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Energie & Management > Wärme - Dena startet bundesweites Kompetenzzentrum für Wärmewende
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme

Dena startet bundesweites Kompetenzzentrum für Wärmewende

Die Wärmeversorgung muss effektiver und erneuerbar werden. Dabei soll das "Kommunale Kompetenzzentrum Wärmewende" (KKW) in Halle künftig Kommunen bundesweit unterstützen.
Bis 2030 soll die deutsche Wärmeenergie zu 50 % klimaneutral erzeugt werden, hat sich die Ampelkoalition vorgenommen. Dabei soll das Kommunale Kompetenzzentrum für Wärmewende der Deutschen Energieagentur (Dena) helfen, das am 7. April in Halle/Saale die Arbeit aufnahm. Es soll bundesweit Kommunen dabei beraten, eigene Wärmepläne zu erstellen, die entsprechend den regionalen Gegebenheiten eine nachhaltige Wärmeversorgung sichern.

Heute wird mehr als die Hälfte der Energie in Deutschland zum Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie für Warmwasserbereitung eingesetzt. Das geschieht zu fast 70 % noch mit fossilen Brennstoffen. Diese müssten abgelöst werden, sowohl für die Einhaltung der deutschen Klimaschutzziele wie für die wachsende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Klimaschutz und Energiesouveränität vereinen

Thomas Wünsch, Staatssekretär im Energieministerium des Landes Sachsen-Anhalt erläuterte: „Der Ukraine-Krieg führt uns schmerzhaft vor Augen, dass wir die hohe Abhängigkeit Deutschlands von Energieträger-Importen wie Öl und Gas stark und schnell reduzieren müssen“. Ganz zentral dafür sei eine forcierte kommunale Wärmewende auf Basis erneuerbarer Energien, sagte er bei der Eröffnung des KWW im Hallenser Rathaus.

Der parlamentarischen Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsminister, Michael Kellner, nahm per Videoschaltung aus Berlin teil. Er sagte: „Wir wollen und müssen bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze schneller vorankommen.“ Dies stärke auch die Wertschöpfung in den Regionen und verringere Zahlungen für fossile Rohstoffe an Staaten wie Russland, unterstrich er. Die im Osten Deutschlands bereits vorhandenen Wärmenetze aus Braunkohleheizkraftwerken könne man weiter nutzen. „Sie lassen sich leicht dekarbonisieren, diesen Vorteil sollte man nutzen“, appellierte Kellner.
 
Teilnehmer der KWW-Eröffnung: Thomas Wünsch, Michael Kellner, Egbert Geier und Kerstin Deller, Abteilungsleiterin im Bundeswirtschaftsministerium für Kommunale Wärmewende
Quelle: Dena

Das KWW wird vom Bund gefördert und ist Teil des Strukturwandelprogramms der Braunkohleregionen in Sachsen-Anhalt. Für das Bundeswirtschaftsministerium sagte Kerstin Deller, Abteilungsleiterin für Kommunale Wärmewende, die Umstellungen seien „nicht als Masterplan von oben machbar, sondern müssen in den Kommunen passgenau umgesetzt werden“. Das Kompetenzzentrum solle daher als Plattform für die Kommunale Wärmeplanung (KWP), mögliche technische Lösungen und die Einbindung der Bürger beraten.

Da Wärme – im Gegensatz zu Strom – nicht ohne große Verluste über weite Strecken transportiert werden kann, muss die Wärmewende lokal geplant und umgesetzt werden. Dafür hofft der Bürgermeister von Halle durch das KWW auf Sensibilisierung in den Baudezernaten. „Hilfreich ist es, wenn es ein kommunales Stadtwerk als Brennpunkt der Energiewende gibt“, unterstrich Egbert Geier. Die Kommunale Wärmeplanung stelle ein stadtplanerisches Instrument dar, um den Transformationsprozess vor Ort strategisch zu gestalten.

Zum Start Bedarfsumfrage bei deutschen Kommunen

„Den Auftakt unserer Arbeit bildet eine Bedarfserhebung, die die Kommunen der Bundesrepublik zu einer Online-Umfrage zum Themenfeld der KWP und dem aktuellen Status quo vor Ort einlädt“, sagte der KWW-Leiter, Robert Brückmann. Sie werde auch auf der KWW-Website verlinkt sein. Module zum Austauschen und Vernetzen, Module zum Austauschen und Vernetzen, Beratungsmaterial, strukturiertes Fachwissen sowie weitere Informationen würden folgen.

Das Zentrum habe aktuell 13 Mitarbeiter und vier Werkstudenten, und solle auf 25 bis 30 Mitarbeiter ausgebaut werden, kündigte Brückmann an. Die Arbeit geschehe im Austausch mit allen schon bestehenden Energieagenturen der Länder und anderen Institutionen. Bis zum Jahr 2025 steht dem KWW als Budget eine „kleinere achtstellige Summe“ zur Verfügung, sagte Brückmann.

Die Webseite des KWW ist bereits online.

