grubengase mit 40
Prozent, gefolgt von der Wasserkraft mit 27
Prozent.
Dienstag, 8.11.2022, 13:38 Uhr
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