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Energie & Management > Wärmenetz - Deutsche Fernwärme zu 30 Prozent klimaneutral
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz

Deutsche Fernwärme zu 30 Prozent klimaneutral

Der Hauptbericht 2021 des Fernwärmeverbandes AGFW wurde mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) erarbeitet. Er sieht viel Ausbaubedarf.
Am 31. Januar hat der Fernwärme-Spitzenverband AGFW seinen neuen Hauptbericht zur Entwicklung der Fernwärme in Deutschland veröffentlicht. Die Zahlen belegen, dass in den Fernwärmenetzen bereits heute der Anteil klimaneutraler Wärmeerzeugung, bestehend aus erneuerbare Energien und Abfällen, 30 Prozent beträgt. Das sei doppelt so gut wie der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung kommt, sagte Karen Janßen vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM).

Das Institut war erstmals am Hauptbericht beteiligt, der seit 1971 erhoben wird. Damit flossen zusätzlich zur Mitgliederbefragung des AGFW Daten der Statistischen Landesämter ein sowie von Bundesnetzagentur, Bundeswirtschaftsministerium, Bundesverband Wärmepumpe und Agentur für erneuerbare Energie (AEE).

Schon 30 Prozent der Fernwärme klimaneutral

Die für den Bericht erhobenen Daten dienen als Basis für aktuelle Aussagen zur Fernwärme-Branche und für die weitere Gestaltung der Wärmewende. „Heute werden 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernwärme beliefert“, resümierte AGFW-Präsident Hansjörg Roll. Diese Zahl müsse laut den Zielen der Bundespolitik für Klimaneutralität bis 2045 in den kommenden Jahren weiter steigen. „Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: von klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen“, sagte Roll.

„Der Hauptbericht liefert die Datenbasis für die fortschreitende Transformation des Fernwärme-Sektors hin zur Klimaneutralität“, erläuterte er weiter. In der Vergangenheit sei die Wärmewende von den Unternehmen getrieben worden. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben und gefördert wird, käme nun ein neuer Antrieb hinzu, hofft Roll.
 
Anteile der Wärmequellen im Fernwärmebereich 2021
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Quelle: AGFW

Wärmenetze bis 2045 verdoppeln

„Mit einer Gesamtlänge von statistisch mehr als 31.000 Kilometern Fernwärmenetzen in Deutschland haben wir eine gute Grundlage für einen weiteren engagierten Netzausbau“, sagte AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. Für eine klimaneutrale Wärmezukunft müsse dieses Netz aber in den kommenden 20 Jahren verdoppelt werden. Schon heute sei es zweieinhalbmal so lang wie das deutsche Autobahnnetz.

Die Branche befinde sich auf einem guten Weg, auch wenn es teils starke regionale Unterschiede gibt. So führten Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit je über 4.000 Kilometer Länge beim Ausrollen der Wärmenetze. Dagegen seien Bayern und Rheinland-Pfalz sowie Bremen und Hamburg Vorreiter bei der erneuerbaren Energie in den Fernwärmenetzen, so der Bericht.

Da das System Fernwärme im Einsatz von Erzeugungstechnologien flexibel ist, solle das Netz im urbanen Raum verstärkt ausgebaut werden, forderte Roll. Damit der Transformationsprozess in der klimaneutralen Wärmeerzeugung gelingt, müssten verstärkt Technologien wie Geothermie, Abwärmenutzung, Großwärmepumpen, Solarthermie sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Wasserstoff als Brennstoff aus- und aufgebaut werden. Dafür seien ein verlässlicher Investitionsrahmen und weitere Förderung nötig, schloss der Bericht.

Der AGFW-Hauptbericht Stand 2021 steht im Internet zur Verfügung.

Dienstag, 31.01.2023, 17:01 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz
Deutsche Fernwärme zu 30 Prozent klimaneutral
Der Hauptbericht 2021 des Fernwärmeverbandes AGFW wurde mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) erarbeitet. Er sieht viel Ausbaubedarf.
Am 31. Januar hat der Fernwärme-Spitzenverband AGFW seinen neuen Hauptbericht zur Entwicklung der Fernwärme in Deutschland veröffentlicht. Die Zahlen belegen, dass in den Fernwärmenetzen bereits heute der Anteil klimaneutraler Wärmeerzeugung, bestehend aus erneuerbare Energien und Abfällen, 30 Prozent beträgt. Das sei doppelt so gut wie der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung kommt, sagte Karen Janßen vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM).

Das Institut war erstmals am Hauptbericht beteiligt, der seit 1971 erhoben wird. Damit flossen zusätzlich zur Mitgliederbefragung des AGFW Daten der Statistischen Landesämter ein sowie von Bundesnetzagentur, Bundeswirtschaftsministerium, Bundesverband Wärmepumpe und Agentur für erneuerbare Energie (AEE).

Schon 30 Prozent der Fernwärme klimaneutral

Die für den Bericht erhobenen Daten dienen als Basis für aktuelle Aussagen zur Fernwärme-Branche und für die weitere Gestaltung der Wärmewende. „Heute werden 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernwärme beliefert“, resümierte AGFW-Präsident Hansjörg Roll. Diese Zahl müsse laut den Zielen der Bundespolitik für Klimaneutralität bis 2045 in den kommenden Jahren weiter steigen. „Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: von klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen“, sagte Roll.

„Der Hauptbericht liefert die Datenbasis für die fortschreitende Transformation des Fernwärme-Sektors hin zur Klimaneutralität“, erläuterte er weiter. In der Vergangenheit sei die Wärmewende von den Unternehmen getrieben worden. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben und gefördert wird, käme nun ein neuer Antrieb hinzu, hofft Roll.
 
Anteile der Wärmequellen im Fernwärmebereich 2021
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Quelle: AGFW

Wärmenetze bis 2045 verdoppeln

„Mit einer Gesamtlänge von statistisch mehr als 31.000 Kilometern Fernwärmenetzen in Deutschland haben wir eine gute Grundlage für einen weiteren engagierten Netzausbau“, sagte AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. Für eine klimaneutrale Wärmezukunft müsse dieses Netz aber in den kommenden 20 Jahren verdoppelt werden. Schon heute sei es zweieinhalbmal so lang wie das deutsche Autobahnnetz.

Die Branche befinde sich auf einem guten Weg, auch wenn es teils starke regionale Unterschiede gibt. So führten Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit je über 4.000 Kilometer Länge beim Ausrollen der Wärmenetze. Dagegen seien Bayern und Rheinland-Pfalz sowie Bremen und Hamburg Vorreiter bei der erneuerbaren Energie in den Fernwärmenetzen, so der Bericht.

Da das System Fernwärme im Einsatz von Erzeugungstechnologien flexibel ist, solle das Netz im urbanen Raum verstärkt ausgebaut werden, forderte Roll. Damit der Transformationsprozess in der klimaneutralen Wärmeerzeugung gelingt, müssten verstärkt Technologien wie Geothermie, Abwärmenutzung, Großwärmepumpen, Solarthermie sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Wasserstoff als Brennstoff aus- und aufgebaut werden. Dafür seien ein verlässlicher Investitionsrahmen und weitere Förderung nötig, schloss der Bericht.

Der AGFW-Hauptbericht Stand 2021 steht im Internet zur Verfügung.

Dienstag, 31.01.2023, 17:01 Uhr
Susanne Harmsen

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