Donnerstag, 7.04.2022, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wärme - Dena startet bundesweites Kompetenzzentrum für Wärmewende
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme
Dena startet bundesweites Kompetenzzentrum für Wärmewende
Die Wärmeversorgung muss effektiver und erneuerbar werden. Dabei soll das "Kommunale Kompetenzzentrum Wärmewende" (KKW) in Halle künftig Kommunen bundesweit unterstützen.
Bis 2030 soll die deutsche Wärmeenergie zu 50 % klimaneutral erzeugt werden, hat sich die Ampelkoalition vorgenommen. Dabei soll das Kommunale Kompetenzzentrum für Wärmewende der Deutschen Energieagentur (Dena) helfen, das am 7. April in Halle/Saale die Arbeit aufnahm. Es soll bundesweit Kommunen dabei beraten, eigene Wärmepläne zu erstellen, die entsprechend den regionalen Gegebenheiten eine nachhaltige Wärmeversorgung sichern.

Heute wird mehr als die Hälfte der Energie in Deutschland zum Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie für Warmwasserbereitung eingesetzt. Das geschieht zu fast 70 % noch mit fossilen Brennstoffen. Diese müssten abgelöst werden, sowohl für die Einhaltung der deutschen Klimaschutzziele wie für die wachsende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Klimaschutz und Energiesouveränität vereinen

Thomas Wünsch, Staatssekretär im Energieministerium des Landes Sachsen-Anhalt erläuterte: „Der Ukraine-Krieg führt uns schmerzhaft vor Augen, dass wir die hohe Abhängigkeit Deutschlands von Energieträger-Importen wie Öl und Gas stark und schnell reduzieren müssen“. Ganz zentral dafür sei eine forcierte kommunale Wärmewende auf Basis erneuerbarer Energien, sagte er bei der Eröffnung des KWW im Hallenser Rathaus.

Der parlamentarischen Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsminister, Michael Kellner, nahm per Videoschaltung aus Berlin teil. Er sagte: „Wir wollen und müssen bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze schneller vorankommen.“ Dies stärke auch die Wertschöpfung in den Regionen und verringere Zahlungen für fossile Rohstoffe an Staaten wie Russland, unterstrich er. Die im Osten Deutschlands bereits vorhandenen Wärmenetze aus Braunkohleheizkraftwerken könne man weiter nutzen. „Sie lassen sich leicht dekarbonisieren, diesen Vorteil sollte man nutzen“, appellierte Kellner.
 
Teilnehmer der KWW-Eröffnung: Thomas Wünsch, Michael Kellner, Egbert Geier und Kerstin Deller, Abteilungsleiterin im Bundeswirtschaftsministerium für Kommunale Wärmewende
Quelle: Dena

Das KWW wird vom Bund gefördert und ist Teil des Strukturwandelprogramms der Braunkohleregionen in Sachsen-Anhalt. Für das Bundeswirtschaftsministerium sagte Kerstin Deller, Abteilungsleiterin für Kommunale Wärmewende, die Umstellungen seien „nicht als Masterplan von oben machbar, sondern müssen in den Kommunen passgenau umgesetzt werden“. Das Kompetenzzentrum solle daher als Plattform für die Kommunale Wärmeplanung (KWP), mögliche technische Lösungen und die Einbindung der Bürger beraten.

Da Wärme – im Gegensatz zu Strom – nicht ohne große Verluste über weite Strecken transportiert werden kann, muss die Wärmewende lokal geplant und umgesetzt werden. Dafür hofft der Bürgermeister von Halle durch das KWW auf Sensibilisierung in den Baudezernaten. „Hilfreich ist es, wenn es ein kommunales Stadtwerk als Brennpunkt der Energiewende gibt“, unterstrich Egbert Geier. Die Kommunale Wärmeplanung stelle ein stadtplanerisches Instrument dar, um den Transformationsprozess vor Ort strategisch zu gestalten.

Zum Start Bedarfsumfrage bei deutschen Kommunen

„Den Auftakt unserer Arbeit bildet eine Bedarfserhebung, die die Kommunen der Bundesrepublik zu einer Online-Umfrage zum Themenfeld der KWP und dem aktuellen Status quo vor Ort einlädt“, sagte der KWW-Leiter, Robert Brückmann. Sie werde auch auf der KWW-Website verlinkt sein. Module zum Austauschen und Vernetzen, Module zum Austauschen und Vernetzen, Beratungsmaterial, strukturiertes Fachwissen sowie weitere Informationen würden folgen.

Das Zentrum habe aktuell 13 Mitarbeiter und vier Werkstudenten, und solle auf 25 bis 30 Mitarbeiter ausgebaut werden, kündigte Brückmann an. Die Arbeit geschehe im Austausch mit allen schon bestehenden Energieagenturen der Länder und anderen Institutionen. Bis zum Jahr 2025 steht dem KWW als Budget eine „kleinere achtstellige Summe“ zur Verfügung, sagte Brückmann.

Die Webseite des KWW ist bereits online.

Donnerstag, 7.04.2022, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen

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