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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe - Den Schmerzpunkten auf der Spur
Quelle: Fotolia/Photo-K
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe

Den Schmerzpunkten auf der Spur

Digitale Dienstleistungen eröffnen kommunalen Versorgern neue Erlösquellen. Bei der Pfalzwerke Netz AG spielt aber auch ein ganz analoges Geschäftsmodell eine wesentliche Rolle.
Es geht ganz einfach: Wenn Bürgerinnen und Bürger künftig im Netzgebiet der Pfalzwerke eine defekte Straßenlampe entdecken, können sie möglicherweise unkompliziert und zügig zur Behebung des Schadens und somit zur allgemeinen Sicherheit beitragen. Sie brauchen dann nur noch einen QR-Code am jeweiligen Laternenmast zu scannen und werden sofort zu einer Internetseite weitergeleitet. Dort finden sie eine Liste möglicher Probleme, wählen das zutreffende aus und drücken auf „abschicken“. Alle Daten und Angaben, die ein Monteur braucht, um schnell Abhilfe schaffen zu können, sind in der Meldung an die Netzgesellschaft der Pfalzwerke automatisch hinterlegt.
 
Langjährige Partnerschaft im Rahmen der Konzessionsverträge
 
In drei Gemeinden wurde die Straßenbeleuchtung mit den QR-Codes ausgestattet. Wenn sich die neue Form der Störungsmeldung bis Ende des Jahres dort bewährt und Akzeptanz in der Bevölkerung findet, soll der Dienst auf das gesamte Netzgebiet ausgedehnt werden.
 
Michael Schenck, Mitarbeiter der Pfalzwerke Netz AG, testet den QR-Code an einer Straßenlaterne
Quelle: Pfalzwerke Netz AG

Marc Mundschau denkt sogar schon einen Schritt weiter. Denn der Netzbetreiber kann auf diese Weise nicht nur die internen Prozesse optimieren, sondern auch den Bogen zu neuen Geschäftsmodellen schlagen. „Künftig könnten Bürgerinnen und Bürger beispielsweise Meldungen über einen beschädigten Straßenbelag oder über volle Müllbehälter an die Kommune schicken“, sagt der Vorstand der Pfalzwerke Netz.

Gerade bei Dienstleistungen für Städte und Gemeinden sieht er viel Potenzial für Verteilnetzbetreiber, die ja bereits im Rahmen der Konzessionsverträge eine meist langjährige Zusammenarbeit mit den Kommunen pflegen. „Dadurch bekommen wir schnell mit, wo die Schmerzpunkte der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister liegen, und können darauf neue Dienstleistungen aufbauen“, betont er.

Als einen dieser Schmerzpunkte haben Mundschau und seine Mitarbeiter den Informationsbedarf über Förderthemen im Allgemeinen und Fördertöpfe im Besonderen ausgemacht. „Deshalb haben wir einen ‚Fördermittelmanager‘ entwickelt, mit dessen Hilfe die Verantwortlichen schnell erkennen können, welche Unterstützungsleistungen vom Bund oder Land für sie infrage kommen“, erklärt Mundschau. Es handelt sich um eine interaktive Internetseite, die den Nebel im Förderdschungel lichten soll.
 
Große Resonanz auf „digitalen Stammtisch“
 
Überhaupt sei der Informationsaustausch ein großes Anliegen der Gemeindechefs. Deshalb sei auch ein digitaler Stammtisch auf große Resonanz gestoßen. Im Grunde handelt es sich um einfache Teambesprechungen, die von Mitarbeitern der Pfalzwerke-Tochter aufgesetzt und moderiert werden. Zwar würden sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus benachbarten Gemeinden in der Regel sehr gut kennen. Zu weiter entfernten Kommunen bestehe häufig aber kein Kontakt. Mundschau freut sich, dass es gelungen ist, diesen zu fördern und mit relativ einfachen Mitteln eine Kommunikationsplattform zu etablieren

Spricht man mit den Verantwortlichen von Verteilnetzbetreibern, beklagen viele den wachsenden Druck auf das Ergebnis im Kerngeschäft. Die aktuelle Diskussion um eine Absenkung der Eigenkapitalzinsen ist symptomatisch für die Befürchtungen der Unternehmen, die Basis stabiler Erlöse werde immer stärker bröckeln bei gleichzeitig wachsenden Anforderungen in regulatorischer, wirtschaftlicher und technischer Hinsicht. Deshalb ist der Blick auf Möglichkeiten, im nichtregulierten Bereich neue Erlösquellen zu erschließen, fast schon obligatorisch.

