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Energie & Management > Klimaschutz - Deutschland bei grünen Technologien bestens aufgestellt
Quelle: Shutterstock / Romolo Tavani
Klimaschutz

Deutschland bei grünen Technologien bestens aufgestellt

Geht es um die Positionierung der deutschen Wirtschaft bei grünen Technologien, dann ist die Lage gut – und der Ausblick noch besser, so eine Studie der KfW-Bank. 
Grüne Technologien dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern bieten zugleich Chancen für künftiges Wachstum und Beschäftigung. KfW Research, der Analyse-Zweig der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), hat sich in einer neuen Analyse näher damit befasst, wie Deutschland in Hinblick auf grüne Zukunftstechnologien positioniert ist.

Das Ergebnis ist erfreulich: Es zeigt sich, dass Deutschland aktuell einen hohen Anteil an den wachsenden grünen Leitmärkten hat: 8,5 % der globalen Produktion von grünen Technologien erfolgte 2020 an deutschen Standorten. Blickt man auf die deutschen Unternehmen inklusive ihrer Auslandsstandorte, so kommen diese sogar auf einen Anteil von 14 %. Beide Werte sind deutlich größer als der Anteil Deutschlands an der globalen Wirtschaftsleistung, der 2020 bei nur 4,5 % lag.
 
Die gute Marktposition Deutschlands spiegelt sich auch bei den Exporten wider, wo Deutschland mit einem Welthandelsanteil von 12 % nach China (15 %) der zweitgrößte Exporteur von Umwelt- und Klimaschutzgütern ist. Deutsche Unternehmen exportierten 2018 Umwelt- und Klimaschutzgüter im Wert von 68 Mrd. Euro. 25 % davon entfielen auf umweltfreundliche Mobilität, 12 % auf Energieeffizienz und 10 % auf den Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung.
 
Parallel kann Deutschland damit punkten, dass sich neben den traditionellen Stärken wie den Produktionstechnologien („Maschinenbau“) und Kfz-relevanten Technologien auch die Umwelttechnologien zu einer Stärke des deutschen Innovationssystems entwickelt haben. In einer von KfW Research beauftragten Studie wurde vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe beleuchtet, wie gut Deutschland bei der Entwicklung von Technologien aufgestellt ist, die voraussichtlich auf mittlere Frist eine hohe Marktrelevanz erreichen können.

Demnach haben die deutschen Unternehmen im Wesentlichen genau die Technologien im Fokus, die auch die größten Wachstumsmärkte versprechen: von Batterietechnik über effizientere Solarzellen und Antriebskonzepte zur Elektromobilität bis zur Wasserstoffproduktion und Energiespeicherung. Die Voraussetzungen, dass ein Vorantreiben der Expertise bei Umwelt- und Klimatechnologien gerade für Deutschland ein Erfolg versprechender Weg ist, sind somit außerordentlich günstig.
 
„Deutschland hat momentan eine starke Position im Bereich grüner Technologien“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Es gilt nun, sie für die Zukunft zu sichern und weiter auszubauen. Denn auch die Konkurrenz schläft nicht.“

Die Analyse von KfW Research zeigt drei Ansatzpunkte auf, wie Deutschland auch in Zukunft seine Spitzenposition bei den grünen Technologien halten kann:
  • Forschung und Entwicklung (FuE): Es müssen verstärkt FuE-Anstrengungen geleistet werden, um auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft ans Ziel zu kommen – und die gute Wettbewerbsposition Deutschlands bei grünen Technologien zu sichern. Dies betrifft beispielsweise Negativemissionstechnologien und die Entwicklung von grünen Kraft- und Brennstoffen. Hierbei ist insbesondere eine breite und technologieoffene Innovationsförderung wichtig.
  • Markteinführung: Die Weiterentwicklung von marktnahen Zukunftstechnologien, die kurz vor dem kommerziellen Durchbruch stehen, ist weiter zu fördern. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Wasserstoffwirtschaft, inklusive der Bereitstellung der Verteil- und Importinfrastrukturen sowie die nächsten Generationen von (möglichst grünen) Batterien. Hierbei ist insbesondere die Förderung von Demonstrationsanlagen in industriellem Maßstab wichtig.
  • Diffusion: Es sind Rahmenbedingungen herzustellen, durch die bereits verfügbare Technologien betriebswirtschaftlich so attraktiv werden, dass sie in der Breite zur Anwendung kommen. Hierbei geht es beispielsweise um eine stärkere Nutzung von Photovoltaik und Windkraft, Elektroautos sowie um Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden, Industrie und Gewerbe. Ergänzend ist der Infrastrukturausbau voranzutreiben, mit Blick auf Strom-, Lade- sowie Nah- und Fernwärmenetze.
„Durch das Bekenntnis vieler Länder zur Klimaneutralität wird der weltweite Bedarf an emissionsarmen Technologien deutlich steigen. Für deutsche Unternehmen ergeben sich dadurch beträchtliche Chancen für zukünftiges Wachstum und Beschäftigung“, so Köhler-Geib.

