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Energie & Management > Stromnetz - Deutscher Wind- und PV-Strom in Alpenspeicher und zurück
Beim Spatenstich in Simbach. Quelle: Tennet
Stromnetz

Deutscher Wind- und PV-Strom in Alpenspeicher und zurück

Beim Spatenstich für den Ersatz-Stromkorridor Altheim − St. Peter haben der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Minister Hubert Aiwanger Hand angelegt.
Sie reicht für den aufkommenden Strom-Transportbedarf in Südostbayern: die bestehende 220-kV-Leitung zwischen Altheim nordöstlich von München und St. Peter (Österreich). Die Kapazität der größtenteils aus den 1930er Jahren stammenden Leitung muss erhöht werden. Daher ersetzt der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet die bestehende 220-Kilovolt-Leitung mit einem 380-kV-Neubau.
 
Das Startsignal für den Bau des ersten Teilstücks der Leitung gaben am 9. März neben Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Landesenergieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit dem symbolischen ersten Spatenstich in Simbach im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Ihnen zur Seite standen Markus Achleitner, Wirtschafts-Landesrat von Oberösterreich, sowie Gerhard Christiner, Technischer Vorstand des österreichischen ÜNB Austrian Power Grid (APG). 

Das Netzbauprojekt Altheim − St. Peter ist laut Meyerjürgens "immens wichtig für die Stromversorgung in Bayern, insbesondere für das bayerische Chemiedreieck. Wir sind auf den Stromaustausch mit Österreich angewiesen", betonte er. Die Leitung Altheim − St. Peter verbinde insgesamt Windstrom aus dem Norden und Solarstrom aus Süddeutschland mit Speicherkraftwerken in den Alpen. "Durch die höheren Kapazitäten der neuen viersystemigen 380-kV-Deutschlandleitung und die Ertüchtigungsarbeiten im Umspannwerk St. Peter wird die bestehende Netzabstützung und damit die sicherere Stromversorgung in der Region verstärkt", erklärte Landesrat Achleitner.

Zur Erklärung laut einem Papier der TU Wien: Eine "viersystemige Netzeinbindung" ist ein bestimmtes Schaltanlagenkonzept, und zwar entweder eine Einfach- oder eine Doppelsammelschiene, im Gegensatz zu zweisystemigen Konzepten.

Die Leitung teilt sich in drei Bauabschnitte. Der erste Projektabschnitt der Leitung von Simbach am Inn nach St. Peter ist das Verbindungsstück nach Oberösterreich. Am 17. Januar hatte die Regierung von Niederbayern dem Bayreuther ÜNB Tennet den Planfeststellungsbeschluss für diesen ersten Teil des 380-kV-Ersatzneubaus übermittelt.

Direkt nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses hatte Tennet mit sogenannten bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung der Baustellen und die Herstellung von Arbeitsflächen und Zufahrten. Der Neubau des Abschnitts soll bis zum Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 geplant. Der Rückbau der Bestandstrasse erfolgt im Anschluss daran.

Die übrigen beiden Planungsabschnitte des Projekts befinden sich laut dem ÜNB kurz vor Abschluss des Planfeststellungsverfahrens: Auf Basis der eingegangenen Stellungnahmen aus den Verfahren für die Abschnitte 1 (Altheim – Adlkofen) und 2 (Adlkofen – Matzenhof) erarbeitet Tennet nach eigenen Angaben aktuell die finalen Planungsunterlagen. Mit den entsprechenden Planfeststellungsbeschlüssen rechnet das Unternehmen für Frühjahr bis Herbst kommenden Jahres.

Der gesamte Ersatzneubau soll bis 2026 in Betrieb gehen. Der Rückbau der gesamten Bestandsleitung soll 2027 abgeschlossen sein.

Donnerstag, 9.03.2023, 16:52 Uhr
Davina Spohn
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Beim Spatenstich in Simbach. Quelle: Tennet
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Beim Spatenstich für den Ersatz-Stromkorridor Altheim − St. Peter haben der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Minister Hubert Aiwanger Hand angelegt.
Sie reicht für den aufkommenden Strom-Transportbedarf in Südostbayern: die bestehende 220-kV-Leitung zwischen Altheim nordöstlich von München und St. Peter (Österreich). Die Kapazität der größtenteils aus den 1930er Jahren stammenden Leitung muss erhöht werden. Daher ersetzt der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet die bestehende 220-Kilovolt-Leitung mit einem 380-kV-Neubau.
 
Das Startsignal für den Bau des ersten Teilstücks der Leitung gaben am 9. März neben Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Landesenergieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit dem symbolischen ersten Spatenstich in Simbach im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Ihnen zur Seite standen Markus Achleitner, Wirtschafts-Landesrat von Oberösterreich, sowie Gerhard Christiner, Technischer Vorstand des österreichischen ÜNB Austrian Power Grid (APG). 

Das Netzbauprojekt Altheim − St. Peter ist laut Meyerjürgens "immens wichtig für die Stromversorgung in Bayern, insbesondere für das bayerische Chemiedreieck. Wir sind auf den Stromaustausch mit Österreich angewiesen", betonte er. Die Leitung Altheim − St. Peter verbinde insgesamt Windstrom aus dem Norden und Solarstrom aus Süddeutschland mit Speicherkraftwerken in den Alpen. "Durch die höheren Kapazitäten der neuen viersystemigen 380-kV-Deutschlandleitung und die Ertüchtigungsarbeiten im Umspannwerk St. Peter wird die bestehende Netzabstützung und damit die sicherere Stromversorgung in der Region verstärkt", erklärte Landesrat Achleitner.

Zur Erklärung laut einem Papier der TU Wien: Eine "viersystemige Netzeinbindung" ist ein bestimmtes Schaltanlagenkonzept, und zwar entweder eine Einfach- oder eine Doppelsammelschiene, im Gegensatz zu zweisystemigen Konzepten.

Die Leitung teilt sich in drei Bauabschnitte. Der erste Projektabschnitt der Leitung von Simbach am Inn nach St. Peter ist das Verbindungsstück nach Oberösterreich. Am 17. Januar hatte die Regierung von Niederbayern dem Bayreuther ÜNB Tennet den Planfeststellungsbeschluss für diesen ersten Teil des 380-kV-Ersatzneubaus übermittelt.

Direkt nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses hatte Tennet mit sogenannten bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung der Baustellen und die Herstellung von Arbeitsflächen und Zufahrten. Der Neubau des Abschnitts soll bis zum Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 geplant. Der Rückbau der Bestandstrasse erfolgt im Anschluss daran.

Die übrigen beiden Planungsabschnitte des Projekts befinden sich laut dem ÜNB kurz vor Abschluss des Planfeststellungsverfahrens: Auf Basis der eingegangenen Stellungnahmen aus den Verfahren für die Abschnitte 1 (Altheim – Adlkofen) und 2 (Adlkofen – Matzenhof) erarbeitet Tennet nach eigenen Angaben aktuell die finalen Planungsunterlagen. Mit den entsprechenden Planfeststellungsbeschlüssen rechnet das Unternehmen für Frühjahr bis Herbst kommenden Jahres.

Der gesamte Ersatzneubau soll bis 2026 in Betrieb gehen. Der Rückbau der gesamten Bestandsleitung soll 2027 abgeschlossen sein.

Donnerstag, 9.03.2023, 16:52 Uhr
Davina Spohn

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