Der aktuelle Smart City Index des Branchenverbands Bitkom zeigt große regionale Unterschiede auf. Insgesamt aber werden die Städte smarter, und der klare Spitzenreiter bleibt.
82
Städte, 5
Kategorien, ein Gesamtsieger: Beim Smart City Index, den der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom veröffentlicht, hat München mit 88
Indexpunkten wie auch im Vorjahr den ersten Platz belegt.
Dabei ist auch der Gesamtscore des „Smart City Index 2024 Studienbericht“ mit 68 von 100 möglichen Punkten um fünf Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wie es in der Studie heißt. Deutschlands Städte werden also smarter, wenn auch mit sehr deutlichen Unterschieden: In der Spitzengruppe liegen München, Hamburg (86,2) und Köln (83,2) dicht beieinander. Die Tabellenletzten Remscheid (41,4), Hanau (41,1) und Salzgitter (40,3) hingegen haben noch einiges an Weg vor sich.
Bewertet wurden für die Studie die Bereiche Verwaltung, Energie und Umwelt, IT und Kommunikation, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Für den Bereich Energie und Umwelt attestiert die Studie den Städten dabei noch deutlichen Nachholbedarf: Bei gerade einmal 60
Indexpunkten liegt hier der Durchschnittswert. So verfügten die Städte im Schnitt über 18,5
MW Photovoltaikstrom-Erzeugungskapazität pro 100.000 Einwohnende. Spitzenreiter Paderborn aber zeige mit 73,7
MW, dass hier noch Luft nach oben ist.
Nur 32 Prozent der Busse emissionsarmÄhnliches gilt bei der Umstellung der Busflotten auf emissionsarme Fahrzeuge: Erst knapp ein Drittel (32
Prozent) der Linienbusse wird aktuell emissionsarm betrieben, davon sind 45
Prozent Hybridbusse, 43
Prozent fahren elektrisch, 8
Prozent mit Bioerdgas und nur 4
Prozent mit Wasserstoff.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge hingegen kommt gut voran. So hat sich die Anzahl der Ladepunkte in Großstädten pro 1.000 Einwohnende seit 2021 von 0,45 auf 1,46 im Jahr 2024 verdreifacht. Spitzenreiter hier ist der Audi-Hauptsitz Ingolstadt mit 9,8
Ladepunkten pro 1.000 Einwohnende.
Auch im Bereich der Straßenbeleuchtung zieht der Bitkom ein positives Zwischenfazit: 82
Prozent aller Großstädte setzen bereits smarte Straßenlaternen ein. Und 95
Prozent aller Großstädte messen Umweltdaten wie Luftqualität, Bodenfeuchte, Umweltereignisse oder Wasserqualität mit intelligenten Sensoren.
Für den Smart City Index wurden 13.284 Datenpunkte erfasst, geprüft und qualifiziert, 567 mehr als im Vorjahr. Analysiert und bewertet wurden alle 82 Städte mit einer Bevölkerung größer 100.000. Die fünf untersuchten Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung fächern sich in 37 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 162 Parametern bestehen – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote im städtischen Verkehr und Umweltsensorik bis zur Breitband-Verfügbarkeit und Digital-Fortbildungen für Lehrkräfte und Verwaltungsangestellte.
Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen nach Angaben von Bitkom aktiv einbezogen. Die Städte konnten Daten zur Digitalisierung liefern, jeweils mit Quellen belegt. Davon machten in diesem Jahr alle Großstädte bis auf Magdeburg Gebrauch. Die Rücklaufquote liegt damit bei 99
Prozent und noch einmal über dem bisherigen Bestwert von 94
Prozent aus dem Vorjahr. Die Daten wurden anschließend von einem Team aus Expertinnen und Experten der Bitkom Research validiert. Der Smart City Index wird unterstützt von Visa, PwC, und Bentley Systems.
Der Studienbericht
„Smart City Index 2024“ ist samt seiner Ergebnisse auf den Internetseiten von Bitkom abrufbar.
Montag, 3.03.2025, 14:29 Uhr
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