Donnerstag, 4.11.2021, 10:40 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Klimaschutz - Deutschland bei grünen Technologien bestens aufgestellt
Quelle: Shutterstock / Romolo Tavani
Klimaschutz
Deutschland bei grünen Technologien bestens aufgestellt
Geht es um die Positionierung der deutschen Wirtschaft bei grünen Technologien, dann ist die Lage gut – und der Ausblick noch besser, so eine Studie der KfW-Bank. 
Grüne Technologien dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern bieten zugleich Chancen für künftiges Wachstum und Beschäftigung. KfW Research, der Analyse-Zweig der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), hat sich in einer neuen Analyse näher damit befasst, wie Deutschland in Hinblick auf grüne Zukunftstechnologien positioniert ist.

Das Ergebnis ist erfreulich: Es zeigt sich, dass Deutschland aktuell einen hohen Anteil an den wachsenden grünen Leitmärkten hat: 8,5 % der globalen Produktion von grünen Technologien erfolgte 2020 an deutschen Standorten. Blickt man auf die deutschen Unternehmen inklusive ihrer Auslandsstandorte, so kommen diese sogar auf einen Anteil von 14 %. Beide Werte sind deutlich größer als der Anteil Deutschlands an der globalen Wirtschaftsleistung, der 2020 bei nur 4,5 % lag.
 
Die gute Marktposition Deutschlands spiegelt sich auch bei den Exporten wider, wo Deutschland mit einem Welthandelsanteil von 12 % nach China (15 %) der zweitgrößte Exporteur von Umwelt- und Klimaschutzgütern ist. Deutsche Unternehmen exportierten 2018 Umwelt- und Klimaschutzgüter im Wert von 68 Mrd. Euro. 25 % davon entfielen auf umweltfreundliche Mobilität, 12 % auf Energieeffizienz und 10 % auf den Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung.
 
Parallel kann Deutschland damit punkten, dass sich neben den traditionellen Stärken wie den Produktionstechnologien („Maschinenbau“) und Kfz-relevanten Technologien auch die Umwelttechnologien zu einer Stärke des deutschen Innovationssystems entwickelt haben. In einer von KfW Research beauftragten Studie wurde vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe beleuchtet, wie gut Deutschland bei der Entwicklung von Technologien aufgestellt ist, die voraussichtlich auf mittlere Frist eine hohe Marktrelevanz erreichen können.

Demnach haben die deutschen Unternehmen im Wesentlichen genau die Technologien im Fokus, die auch die größten Wachstumsmärkte versprechen: von Batterietechnik über effizientere Solarzellen und Antriebskonzepte zur Elektromobilität bis zur Wasserstoffproduktion und Energiespeicherung. Die Voraussetzungen, dass ein Vorantreiben der Expertise bei Umwelt- und Klimatechnologien gerade für Deutschland ein Erfolg versprechender Weg ist, sind somit außerordentlich günstig.
 
„Deutschland hat momentan eine starke Position im Bereich grüner Technologien“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Es gilt nun, sie für die Zukunft zu sichern und weiter auszubauen. Denn auch die Konkurrenz schläft nicht.“

Die Analyse von KfW Research zeigt drei Ansatzpunkte auf, wie Deutschland auch in Zukunft seine Spitzenposition bei den grünen Technologien halten kann:
  • Forschung und Entwicklung (FuE): Es müssen verstärkt FuE-Anstrengungen geleistet werden, um auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft ans Ziel zu kommen – und die gute Wettbewerbsposition Deutschlands bei grünen Technologien zu sichern. Dies betrifft beispielsweise Negativemissionstechnologien und die Entwicklung von grünen Kraft- und Brennstoffen. Hierbei ist insbesondere eine breite und technologieoffene Innovationsförderung wichtig.
  • Markteinführung: Die Weiterentwicklung von marktnahen Zukunftstechnologien, die kurz vor dem kommerziellen Durchbruch stehen, ist weiter zu fördern. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Wasserstoffwirtschaft, inklusive der Bereitstellung der Verteil- und Importinfrastrukturen sowie die nächsten Generationen von (möglichst grünen) Batterien. Hierbei ist insbesondere die Förderung von Demonstrationsanlagen in industriellem Maßstab wichtig.
  • Diffusion: Es sind Rahmenbedingungen herzustellen, durch die bereits verfügbare Technologien betriebswirtschaftlich so attraktiv werden, dass sie in der Breite zur Anwendung kommen. Hierbei geht es beispielsweise um eine stärkere Nutzung von Photovoltaik und Windkraft, Elektroautos sowie um Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden, Industrie und Gewerbe. Ergänzend ist der Infrastrukturausbau voranzutreiben, mit Blick auf Strom-, Lade- sowie Nah- und Fernwärmenetze.
„Durch das Bekenntnis vieler Länder zur Klimaneutralität wird der weltweite Bedarf an emissionsarmen Technologien deutlich steigen. Für deutsche Unternehmen ergeben sich dadurch beträchtliche Chancen für zukünftiges Wachstum und Beschäftigung“, so Köhler-Geib.

Donnerstag, 4.11.2021, 10:40 Uhr
Peter Koller

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