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Energie & Management > Wärme - Dena begleitet Energiesprong-Sanierung
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme

Dena begleitet Energiesprong-Sanierung

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) wird eines der bislang größten Sanierungsprojekte nach dem „Energiesprong-Ansatz“ begleiten. Damit soll auch die Wärmewende einen Schub erhalten.
Die Dena zeigt sich davon überzeugt, dass serielle Energiesprong-Sanierungen einen dringend notwendigen Impuls für die Wärmwende geben können. Das Prinzip kommt aus den Niederlanden und steht für serielles Sanieren mit vorgefertigten Elementen auf einem „NetZero-Standard“ oder Null-Energie-Standard. Bei der Methode werden die zu sanierenden Gebäude zunächst per 3-D-Scan erfasst, sodass die Fassaden- und Solardachelemente, Fenster und Dämmteile, die eingebaut werden sollen, millimetergenau vorgefertigt werden können. Auf der Baustelle lassen sie sich dann schnell montieren.

Um die Mehrkosten bei der Energiesprong-Sanierung zu refinanzieren, werden die Einsparungen bei Wärme-, Warmwasser- und Stromkosten auf die Kaltmiete umgelegt. Aus diesem Grund ist es bei diesem Konzept notwendig, dass die sanierten Gebäude einen Net-Zero-Standard erreichen und die Einsparungen langfristig garantiert werden. Die Gebäude erzeugen im Jahr dann so viel erneuerbare Energie, wie die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Strom in einem definierten Rahmen verbrauchen.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft „GEWOBAU“ Erlangen plant nun, einen Großteil ihres Bestands nach dem „Energiesprong-Ansatz“ zu sanieren. Mit der seriellen Sanierung von rund 6.000 Wohneinheiten realisiert das bayerische Wohnungsunternehmen die bisher bundesweit größte Energiesprong-Projektserie. Die Dena begleitet das Wohnungsunternehmen bei der Planung und Umsetzung. Erste Ausschreibungen befinden sich nach Auskunft der Gewobau in Bearbeitung.

„Die Größe des Sanierungsvorhabens sendet wichtige Signale für den innovativen Umgang mit Gebäudebeständen und das Gelingen der Wärmewende“, sagte dazu Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Zugleich gehe das Signal aber auch an Bauunternehmen und Hersteller, noch zügiger skalierbare, serielle Lösungen zu entwickeln.

Finanziert werden die Sanierungsmaßnahmen bei der Gewobau in Höhe von rund 400 Mio. Euro durch Fördermittel des Bundes und des Freistaats Bayern, durch Eigenkapitalersatzmittel der Europäischen Investitionsbank zur Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen sowie durch Modernisierungsumlagen.

Auch die Vonovia hat im Oktober 2021 eine serielle Sanierung in Bochum mit dem Bauunternehmen Fischbach angekündigt. Dort sollen drei Wohnhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen seriell saniert werden. Die Gebäude stammen aus den 1950er Jahren und sollen ebenfalls auf einen klimaneutralen Standard gebracht werden. Dafür sollen unter anderem Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung installiert und neue Heizkörper eingebaut werden. Zudem wird die Gebäudehülle erneuert und PV-Anlagen werden installiert.

Die Marktentwicklung für solche Sanierungs-Konzepte in Deutschland befindet sich derzeit in der Pilotphase und wird von der Dena koordiniert. Die Agentur hat vor knapp zwei Jahren das Projekt „Serielle Sanierung von Mehrfamilienhäusern / Energiesprong Deutschland“ ins Leben gerufen, das vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert und vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen unterstützt wird. Das Ziel ist es, über Pilotprojekte Erfahrungen zu sammeln, damit ein Markt daraus entstehen kann.

Ein erstes Projekt wurde im Quartier Kuckuck in Hameln (Niedersachsen) umgesetzt. Dort wurde ein Wohnblock aus den 1930er Jahren bestehend aus drei Gebäuden mit je zwei Stockwerken und insgesamt zwölf Wohnungen seriell saniert. Nach einer Innensanierung startete Ende 2019 die Installation der Fassadenelemente und Technik. Anfang 2021 wurde die Sanierung fertiggestellt. Die Fassadenteile mit Lärchenholz-Verschalung fertigte ein Holzbauunternehmen aus Brandenburg. Die jeweils sieben Meter langen, 2,85 Meter hohen und 36 Zentimeter dicken Elemente kamen im November 2019 fertig zur Baustelle und wurden dort direkt montiert. Sie beinhalten neben einem Dämmpaket aus Recycling-Glaswolle auch die Fenster und dezentrale Lüftungselemente mit Wärmerückgewinnung. Anschließend folgten die Dachelemente, produziert von der Firma Kingspan. Die Sanierung wurde von der Ecoworks GmbH umgesetzt.

Über die Pilotprojekte soll ein Bausteinkasten entwickelt werden, der eine zügige Skalierung bezahlbarer Sanierungen ermöglicht. Die Dena schätzt allein das Potenzial für kleinere bis mittlere Mehrfamilienhäuser der 1950er bis 1970er Jahre in Deutschland auf rund 500.000 Gebäude. Eine Ausweitung auf weitere Gebäudetypen ist für 2022 geplant.

Mehr Informationen finden Interessierte unter energiesprong.de.

