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Energie & Management > Gas - Deutscher Gasbedarf ist zurückgegangen
Quelle: Shutterstock / Hamik
Gas

Deutscher Gasbedarf ist zurückgegangen

Der Füllstand der hiesigen Gasspeicher ging nach jüngsten verfügbaren Zahlen nur im Promillebereich zurück. Die Netzagentur erwähnt allerdings zwei Entwicklungen, die ihr Sorgen machen.
(dpa) − Das mildere Wetter sorgt für eine deutlich gesunkene Nachfrage nach Gas. Am 20. Dezember ging der Füllstand der deutschen Gasspeicher laut europäischem Gasspeicherverband GIE insgesamt nur noch um 0,1 Prozentpunkte auf 87,2 Prozent zurück. In der vergangenen Woche war er vor allem wegen einer Kältewelle an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils über einen Prozentpunkt gesunken. 

Zuletzt war am 27. November in Deutschland unterm Strich Gas eingespeichert worden. Seitdem geht die Füllmenge zurück - wie im Winter üblich. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete zuletzt einen Füllstand von knapp 90,7 Prozent, wie am 22. Dezember aus im Internet veröffentlichten Daten hervorging. 

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Am 1. Februar sollen die Speicher laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein. 

Weiter strömt dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland, am 20. Dezember aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Am neuen LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde am 21. Dezember erstmals Gas eingespeist (wir berichteten).

BNetzA: Andere Länder sparen mehr

Derweil warnte der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), Klaus Müller, vor einer Gasmangellage im nächsten Winter. "Meine Sorge ist, dass im Frühjahr alle ermattet sind und sich freuen, dass die Katastrophe einer Gasmangellage nicht eingetreten ist", sagte er der Wochenzeitung Zeit. "Aber ich werde den ganzen Sommer über daran erinnern: Die Gefahr droht im nächsten Winter wieder!"

Müller zufolge wird etwa in den Niederlanden und im Baltikum mehr Gas eingespart als in Deutschland. Auch seien manch deutsche Unternehmen zu Gas zurückgewechselt, da es wieder günstiger geworden ist. Es sei wichtig, weiter zu sparen.
 
 
Die derzeitige Gasversorgung in Deutschland sieht Müller trotz der jüngsten Kältewelle als sicher an: "Wir sind mit randvollen Speichern gestartet und hatten einen milden Oktober und November, mit deutlich geringeren Verbräuchen als in früheren Jahren. Das gleicht den überraschend eisigen Dezember aus."

Donnerstag, 22.12.2022, 17:08 Uhr
dpa
Energie & Management > Gas - Deutscher Gasbedarf ist zurückgegangen
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Gas
Deutscher Gasbedarf ist zurückgegangen
Der Füllstand der hiesigen Gasspeicher ging nach jüngsten verfügbaren Zahlen nur im Promillebereich zurück. Die Netzagentur erwähnt allerdings zwei Entwicklungen, die ihr Sorgen machen.
(dpa) − Das mildere Wetter sorgt für eine deutlich gesunkene Nachfrage nach Gas. Am 20. Dezember ging der Füllstand der deutschen Gasspeicher laut europäischem Gasspeicherverband GIE insgesamt nur noch um 0,1 Prozentpunkte auf 87,2 Prozent zurück. In der vergangenen Woche war er vor allem wegen einer Kältewelle an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils über einen Prozentpunkt gesunken. 

Zuletzt war am 27. November in Deutschland unterm Strich Gas eingespeichert worden. Seitdem geht die Füllmenge zurück - wie im Winter üblich. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete zuletzt einen Füllstand von knapp 90,7 Prozent, wie am 22. Dezember aus im Internet veröffentlichten Daten hervorging. 

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Am 1. Februar sollen die Speicher laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein. 

Weiter strömt dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland, am 20. Dezember aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Am neuen LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde am 21. Dezember erstmals Gas eingespeist (wir berichteten).

BNetzA: Andere Länder sparen mehr

Derweil warnte der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), Klaus Müller, vor einer Gasmangellage im nächsten Winter. "Meine Sorge ist, dass im Frühjahr alle ermattet sind und sich freuen, dass die Katastrophe einer Gasmangellage nicht eingetreten ist", sagte er der Wochenzeitung Zeit. "Aber ich werde den ganzen Sommer über daran erinnern: Die Gefahr droht im nächsten Winter wieder!"

Müller zufolge wird etwa in den Niederlanden und im Baltikum mehr Gas eingespart als in Deutschland. Auch seien manch deutsche Unternehmen zu Gas zurückgewechselt, da es wieder günstiger geworden ist. Es sei wichtig, weiter zu sparen.
 
 
Die derzeitige Gasversorgung in Deutschland sieht Müller trotz der jüngsten Kältewelle als sicher an: "Wir sind mit randvollen Speichern gestartet und hatten einen milden Oktober und November, mit deutlich geringeren Verbräuchen als in früheren Jahren. Das gleicht den überraschend eisigen Dezember aus."

Donnerstag, 22.12.2022, 17:08 Uhr
dpa

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