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Energie & Management > Klimaschutz - Deutschland verfehlt voraussichtlich seine Ziele für 2030
Quelle: Fotolia / PhotographyByMK
Klimaschutz

Deutschland verfehlt voraussichtlich seine Ziele für 2030

Mit den aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung wird Deutschland seine Klimaschutzverpflichtungen klar verfehlen, warnt eine Prognose des Ökoinstituts und fordert mehr Aktivitäten.
Deutschland ist nicht im Plan beim Klimaschutz. Zu diesem Schluss kommt der Projektionsbericht 2021 der Bundesregierung gemäß den Vorgaben der Europäischen Union. Ihn hat das Öko-Institut mit weiteren Wissenschaftsinstitutionen erstellt. Demnach können die Treibhausgasemissionen in Deutschland mit den derzeitigen Maßnahmen um 49 % bis 2030 sinken, laut Klimaschutzgesetz müssen es aber 65 % sein. Bis 2040 würden voraussichtlich 67 % erreicht, die Verpflichtung lautet aber auf 88% gegenüber 1990 zu sinken.

Deshalb müssten schnell zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen getroffen werden, fordern die Wissenschaftler. Sie bewerteten ein Szenario mit allen Klimaschutzmaßnahmen, die bis Ende August 2020 beschlossen wurden und beschrieben detailliert die Emissionsentwicklung in Deutschland. „Der Bericht zeigt deutlich, dass bestehende Instrumente nachgeschärft und neue entwickelt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen“, fasst Dr. Ralph O. Harthan, Senior Researcher im Institutsbereich Energie & Klimaschutz, zusammen.
 
Prognotizierte Entwicklung der Emissionen nach Sektoren
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
 Quelle: Ökoinstitut
 
 
Berechnete Emissionsminderung nach Sektoren

Der 370 Seiten starke Projektionsbericht zeige, dass die Emissionen in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich stark sinken. Hauptanteil an den Reduktionen hat die Energiewirtschaft mit dem Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle, der CO2-Bepreisung im EU-Emissionshandel und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Dadurch sinken voraussichtlich die Emissionen um 58 % bis 2030 und 84 % bis 2040. Allerdings genüge dies nicht für die Ziele von 77 % bis 2030 im Energiesektor, warnt der Bericht.

Daneben trage auch der abnehmende Wärmebedarf im Gebäudesektor durch Sanierungsmaßnahmen und der Ausbau der Elektromobilität zur Emissionsminderung bei. Allerdings geht es auch hier nicht schnell genug. Die Emissionen sinken im Gebäudebereich bis 2030 um 57 % statt der vorgegebenen 68 %. Im Verkehr sieht die Projektion eine Emissionsminderung gegenüber 1990 um 23 %, nötig wären zur Zielerreichung aber 48 % bis 2030.

Eine Sensitivitäts-Rechnung zeigt jedoch, dass bei deutlich höheren Preisen für CO2-Verschmutzungsrechte die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 % gegenüber 1990 sinken. Dennoch werde selbst in diesem Fall das Minderungsziel von 65 % deutlich verfehlt.

Die Studie „Projektionsbericht 2021 für Deutschland“ steht als PDF zum Download bereit.

Dienstag, 19.10.2021, 12:55 Uhr
Susanne Harmsen
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Deutschland verfehlt voraussichtlich seine Ziele für 2030
Mit den aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung wird Deutschland seine Klimaschutzverpflichtungen klar verfehlen, warnt eine Prognose des Ökoinstituts und fordert mehr Aktivitäten.
Deutschland ist nicht im Plan beim Klimaschutz. Zu diesem Schluss kommt der Projektionsbericht 2021 der Bundesregierung gemäß den Vorgaben der Europäischen Union. Ihn hat das Öko-Institut mit weiteren Wissenschaftsinstitutionen erstellt. Demnach können die Treibhausgasemissionen in Deutschland mit den derzeitigen Maßnahmen um 49 % bis 2030 sinken, laut Klimaschutzgesetz müssen es aber 65 % sein. Bis 2040 würden voraussichtlich 67 % erreicht, die Verpflichtung lautet aber auf 88% gegenüber 1990 zu sinken.

Deshalb müssten schnell zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen getroffen werden, fordern die Wissenschaftler. Sie bewerteten ein Szenario mit allen Klimaschutzmaßnahmen, die bis Ende August 2020 beschlossen wurden und beschrieben detailliert die Emissionsentwicklung in Deutschland. „Der Bericht zeigt deutlich, dass bestehende Instrumente nachgeschärft und neue entwickelt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen“, fasst Dr. Ralph O. Harthan, Senior Researcher im Institutsbereich Energie & Klimaschutz, zusammen.
 
Prognotizierte Entwicklung der Emissionen nach Sektoren
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 Quelle: Ökoinstitut
 
 
Berechnete Emissionsminderung nach Sektoren

Der 370 Seiten starke Projektionsbericht zeige, dass die Emissionen in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich stark sinken. Hauptanteil an den Reduktionen hat die Energiewirtschaft mit dem Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle, der CO2-Bepreisung im EU-Emissionshandel und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Dadurch sinken voraussichtlich die Emissionen um 58 % bis 2030 und 84 % bis 2040. Allerdings genüge dies nicht für die Ziele von 77 % bis 2030 im Energiesektor, warnt der Bericht.

Daneben trage auch der abnehmende Wärmebedarf im Gebäudesektor durch Sanierungsmaßnahmen und der Ausbau der Elektromobilität zur Emissionsminderung bei. Allerdings geht es auch hier nicht schnell genug. Die Emissionen sinken im Gebäudebereich bis 2030 um 57 % statt der vorgegebenen 68 %. Im Verkehr sieht die Projektion eine Emissionsminderung gegenüber 1990 um 23 %, nötig wären zur Zielerreichung aber 48 % bis 2030.

Eine Sensitivitäts-Rechnung zeigt jedoch, dass bei deutlich höheren Preisen für CO2-Verschmutzungsrechte die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 % gegenüber 1990 sinken. Dennoch werde selbst in diesem Fall das Minderungsziel von 65 % deutlich verfehlt.

Die Studie „Projektionsbericht 2021 für Deutschland“ steht als PDF zum Download bereit.

Dienstag, 19.10.2021, 12:55 Uhr
Susanne Harmsen

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