Mittwoch, 29.12.2021, 09:03 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Wärme - Dena begleitet Energiesprong-Sanierung
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme
Dena begleitet Energiesprong-Sanierung
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) wird eines der bislang größten Sanierungsprojekte nach dem „Energiesprong-Ansatz“ begleiten. Damit soll auch die Wärmewende einen Schub erhalten.
Die Dena zeigt sich davon überzeugt, dass serielle Energiesprong-Sanierungen einen dringend notwendigen Impuls für die Wärmwende geben können. Das Prinzip kommt aus den Niederlanden und steht für serielles Sanieren mit vorgefertigten Elementen auf einem „NetZero-Standard“ oder Null-Energie-Standard. Bei der Methode werden die zu sanierenden Gebäude zunächst per 3-D-Scan erfasst, sodass die Fassaden- und Solardachelemente, Fenster und Dämmteile, die eingebaut werden sollen, millimetergenau vorgefertigt werden können. Auf der Baustelle lassen sie sich dann schnell montieren.

Um die Mehrkosten bei der Energiesprong-Sanierung zu refinanzieren, werden die Einsparungen bei Wärme-, Warmwasser- und Stromkosten auf die Kaltmiete umgelegt. Aus diesem Grund ist es bei diesem Konzept notwendig, dass die sanierten Gebäude einen Net-Zero-Standard erreichen und die Einsparungen langfristig garantiert werden. Die Gebäude erzeugen im Jahr dann so viel erneuerbare Energie, wie die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Strom in einem definierten Rahmen verbrauchen.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft „GEWOBAU“ Erlangen plant nun, einen Großteil ihres Bestands nach dem „Energiesprong-Ansatz“ zu sanieren. Mit der seriellen Sanierung von rund 6.000 Wohneinheiten realisiert das bayerische Wohnungsunternehmen die bisher bundesweit größte Energiesprong-Projektserie. Die Dena begleitet das Wohnungsunternehmen bei der Planung und Umsetzung. Erste Ausschreibungen befinden sich nach Auskunft der Gewobau in Bearbeitung.

„Die Größe des Sanierungsvorhabens sendet wichtige Signale für den innovativen Umgang mit Gebäudebeständen und das Gelingen der Wärmewende“, sagte dazu Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Zugleich gehe das Signal aber auch an Bauunternehmen und Hersteller, noch zügiger skalierbare, serielle Lösungen zu entwickeln.

Finanziert werden die Sanierungsmaßnahmen bei der Gewobau in Höhe von rund 400 Mio. Euro durch Fördermittel des Bundes und des Freistaats Bayern, durch Eigenkapitalersatzmittel der Europäischen Investitionsbank zur Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen sowie durch Modernisierungsumlagen.

Auch die Vonovia hat im Oktober 2021 eine serielle Sanierung in Bochum mit dem Bauunternehmen Fischbach angekündigt. Dort sollen drei Wohnhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen seriell saniert werden. Die Gebäude stammen aus den 1950er Jahren und sollen ebenfalls auf einen klimaneutralen Standard gebracht werden. Dafür sollen unter anderem Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung installiert und neue Heizkörper eingebaut werden. Zudem wird die Gebäudehülle erneuert und PV-Anlagen werden installiert.

Die Marktentwicklung für solche Sanierungs-Konzepte in Deutschland befindet sich derzeit in der Pilotphase und wird von der Dena koordiniert. Die Agentur hat vor knapp zwei Jahren das Projekt „Serielle Sanierung von Mehrfamilienhäusern / Energiesprong Deutschland“ ins Leben gerufen, das vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert und vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen unterstützt wird. Das Ziel ist es, über Pilotprojekte Erfahrungen zu sammeln, damit ein Markt daraus entstehen kann.

Ein erstes Projekt wurde im Quartier Kuckuck in Hameln (Niedersachsen) umgesetzt. Dort wurde ein Wohnblock aus den 1930er Jahren bestehend aus drei Gebäuden mit je zwei Stockwerken und insgesamt zwölf Wohnungen seriell saniert. Nach einer Innensanierung startete Ende 2019 die Installation der Fassadenelemente und Technik. Anfang 2021 wurde die Sanierung fertiggestellt. Die Fassadenteile mit Lärchenholz-Verschalung fertigte ein Holzbauunternehmen aus Brandenburg. Die jeweils sieben Meter langen, 2,85 Meter hohen und 36 Zentimeter dicken Elemente kamen im November 2019 fertig zur Baustelle und wurden dort direkt montiert. Sie beinhalten neben einem Dämmpaket aus Recycling-Glaswolle auch die Fenster und dezentrale Lüftungselemente mit Wärmerückgewinnung. Anschließend folgten die Dachelemente, produziert von der Firma Kingspan. Die Sanierung wurde von der Ecoworks GmbH umgesetzt.

Über die Pilotprojekte soll ein Bausteinkasten entwickelt werden, der eine zügige Skalierung bezahlbarer Sanierungen ermöglicht. Die Dena schätzt allein das Potenzial für kleinere bis mittlere Mehrfamilienhäuser der 1950er bis 1970er Jahre in Deutschland auf rund 500.000 Gebäude. Eine Ausweitung auf weitere Gebäudetypen ist für 2022 geplant.

Mehr Informationen finden Interessierte unter energiesprong.de.

Mittwoch, 29.12.2021, 09:03 Uhr
Heidi Roider

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