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Energie & Management > Studien - Dena-Gebäudereport fordert zum Handeln auf
Quelle: Shutterstock
Studien

Dena-Gebäudereport fordert zum Handeln auf

Die Deutsche Energieagentur präsentiert mit dem Gebäudereport 2024 ein Nachschlagewerk über den aktuellen Stand und nötige Aktionen für den Klimaschutz im Gebäudesektor.
Mit sechs detaillierten Kapiteln bietet der Gebäudereport 2024 einen tiefgehenden Einblick in Themen wie Gebäudebestand, Wärmeerzeuger, Baustoffe, Treibhausgase, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit. Der aktuelle Bericht der Deutschen Energieagentur (Dena) beschreibt die Herausforderungen für die Wärmewende und die Erreichung von Klimaneutralität in Deutschland. Die neuesten Daten verdeutlichen, dass trotz der bisherigen Anstrengungen die Energieverbräuche im Gebäudebereich kaum zurückgehen.

Der Gebäudebereich ist mit rund 40 Prozent der Bereich, in dem die meisten CO2-Emissionen in Deutschland verursacht werden. Im Gebäudebestand entfallen immer noch fast 80 Prozent der Wärmeerzeugung auf fossile Energieträger wie Gas und Öl, was ein sehr großes Hemmnis zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele bedeutet. Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, betonte: „Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand unumgänglich.“

Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die „Bundesförderung Effiziente Gebäude“ (BEG) sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung böten wichtige Grundlagen. Es bedürfe jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen auch umzusetzen, appellierte Enders.

Dominante Trends im Gebäudebestand

Der Gebäudereport zeige, dass bei Neubauten von Wohngebäuden seit 2021 die Wärmepumpe als Energieträger mit einem Anteil von über 50 Prozent arbeitet, gefolgt von Gas und Fernwärme. Im Gebäudebestand hingegen wird der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden weiterhin zu 66 Prozent von Öl und Gas gedeckt. Obwohl erneuerbare Energieträger in der Wärmeerzeugung an Bedeutung gewinnen, seien die bisherigen Entwicklungen nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, so die Dena.

Der Anteil der installierten Wärmepumpen im gesamten Gebäudebestand für Heizung und Warmwasser liegt lediglich bei 7,3 Prozent. Obwohl die Absatzzahlen von Wärmepumpen im Jahr 2022 mit 53 Prozent die höchsten Wachstumsraten verzeichnen, werden immer noch am häufigsten Gaskessel verkauft. Wärmepumpen spielen eine entscheidende Rolle in der Energiewende, aber auch der Strom für ihren Betrieb muss aus erneuerbaren Energien stammen, erinnern die Autoren des Reports. Auch die gebäudenahe Photovoltaik übernehme eine wichtige Rolle, um den steigenden Strombedarf vor Ort erneuerbar zu decken.
 
Wohnkostenbelastung nach Baualtersklassen
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Dena

Ressourcenschutz beim Bau notwendig

Ein weiterer herausfordernder Bereich ist der Ersatzneubau von Wohngebäuden, der trotz stagnierender Zahlen seit fast zehn Jahren rund 70 Prozent der Abrisse ausmacht. Dies führe nicht nur zum Verlust von Baumaterialien, sondern auch von grauer Energie, die bei Herstellung, Transport, Bau und Betrieb der abgerissenen Gebäude aufgewendet werden muss. Der Neubau erfordere zudem den Einsatz weiterer grauer Energie, der sich reduzieren lässt, wenn auf recycelte, nachhaltige und regional verfügbare Baumaterialien gesetzt wird.

Insgesamt biete der Dena-Gebäudereport 2024 eine übersichtliche Zusammenfassung der aktuellen Daten zum Gebäudebestand in Deutschland und diene als wichtige Grundlage für die Debatte und Umsetzung von Veränderungen im Gebäudesektor, so Enders. Er erscheint im Rahmen des „Gebäudeforums klimaneutral“, der zentralen Anlaufstelle der Dena zum klimaneutralen Bauen und Sanieren in Gebäuden und Quartieren. Ziel des Gebäudeforums klimaneutral ist es, Wissen zu multiplizieren und so die Fortschritte der Energiewende im Gebäudebereich zu beschleunigen.

Der „Gebäudereport 2024“ steht auf der Internetseite der Dena als PDF zum Download bereit.

