Deutz hat im ersten Halbjahr weniger Auftragseingänge zu verzeichnen. Auch die Umsätze sind zurückgegangen. Trotzdem sieht sich der Konzern gut positioniert.
Mit einem Ebit vor Sondereffekten von 50,1
Millionen Euro erzielte der Motorenbauer eine Ergebnisrendite von 5,7
Prozent. Damit lag sie trotz deutlich rückläufiger Umsatzentwicklung auf Gesamtkonzernebene (einschließlich der bis zum 3.
April 2024 noch zum Konzern gehörenden Torqeedo-Gruppe) nahezu auf dem Vorjahresniveau von 6,1
Prozent, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt. „Diese Entwicklung belegt nicht nur, dass Deutz zunehmend resilienter wird, sondern auch den Erfolg der fortlaufenden Portfoliooptimierung.“
Während die anhaltende konjunkturelle Schwäche nahezu aller Endkundenmärkte bei Auftragseingang und Absatz zu deutlichen Einbußen von -18,1 beziehungsweise 18,9
Prozent führte, fiel der Rückgang beim Umsatz mit -12,6
Prozent auf 875,5
Millionen Euro geringer aus. Das führt das Management auf „erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Performancesteigerung“ zurück. Auch der fortlaufende Ausbau des weniger zyklischen und margenstarken Servicegeschäfts habe dazu beigetragen. Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 6,5
Prozent auf 252,9
Millionen Euro.
„Unsere Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir uns dem Markt nicht entziehen können. Wir sehen aber auch, dass wir, anders als früher, in diesen Zeiten profitabel arbeiten und Geld verdienen“, erklärte CEO Sebastian C. Schulte. „Das verdanken wir neben unseren operativen Maßnahmen auch den erzielten strategischen Meilensteinen. Durch sie stellen wir Deutz breiter und damit zukunftssicher auf.“ Der Ausbau des Servicegeschäfts und der Erwerb von Blue Star Power Systems seien dafür gute Beispiele.
Vom Komponentenhersteller zum SystemanbieterDeutz hatte Ende Juni mit dem Erwerb von Blue Star Power Systems den Einstieg in den Markt für dezentrale Energieversorgung angekündigt. Mit dem Erwerb des US-Herstellers von Stromgeneratoren will Deutz einen weiteren Schritt auf dem Weg vom Komponentenhersteller hin zum Systemanbieter gehen. Das Unternehmen verspricht sich davon, Zugang zu neuen Geschäftsmodellen zu erhalten und einen wachstumsstarken und weniger zyklischen Markt zu erschließen, in dem Technologie und Service im Mittelpunkt stehen. Erwartet wird durch den Zukauf ein zusätzlicher profitabler Umsatz von jährlich mehr als 100 Millionen US-Dollar bis mittelfristig mehr als 150 Millionen US-Dollar. Aufbauend auf dem Geschäft von Blue Star Power Systems, so heißt es weiter, soll der Umsatz im Energiebereich bis 2030 auf rund 500
Millionen Euro anwachsen.
Gleichzeitig baut Deutz auch sein Classic-Geschäft weiter aus. Ende Juli hat das Unternehmen – wie berichtet – die Ãœbernahme der Vertriebs- und Serviceaktivitäten von Rolls-Royce Power Systems für schwere und mittelschwere Daimler-Truck-Motoren abgeschlossen. Hierdurch rechnet man mit einem zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund 300
Millionen Euro.
Darüber hinaus strebt das Unternehmen eine Kooperation mit „TAFE“ an, einem der führenden Landtechnikkonzerne in Indien, die vor allem das Geschäft mit Verbrennungsmotoren stärken soll.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 geht Deutz angesichts des konjunkturell bedingten Nachfragerückgangs nun davon aus, bestenfalls das untere Ende seiner bisherigen Absatzprognose von 160.000 bis 180.000 Motoren zu erreichen. Trotzdem wird unverändert mit einem Umsatz von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro gerechnet. Die bereinigte Ebit-Rendite soll dabei zwischen 5,0 und 6,5 Prozent liegen, beim Free Cashflow ist von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Konkreter soll es beim Kapitalmarkttags im Oktober werden.
Kennzahlen Deutz-Konzern in Millionen Euro | Q1-Q2 2024 | Q1-Q2 2023 | Prozent |
Auftragseingang | 791,0 | 965,9 | -18,1 |
Umsatz | 875,5 | 1.001,2 | -12,6 |
Ebit | 39,2 | 70,7 | -44,6 |
Bereinigtes Ebit | 50,1 | 71,4 | -29,8 |
Konzernergebnis | 25,6 | 53,8 | -52,4 |
Quelle: Deutz
Dienstag, 13.08.2024, 15:54 Uhr
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