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Energie & Management > Wasserstoff - Deutschland und die Niederlande kooperieren für grünes Gas
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

Deutschland und die Niederlande kooperieren für grünes Gas

Die Energieminister Deutschlands und der Niederlande wollen für erneuerbaren Strom und die Erzeugung von Wasserstoff zusammenarbeiten. Deutsche Ministerien wollen grüne Chemie fördern.
Zur Sitzung des deutsch-niederländischen Klimakabinetts am 4. Oktober wurden Kooperationen vereinbart. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellten aus diesem Anlass den neuen Förderaufruf „Electrochemical Materials and Processes for Green Hydrogen and Green Chemistry“ (ECCM) vor.

Gemeinsam mit dem niederländischen Forschungsrat rufen sie darin dazu auf, Vorschläge für Forschungsprojekte im Bereich der elektrochemischen Materialien und Prozesse für Wasserstoff und Chemie aus erneuerbaren Quellen einzureichen. Dazu soll der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigt werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Gerade in der Industrie wird der Bedarf an grünem Wasserstoff schnell sehr hoch sein.“

Wasserstoff für klimafreundliche Industrie

Deutschland habe sich zum Ziel gesetzt, ein weltweit führender Hersteller von Technologien für Wasserstofferzeugung, -speicherung, -nutzung und -transport zu werden. Deutschland brauche Partner wie die Niederlande, die grünen Wasserstoff und seine Folgeprojekte aus Regionen der Welt mit hohem Angebot Erneuerbarer Energien importieren können, erläuterte Habeck weiter: „Durch die Kombination der nationalen Stärken können Synergien genutzt und deutliche Fortschritte im Aufbau globaler Lieferketten für grünen Wasserstoff erreicht werden“.

Sein niederländischer Amtskollege Rob Jetten ergänzte: „Deutschland und die Niederlande erkennen die historische Chance, die Bereitstellung erneuerbarer Offshore-Energie zu beschleunigen“. Gemeinsam mit Dänemark und Belgien hätten beide Länder bereits Pläne vorgelegt, bis 2050 mehr als 200 Mio. europäische Haushalte mit grüner Energie aus der Nordsee zu versorgen. „Wir brauchen auch grüne Moleküle, um unsere Industrien nachhaltiger zu machen“, sagte Jetten. Daher werde man mit vereinten Kräften die Produktion von grünem Wasserstoff ausbauen und die notwendige Infrastruktur aufbauen.

Förderaufruf für grenzüberschreitende Projekte

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte: „Der gemeinsame Förderaufruf und die damit verbundenen Projekte sind ein wichtiger Baustein zur Entwicklung innovativer Technologien für Grünen Wasserstoff und Grüne Chemie“. Um unabhängig von russischem Gas zu werden und zugleich den Klimawandel zu bewältigen würden mit dem neuen Programm zehn Millionen Euro in neue Projekte investiert. „Deutschland und die Niederlande bilden zusammen ein starkes Industrie-Cluster“, sagte sie. „Mein Ziel ist es, Deutschland zur Wasserstoffrepublik zu machen“, so die Ministerin. Dafür sei eine starke Forschung und ein schnellen Transfer der Ergebnisse in die Anwendung nötig.

Die Projektideen sollen dabei Partner entlang der gesamten Innovationskette von der Forschung über die Industrie bis hin zu Endnutzern einbeziehen. Die Themen, zu denen Forschende Entwürfe einreichen können, sind Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse, Speicherung von Wasserstoff, P2X-Technologien und nachgelagerte Prozesse zur Herstellung von Energieträgern und „grünen“ Chemikalien, Elektro-Synthese und elektrochemische Umwandlung, Material- und Prozesstechnik für die genannten Verfahren, Auslegungs- und Herstellverfahren für Technologien zu grünem Wasserstoff sowie Systemdesign und Systemintegration.

Nur Projekte, die auf deutscher und niederländischer Seite als förderwürdig und hoch aussichtsreich bewertet werden, können gefördert werden. Sie müssen einen belegbaren Mehrwert gegenüber rein nationalen Projekten aufweisen und die Zusammenarbeit der Partner stärken. Die Begleitung der Projekte erfolgt über die Projektträger in den Niederlanden (NWO) und Deutschland (PtJ). Es wird eine Förderung von je fünf Millionen Euro auf deutscher und niederländischer Seite bereitgestellt, mit denen voraussichtlich fünf bis 15 Verbundprojekte angestoßen werden.

Weitere Informationen zum ECCM-Programm stehen im Internet bereit.

