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Energie & Management > Windkraft Onshore - Denker & Wulf kauft Bürgerwind-Pionier Andresen
Bild: psdesign1 / Fotolia
Windkraft Onshore

Denker & Wulf kauft Bürgerwind-Pionier Andresen

Die Denker & Wulf AG, hierzulande einer der führenden Windkraft-Projektentwickler, hat das nordfriesische Traditionsunternehmen WEB Andresen komplett übernommen.
Mit Hans-Heinrich Andresen tritt ein Windpionier fast der ersten Stunde ab. Wie Ende Februar bekannt wurde, hat der gelernte Finanzwirt sein vor gut 30 Jahren gegründetes Unternehmen, die WEB Andresen GmbH mit Sitz im nordfriesischen Breklum nördlich von Husum, komplett an die Denker & Wulf AG verkauft.

Der Windpark-Entwickler, der seine Zentrale in Sehestedt am Nord-Ostsee-Kanal hat, zählt seit Jahren nicht nur zu den führenden Projektierern aus der Windbranche in Schleswig-Holstein, sondern auch bundesweit. Nach eigenen Angaben hat Denker & Wulf bislang 823 Windturbinen mit über 1.450 MW Leistung errichtet, 400 MW davon betreibt das Unternehmen im eigenen Portfolio.

Ihn haben keine wirtschaftlichen Gründe zu dem Verkauf gezwungen, betonte Andresen gegenüber die Redaktion, sondern „rein persönliche“ Motive: „Ich hatte bereits zu unserem 25-jährigen Jubiläum gegenüber meinen Mitarbeitern und unseren Kunden angekündigt, dass ich in fünf Jahre aus der Windenergie aussteigen werde, und habe deshalb vor gut zwei Jahren den Verkaufsprozess gestartet.“ Bei diesem Verfahren habe schließlich Denker & Wulf die Nase vorn gehabt, weil deren Vorstand sowohl zu einer Ãœbernahme der 25 Mitarbeiter als auch zu einer (mindestens) fünfjährigen Bestandsgarantie für den Standort Breklum bereit gewesen wäre.
 
Der Name bleibt, der Eigentümer ändert sich: Hans-Heinrich Andresen (links) hat sein Unternehmen an die Denker & Wulf AG mit Vorstandschef Torsten Levsen an der Spitze (rechts) verkauft
Bild: Denker & Wulf AG

Und darüber hinaus bleibe nicht nur der Firmenname WEB Andresen erhalten: „Denker & Wulf hat sich ausdrücklich zu dem Modell des Bürgerwindparks bekannt, mit dem wir groß geworden sind.“ In den zurückliegenden 30 Jahren hat WEB Andresen nach eigenen Angaben 30 Bürgerwindparks mit zusammen gut 500 MW Leistung plus fünf Umspannwerke ans Netz gebracht, an denen rund 5.000 Bewohner Nordfrieslands beteiligt sind. Nur einen Windpark betreibt WEB Andresen nicht an der Westküste Schleswig-Holsteins, sondern im weit entfernten Oberfranken.

Seinen ersten Bürgerwindpark konnte Andresen im September 1992 quasi vor der eigenen Haustür in Betrieb nehmen: Im Projekt Bredstedt-Land gingen 13 Windturbinen mit einer Leistung zwischen 300 und 500 Kilowatt ans Netz, deren Gesamtleistung bei 5,4 MW gelegen hat.

In einer Unternehmensmitteilung zeigte sich Torsten Levsen, Vorstandschef von Denker & Wulf, - wenig überraschend - angetan von der vereinbarten Ãœbernahme. So könnten nicht nur die Aktivitäten des „neuen Mutterkonzerns in der Wiege der Windenergie“ (gemeint ist Nordfriesland) intensiviert, werden, sondern auch das „breite Bürgerenergieumfeld“ der WEB Andresen profitiere davon. Levsen, der künftig zusammen mit dem bisherigen WEB-Geschäftsführer Ralf Hendricks eine Doppelspitze bei dem Breklumer Unternehmen bildet, wörtlich: „Wir wollen die starken Leistungen der WEB erhalten und mit der Leistungsfähigkeit eines Schwergewichts der Branche garnieren.“

Als Schwergewicht hat sich Hans-Heinrich Andresen trotz seines Erfolgs in Nordfriesland nie gesehen: „Uns kam es immer darauf, dass Menschen und Windenergie miteinander auskommen.“ Was ihm bei 30 mit Bürgerkapital finanzierten Windparks durchaus gelungen ist. Den Verkauf an Denker & Wulf bereut er nicht - im Gegenteil: „Der Schritt macht Sinn, da das regulatorische und finanzielle Umfeld für kleinere Projektentwickler, zu denen ich uns auch zähle, zunehmend schwierig wird.“

Andresen wird der Windenergie aber nicht ganz den Rücken kehren. Mit einem Beratervertrag in der Tasche will der Windkraftpionier dafür sorgen, dass das bei so manchen von WEB Andresen errichteten Windturbinen anstehenden Repowering in nächster Zeit in die Gänge kommt: „Da wartet genug Arbeit auf uns.“