Mittwoch, 29.11.2023, 14:03 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Shutterstock
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Dena-Gebäudereport fordert zum Handeln auf
Die Deutsche Energieagentur präsentiert mit dem Gebäudereport 2024 ein Nachschlagewerk über den aktuellen Stand und nötige Aktionen für den Klimaschutz im Gebäudesektor.
Mit sechs detaillierten Kapiteln bietet der Gebäudereport 2024 einen tiefgehenden Einblick in Themen wie Gebäudebestand, Wärmeerzeuger, Baustoffe, Treibhausgase, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit. Der aktuelle Bericht der Deutschen Energieagentur (Dena) beschreibt die Herausforderungen für die Wärmewende und die Erreichung von Klimaneutralität in Deutschland. Die neuesten Daten verdeutlichen, dass trotz der bisherigen Anstrengungen die Energieverbräuche im Gebäudebereich kaum zurückgehen.

Der Gebäudebereich ist mit rund 40 Prozent der Bereich, in dem die meisten CO2-Emissionen in Deutschland verursacht werden. Im Gebäudebestand entfallen immer noch fast 80 Prozent der Wärmeerzeugung auf fossile Energieträger wie Gas und Öl, was ein sehr großes Hemmnis zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele bedeutet. Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, betonte: „Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand unumgänglich.“

Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die „Bundesförderung Effiziente Gebäude“ (BEG) sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung böten wichtige Grundlagen. Es bedürfe jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen auch umzusetzen, appellierte Enders.

Dominante Trends im Gebäudebestand

Der Gebäudereport zeige, dass bei Neubauten von Wohngebäuden seit 2021 die Wärmepumpe als Energieträger mit einem Anteil von über 50 Prozent arbeitet, gefolgt von Gas und Fernwärme. Im Gebäudebestand hingegen wird der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden weiterhin zu 66 Prozent von Öl und Gas gedeckt. Obwohl erneuerbare Energieträger in der Wärmeerzeugung an Bedeutung gewinnen, seien die bisherigen Entwicklungen nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, so die Dena.

Der Anteil der installierten Wärmepumpen im gesamten Gebäudebestand für Heizung und Warmwasser liegt lediglich bei 7,3 Prozent. Obwohl die Absatzzahlen von Wärmepumpen im Jahr 2022 mit 53 Prozent die höchsten Wachstumsraten verzeichnen, werden immer noch am häufigsten Gaskessel verkauft. Wärmepumpen spielen eine entscheidende Rolle in der Energiewende, aber auch der Strom für ihren Betrieb muss aus erneuerbaren Energien stammen, erinnern die Autoren des Reports. Auch die gebäudenahe Photovoltaik übernehme eine wichtige Rolle, um den steigenden Strombedarf vor Ort erneuerbar zu decken.
 
Wohnkostenbelastung nach Baualtersklassen
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Quelle: Dena

Ressourcenschutz beim Bau notwendig

Ein weiterer herausfordernder Bereich ist der Ersatzneubau von Wohngebäuden, der trotz stagnierender Zahlen seit fast zehn Jahren rund 70 Prozent der Abrisse ausmacht. Dies führe nicht nur zum Verlust von Baumaterialien, sondern auch von grauer Energie, die bei Herstellung, Transport, Bau und Betrieb der abgerissenen Gebäude aufgewendet werden muss. Der Neubau erfordere zudem den Einsatz weiterer grauer Energie, der sich reduzieren lässt, wenn auf recycelte, nachhaltige und regional verfügbare Baumaterialien gesetzt wird.

Insgesamt biete der Dena-Gebäudereport 2024 eine übersichtliche Zusammenfassung der aktuellen Daten zum Gebäudebestand in Deutschland und diene als wichtige Grundlage für die Debatte und Umsetzung von Veränderungen im Gebäudesektor, so Enders. Er erscheint im Rahmen des „Gebäudeforums klimaneutral“, der zentralen Anlaufstelle der Dena zum klimaneutralen Bauen und Sanieren in Gebäuden und Quartieren. Ziel des Gebäudeforums klimaneutral ist es, Wissen zu multiplizieren und so die Fortschritte der Energiewende im Gebäudebereich zu beschleunigen.

Der „Gebäudereport 2024“ steht auf der Internetseite der Dena als PDF zum Download bereit.

Mittwoch, 29.11.2023, 14:03 Uhr
Susanne Harmsen

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