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Energie & Management > Ppa-Preisindex - Deutsche PPA-Preise: bei PV rund um den neuen Höchstwert
Quelle: E&M
Ppa-Preisindex

Deutsche PPA-Preise: bei PV rund um den neuen Höchstwert

Im April haben die Preise für Power Purchase Agreements aus Deutschland ebenso wieder leicht angezogen wie die einschlägigen Futures. Das ergibt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die Preise im Stromterminmarkt sind im April annähernd konstant geblieben; für PPA von alten Onshore-Windenergieanlagen mit zwei Jahren Laufzeit und für zehnjährige PV-PPA stieg der Mischpreis im Terminmarkt im Vergleich zum Vormonat um rund 2 bis 5 Euro/MWh.

Das ergeben Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit Energie & Management. Damit, so schreiben die Analysten, ist aber der zuletzt gesehene Preistrend nach unten umgekehrt. Die Preise blieben sowohl am kurzen als auch am langen Ende der Forward-Preiskurve mit leichtem Trend nach oben annähernd konstant.

Der Mischpreis für einen zweijährigen Wind-PPA mit Beginn im Frontmonat lag im April 2023 bei rund 140 Euro/MWh, für einen zehnjährigen PV-PPA bei gut 110 Euro/MWh. Die Terminmärkte stellen den Preisbenchmark für (Utility) PPA im deutschen Strommarkt dar. Utility PPA sind anlagenbezogene Grünstrom-Lieferverträge, bei denen ein Energieversorger den Grünstrom abnimmt. Der im PPA-Preisindex abgebildete zweijährige Onshore-Wind-PPA lag damit im April zwischen knapp 80 und gut 110 Euro/MWh, der abgebildete zweijährige PV-PPA in einem Preiskorridor von 66 bis 82 Euro/MWh.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis

Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen 
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis
 

Neuer Höchstwert dürfte wie ein Floor Price wirken

Der Preis für Zehn-Jahres-PV-PPA ist vergleichbar mit dem aktuell um 25 Prozent auf 7,37 Cent/kWh angehobenen Höchstwert der EEG-Ausschreibung für Freiflächen-PV. Die erste Ausschreibung von 1.950 MW mit dem neuen Höchstwert im sogenannten "ersten Segment" am 1. März 2023 war deutlich überzeichnet gewesen (wir berichteten). Die EEG-Erlösabsicherung bezieht sich jedoch auf 20 Jahre und dürfte damit für förderfähige PV-Projekte wie ein Floor Price für PPA wirken, der zudem aber aus der gleitenden Marktprämie Zusatzerlöse bei steigenden Marktwerten zulässt. Offen bleibt, inwiefern sich durch das zurückgegangene PPA-Preisniveau in Kombination mit der Anhebung der Höchstwerte in den EEG-Auktionen die Attraktivität von PPA für förderfähige PV-Projekte gegenüber der Alternative eines EEG-Zuschlags verändern wird. In jedem Falle bleibt aber das PPA-Segment für Projekte auf nicht förderfähigen Flächen attraktiv.

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX − dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge − verschiedene Ab- und Zuschläge vor:

  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
  • ​sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie.
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.

Mittwoch, 3.05.2023, 14:46 Uhr
Georg Eble
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Quelle: E&M
Ppa-Preisindex
Deutsche PPA-Preise: bei PV rund um den neuen Höchstwert
Im April haben die Preise für Power Purchase Agreements aus Deutschland ebenso wieder leicht angezogen wie die einschlägigen Futures. Das ergibt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die Preise im Stromterminmarkt sind im April annähernd konstant geblieben; für PPA von alten Onshore-Windenergieanlagen mit zwei Jahren Laufzeit und für zehnjährige PV-PPA stieg der Mischpreis im Terminmarkt im Vergleich zum Vormonat um rund 2 bis 5 Euro/MWh.

Das ergeben Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit Energie & Management. Damit, so schreiben die Analysten, ist aber der zuletzt gesehene Preistrend nach unten umgekehrt. Die Preise blieben sowohl am kurzen als auch am langen Ende der Forward-Preiskurve mit leichtem Trend nach oben annähernd konstant.

Der Mischpreis für einen zweijährigen Wind-PPA mit Beginn im Frontmonat lag im April 2023 bei rund 140 Euro/MWh, für einen zehnjährigen PV-PPA bei gut 110 Euro/MWh. Die Terminmärkte stellen den Preisbenchmark für (Utility) PPA im deutschen Strommarkt dar. Utility PPA sind anlagenbezogene Grünstrom-Lieferverträge, bei denen ein Energieversorger den Grünstrom abnimmt. Der im PPA-Preisindex abgebildete zweijährige Onshore-Wind-PPA lag damit im April zwischen knapp 80 und gut 110 Euro/MWh, der abgebildete zweijährige PV-PPA in einem Preiskorridor von 66 bis 82 Euro/MWh.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen 
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis
 

Neuer Höchstwert dürfte wie ein Floor Price wirken

Der Preis für Zehn-Jahres-PV-PPA ist vergleichbar mit dem aktuell um 25 Prozent auf 7,37 Cent/kWh angehobenen Höchstwert der EEG-Ausschreibung für Freiflächen-PV. Die erste Ausschreibung von 1.950 MW mit dem neuen Höchstwert im sogenannten "ersten Segment" am 1. März 2023 war deutlich überzeichnet gewesen (wir berichteten). Die EEG-Erlösabsicherung bezieht sich jedoch auf 20 Jahre und dürfte damit für förderfähige PV-Projekte wie ein Floor Price für PPA wirken, der zudem aber aus der gleitenden Marktprämie Zusatzerlöse bei steigenden Marktwerten zulässt. Offen bleibt, inwiefern sich durch das zurückgegangene PPA-Preisniveau in Kombination mit der Anhebung der Höchstwerte in den EEG-Auktionen die Attraktivität von PPA für förderfähige PV-Projekte gegenüber der Alternative eines EEG-Zuschlags verändern wird. In jedem Falle bleibt aber das PPA-Segment für Projekte auf nicht förderfähigen Flächen attraktiv.

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX − dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge − verschiedene Ab- und Zuschläge vor:

  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
  • ​sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie.
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.

Mittwoch, 3.05.2023, 14:46 Uhr
Georg Eble

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