Montag, 1.03.2021, 14:08 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Windkraft Onshore - Denker & Wulf kauft Bürgerwind-Pionier Andresen
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Windkraft Onshore
Denker & Wulf kauft Bürgerwind-Pionier Andresen
Die Denker & Wulf AG, hierzulande einer der führenden Windkraft-Projektentwickler, hat das nordfriesische Traditionsunternehmen WEB Andresen komplett übernommen.
Mit Hans-Heinrich Andresen tritt ein Windpionier fast der ersten Stunde ab. Wie Ende Februar bekannt wurde, hat der gelernte Finanzwirt sein vor gut 30 Jahren gegründetes Unternehmen, die WEB Andresen GmbH mit Sitz im nordfriesischen Breklum nördlich von Husum, komplett an die Denker & Wulf AG verkauft.

Der Windpark-Entwickler, der seine Zentrale in Sehestedt am Nord-Ostsee-Kanal hat, zählt seit Jahren nicht nur zu den führenden Projektierern aus der Windbranche in Schleswig-Holstein, sondern auch bundesweit. Nach eigenen Angaben hat Denker & Wulf bislang 823 Windturbinen mit über 1.450 MW Leistung errichtet, 400 MW davon betreibt das Unternehmen im eigenen Portfolio.

Ihn haben keine wirtschaftlichen Gründe zu dem Verkauf gezwungen, betonte Andresen gegenüber die Redaktion, sondern „rein persönliche“ Motive: „Ich hatte bereits zu unserem 25-jährigen Jubiläum gegenüber meinen Mitarbeitern und unseren Kunden angekündigt, dass ich in fünf Jahre aus der Windenergie aussteigen werde, und habe deshalb vor gut zwei Jahren den Verkaufsprozess gestartet.“ Bei diesem Verfahren habe schließlich Denker & Wulf die Nase vorn gehabt, weil deren Vorstand sowohl zu einer Ãœbernahme der 25 Mitarbeiter als auch zu einer (mindestens) fünfjährigen Bestandsgarantie für den Standort Breklum bereit gewesen wäre.
 
Der Name bleibt, der Eigentümer ändert sich: Hans-Heinrich Andresen (links) hat sein Unternehmen an die Denker & Wulf AG mit Vorstandschef Torsten Levsen an der Spitze (rechts) verkauft
Bild: Denker & Wulf AG

Und darüber hinaus bleibe nicht nur der Firmenname WEB Andresen erhalten: „Denker & Wulf hat sich ausdrücklich zu dem Modell des Bürgerwindparks bekannt, mit dem wir groß geworden sind.“ In den zurückliegenden 30 Jahren hat WEB Andresen nach eigenen Angaben 30 Bürgerwindparks mit zusammen gut 500 MW Leistung plus fünf Umspannwerke ans Netz gebracht, an denen rund 5.000 Bewohner Nordfrieslands beteiligt sind. Nur einen Windpark betreibt WEB Andresen nicht an der Westküste Schleswig-Holsteins, sondern im weit entfernten Oberfranken.

Seinen ersten Bürgerwindpark konnte Andresen im September 1992 quasi vor der eigenen Haustür in Betrieb nehmen: Im Projekt Bredstedt-Land gingen 13 Windturbinen mit einer Leistung zwischen 300 und 500 Kilowatt ans Netz, deren Gesamtleistung bei 5,4 MW gelegen hat.

In einer Unternehmensmitteilung zeigte sich Torsten Levsen, Vorstandschef von Denker & Wulf, - wenig überraschend - angetan von der vereinbarten Ãœbernahme. So könnten nicht nur die Aktivitäten des „neuen Mutterkonzerns in der Wiege der Windenergie“ (gemeint ist Nordfriesland) intensiviert, werden, sondern auch das „breite Bürgerenergieumfeld“ der WEB Andresen profitiere davon. Levsen, der künftig zusammen mit dem bisherigen WEB-Geschäftsführer Ralf Hendricks eine Doppelspitze bei dem Breklumer Unternehmen bildet, wörtlich: „Wir wollen die starken Leistungen der WEB erhalten und mit der Leistungsfähigkeit eines Schwergewichts der Branche garnieren.“

Als Schwergewicht hat sich Hans-Heinrich Andresen trotz seines Erfolgs in Nordfriesland nie gesehen: „Uns kam es immer darauf, dass Menschen und Windenergie miteinander auskommen.“ Was ihm bei 30 mit Bürgerkapital finanzierten Windparks durchaus gelungen ist. Den Verkauf an Denker & Wulf bereut er nicht - im Gegenteil: „Der Schritt macht Sinn, da das regulatorische und finanzielle Umfeld für kleinere Projektentwickler, zu denen ich uns auch zähle, zunehmend schwierig wird.“

Andresen wird der Windenergie aber nicht ganz den Rücken kehren. Mit einem Beratervertrag in der Tasche will der Windkraftpionier dafür sorgen, dass das bei so manchen von WEB Andresen errichteten Windturbinen anstehenden Repowering in nächster Zeit in die Gänge kommt: „Da wartet genug Arbeit auf uns.“

Montag, 1.03.2021, 14:08 Uhr
Ralf Köpke

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