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Energie & Management > Gasnetz - Deutschland sucht nach Pipeline-Alternativen
Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
Gasnetz

Deutschland sucht nach Pipeline-Alternativen

Während Russland Nord Stream 2 weiter als einsatzbereit bewirbt und Italien wieder mit Gas beliefert, hofft Deutschland auf Lieferungen aus dem Süden.
Die Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Einschätzung des russischen Energieministers Alexander Nowak „in technisch geeignetem Zustand“. Gaslieferungen nach Europa seien möglich, verkündete Nowak am 5. Oktober im russischen Staatsfernsehen. Ende September waren zwei Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang der Pipeline Nord Stream 2 vermutlich durch durch einen Sabotageakt bei Explosionen stark beschädigt worden und leckgeschlagen. Nur ein Strang der von Russland präferierten Nord Stream 2-Pipeline blieb wohl unbeschädigt.

Auch der russische Gazkonzern Gazprom hatte zum Zustand des Strangs B von Nord Stream 2 bereits am 4. Oktober auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, dass es „aus technischer Sicht nun möglich sei, Erdgas nach der Untersuchung des Systems im Hinblick auf Unversehrtheit dieser Pipeline erneut einzuleiten“. Aktuell arbeite man daran, den Druck in Strang B zu senken, um die Leitung auf Unversehrtheit prüfen zu können.

Lieferungen nach Italien wieder aufgenommen

Ebenfalls auf Twitter teile Gazprom am 5. Oktober mit, dass man die Transporte von russischem Gas durch österreichische Hoheitsgebiete wieder aufgenommen habe. Gazprom hatte am Wochenende zuvor die Gaslieferungen durch Österreich nach Italien eingestellt und als Grund angegeben, dem österreichischen Transporteur wegen neuer Vorschriften 20 Mio. Euro an Sicherheitsgarantien nicht mehr überweisen zu können.

Der italienische teilstaatliche Konzern und größte Gasimporteur Eni bestätigte am 5. Oktober in einer Mitteilung auf seiner Internetseite, dass der Gasfluss wieder aufgenommen sei. Dies sei durch eine Einigung von Eni „und anderen Beteiligten“ möglich geworden. Es sei gelungen, die Beschränkungen durch die neuen gesetzlichen Regelungen der österreichen Behörden auszuräumen. Zuvor hatte Eni mitgeteilt, er wolle die Garantien an Österreich bezahlen, damit die Alpenrepublik wieder Gas nach Italien weiterleite.

Aktionsplan für Midcat beschlossen

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bemühte sich in inzwischen in Südeuropa um den Aufbau alternativer Gas-Lieferwege. In einem gemeinsamen Aktionsplan, der am 5. Oktober bei den deutsch-spanischen Regierungskonsultationen in La Coruna beschlossen wurde, setzen sich die beiden Länder für die Realisierung der sogenannten „Midcat“-Pipeline für den Gastransport zwischen Spanien und Frankreich bis 2025 ein. Später solle die Leitung auch für den Transport mit erneuerbaren Energien produzierten Wasserstoffs genutzt werden.

Spanien und Portugal verfügen zusammen über insgesamt sieben Flüssigerdgasterminals. Über zwei Pipelines ist die iberische Halbinsel außerdem mit Algerien in Nordafrika verbunden. Die Midcat-Pipeline soll dem Aktionsplan zufolge bis 2025 fertiggestellt sein und von Barcelona über die Pyrenäen bis zur Anbindung an das französische Netz im südfranzösischen Barbaira führen. Frankreich zeigt sich allerdings nach wie vor skeptisch dem Projekt gegenüber.

Donnerstag, 6.10.2022, 14:21 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Deutschland sucht nach Pipeline-Alternativen
Während Russland Nord Stream 2 weiter als einsatzbereit bewirbt und Italien wieder mit Gas beliefert, hofft Deutschland auf Lieferungen aus dem Süden.
Die Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Einschätzung des russischen Energieministers Alexander Nowak „in technisch geeignetem Zustand“. Gaslieferungen nach Europa seien möglich, verkündete Nowak am 5. Oktober im russischen Staatsfernsehen. Ende September waren zwei Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang der Pipeline Nord Stream 2 vermutlich durch durch einen Sabotageakt bei Explosionen stark beschädigt worden und leckgeschlagen. Nur ein Strang der von Russland präferierten Nord Stream 2-Pipeline blieb wohl unbeschädigt.

Auch der russische Gazkonzern Gazprom hatte zum Zustand des Strangs B von Nord Stream 2 bereits am 4. Oktober auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, dass es „aus technischer Sicht nun möglich sei, Erdgas nach der Untersuchung des Systems im Hinblick auf Unversehrtheit dieser Pipeline erneut einzuleiten“. Aktuell arbeite man daran, den Druck in Strang B zu senken, um die Leitung auf Unversehrtheit prüfen zu können.

Lieferungen nach Italien wieder aufgenommen

Ebenfalls auf Twitter teile Gazprom am 5. Oktober mit, dass man die Transporte von russischem Gas durch österreichische Hoheitsgebiete wieder aufgenommen habe. Gazprom hatte am Wochenende zuvor die Gaslieferungen durch Österreich nach Italien eingestellt und als Grund angegeben, dem österreichischen Transporteur wegen neuer Vorschriften 20 Mio. Euro an Sicherheitsgarantien nicht mehr überweisen zu können.

Der italienische teilstaatliche Konzern und größte Gasimporteur Eni bestätigte am 5. Oktober in einer Mitteilung auf seiner Internetseite, dass der Gasfluss wieder aufgenommen sei. Dies sei durch eine Einigung von Eni „und anderen Beteiligten“ möglich geworden. Es sei gelungen, die Beschränkungen durch die neuen gesetzlichen Regelungen der österreichen Behörden auszuräumen. Zuvor hatte Eni mitgeteilt, er wolle die Garantien an Österreich bezahlen, damit die Alpenrepublik wieder Gas nach Italien weiterleite.

Aktionsplan für Midcat beschlossen

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bemühte sich in inzwischen in Südeuropa um den Aufbau alternativer Gas-Lieferwege. In einem gemeinsamen Aktionsplan, der am 5. Oktober bei den deutsch-spanischen Regierungskonsultationen in La Coruna beschlossen wurde, setzen sich die beiden Länder für die Realisierung der sogenannten „Midcat“-Pipeline für den Gastransport zwischen Spanien und Frankreich bis 2025 ein. Später solle die Leitung auch für den Transport mit erneuerbaren Energien produzierten Wasserstoffs genutzt werden.

Spanien und Portugal verfügen zusammen über insgesamt sieben Flüssigerdgasterminals. Über zwei Pipelines ist die iberische Halbinsel außerdem mit Algerien in Nordafrika verbunden. Die Midcat-Pipeline soll dem Aktionsplan zufolge bis 2025 fertiggestellt sein und von Barcelona über die Pyrenäen bis zur Anbindung an das französische Netz im südfranzösischen Barbaira führen. Frankreich zeigt sich allerdings nach wie vor skeptisch dem Projekt gegenüber.

Donnerstag, 6.10.2022, 14:21 Uhr
Katia Meyer-Tien

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