Dienstag, 4.10.2022, 15:06 Uhr
Susanne Harmsen
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Deutschland und die Niederlande kooperieren für grünes Gas
Die Energieminister Deutschlands und der Niederlande wollen für erneuerbaren Strom und die Erzeugung von Wasserstoff zusammenarbeiten. Deutsche Ministerien wollen grüne Chemie fördern.
Zur Sitzung des deutsch-niederländischen Klimakabinetts am 4. Oktober wurden Kooperationen vereinbart. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellten aus diesem Anlass den neuen Förderaufruf „Electrochemical Materials and Processes for Green Hydrogen and Green Chemistry“ (ECCM) vor.

Gemeinsam mit dem niederländischen Forschungsrat rufen sie darin dazu auf, Vorschläge für Forschungsprojekte im Bereich der elektrochemischen Materialien und Prozesse für Wasserstoff und Chemie aus erneuerbaren Quellen einzureichen. Dazu soll der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigt werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Gerade in der Industrie wird der Bedarf an grünem Wasserstoff schnell sehr hoch sein.“

Wasserstoff für klimafreundliche Industrie

Deutschland habe sich zum Ziel gesetzt, ein weltweit führender Hersteller von Technologien für Wasserstofferzeugung, -speicherung, -nutzung und -transport zu werden. Deutschland brauche Partner wie die Niederlande, die grünen Wasserstoff und seine Folgeprojekte aus Regionen der Welt mit hohem Angebot Erneuerbarer Energien importieren können, erläuterte Habeck weiter: „Durch die Kombination der nationalen Stärken können Synergien genutzt und deutliche Fortschritte im Aufbau globaler Lieferketten für grünen Wasserstoff erreicht werden“.

Sein niederländischer Amtskollege Rob Jetten ergänzte: „Deutschland und die Niederlande erkennen die historische Chance, die Bereitstellung erneuerbarer Offshore-Energie zu beschleunigen“. Gemeinsam mit Dänemark und Belgien hätten beide Länder bereits Pläne vorgelegt, bis 2050 mehr als 200 Mio. europäische Haushalte mit grüner Energie aus der Nordsee zu versorgen. „Wir brauchen auch grüne Moleküle, um unsere Industrien nachhaltiger zu machen“, sagte Jetten. Daher werde man mit vereinten Kräften die Produktion von grünem Wasserstoff ausbauen und die notwendige Infrastruktur aufbauen.

Förderaufruf für grenzüberschreitende Projekte

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte: „Der gemeinsame Förderaufruf und die damit verbundenen Projekte sind ein wichtiger Baustein zur Entwicklung innovativer Technologien für Grünen Wasserstoff und Grüne Chemie“. Um unabhängig von russischem Gas zu werden und zugleich den Klimawandel zu bewältigen würden mit dem neuen Programm zehn Millionen Euro in neue Projekte investiert. „Deutschland und die Niederlande bilden zusammen ein starkes Industrie-Cluster“, sagte sie. „Mein Ziel ist es, Deutschland zur Wasserstoffrepublik zu machen“, so die Ministerin. Dafür sei eine starke Forschung und ein schnellen Transfer der Ergebnisse in die Anwendung nötig.

Die Projektideen sollen dabei Partner entlang der gesamten Innovationskette von der Forschung über die Industrie bis hin zu Endnutzern einbeziehen. Die Themen, zu denen Forschende Entwürfe einreichen können, sind Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse, Speicherung von Wasserstoff, P2X-Technologien und nachgelagerte Prozesse zur Herstellung von Energieträgern und „grünen“ Chemikalien, Elektro-Synthese und elektrochemische Umwandlung, Material- und Prozesstechnik für die genannten Verfahren, Auslegungs- und Herstellverfahren für Technologien zu grünem Wasserstoff sowie Systemdesign und Systemintegration.

Nur Projekte, die auf deutscher und niederländischer Seite als förderwürdig und hoch aussichtsreich bewertet werden, können gefördert werden. Sie müssen einen belegbaren Mehrwert gegenüber rein nationalen Projekten aufweisen und die Zusammenarbeit der Partner stärken. Die Begleitung der Projekte erfolgt über die Projektträger in den Niederlanden (NWO) und Deutschland (PtJ). Es wird eine Förderung von je fünf Millionen Euro auf deutscher und niederländischer Seite bereitgestellt, mit denen voraussichtlich fünf bis 15 Verbundprojekte angestoßen werden.

Weitere Informationen zum ECCM-Programm stehen im Internet bereit.

Dienstag, 4.10.2022, 15:06 Uhr
Susanne Harmsen

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