Die Umsetzung des Engpassmanagements im Rahmen des Redispatch 2.0 bis zum 1. Oktober ist eine Aufgabe, der sich die Unternehmen in den vergangenen Monaten stellen mussten − mit ganz erheblichem Aufwand, wie Mundschau hinzufügt. Da liegt der Gedanke nahe, das eigene Know-how im regulierten Bereich als Basis für das Drittgeschäft zu nutzen. „Warum sollen wir nicht alles, was wir gut können und tagtäglich machen, auch anderen anbieten?“, fragt er rhetorisch.

Einspeiseprognosen, die Bereitstellung von Schnittstellen, der Systembetrieb und die Abstimmung mit den Anlagenbetreibern sind beispielsweise Dienstleistungen, die die Pfalzwerke-Tochtergesellschaft Weiterverteilern im eigenen Netzgebiet offeriert. Ingenieursleistungen etwa für die Planung und den Bau von Umspannwerken finden sich ebenso in der Angebotspalette wie die Instandhaltung eines Netzes.

Während die Anreizregulierung den Netzbetreibern ermöglicht, die Kosten für das Redispatch 2.0 bei der Ermittlung der Erlösobergrenzen zu berücksichtigen, ist die Situation bei einer anderen Herausforderung deutlich komplexer und zeitlich nur schwer einzuschätzen: die Integration der Elektromobilität ins Verteilnetz. „Hier erwarten wir einen großen Anpassungs- und Digitalisierungsbedarf in den nächsten Jahren“, so der Vorstand der Netzgesellschaft. Schon die Zahlen der 2020 und 2021 angemeldeten Wallboxen lassen erahnen, wie schnell etwa Lösungen zur Flexibilisierung und Dynamisierung des Ladens einsatzbereit sein müssen. Waren es 2020 noch 317 Wallboxen im Pfalzwerke-Netzgebiet, wurden 2021 bis zum 30. Juli bereits 1.458 neue Wallboxen angemeldet.
 
„Ein dickeres Kabel im Boden zu verlegen ist die letzte Alternative“
 
Mit dieser Entwicklung geht die Frage nach der richtigen Asset-Strategie einher: Wie muss das Netz der Zukunft aussehen und in welchem Umfang lässt sich ein Stromnetzausbau mit einer intelligenten Steuerung der angeschlossenen Erzeuger und Verbraucher minimieren beziehungsweise vermeiden? „Denn ein dickeres Kabel im Boden zu verlegen ist wirklich die letzte Alternative“, betont Mundschau.

Wenn es aber doch so weit kommt, dass Kupfer in die Erde muss, ist die Netzgesellschaft passend aufgestellt. Denn das Unternehmen hat in Zeiten, in denen die Energiewirtschaft neue Erlösquellen vor allem über internetbasierte Dienstleistungen erschließt, den Schritt zu einem Geschäft gemacht, das analoger kaum sein könnte: Es hat zum 1. Juli 2021 eine Tiefbaugesellschaft gegründet, die bereits ihre Arbeit aufgenommen hat.

„Zum einen haben wir über die nächsten zehn bis 15 Jahre massiven Bedarf an Tiefbauleistungen im regulierten Geschäft“, begründet Mundschau den ungewöhnlichen Schritt. Die benötigten Kapazitäten seien jedoch immer schwieriger am Markt zu bekommen. „Das Verlegen von Leitungen ist aber die Grundlage, damit wir unsere Versorgungsaufgabe erfüllen können“, fügt er hinzu. Zum anderen sieht er allerdings auch die Chance, Drittgeschäft zu generieren. Denn natürlich haben andere Netzbetreiber und Kommunen ebenfalls Bedarf und konkurrieren um die knappen Kapazitäten der Infrastrukturunternehmen am Markt.
 
Marc Mundschau, Vorstand der Pfalzwerke Netz AG: „Wir haben massiven Bedarf an Tiefbauleistungen im regulierten Geschäft“
Quelle: Pfalzwerke

Das stetige Überprüfen, was als Drittgeschäft ausgebaut werden könnte, ist ein wesentliches Element der eigenen Strategie und des Transformationsprozesses, den die Pfalzwerke Netz AG vor vier Jahren angestoßen hat. Die Vergrößerung der Wertschöpfungstiefe sei immer eine Option, die geprüft werde, so das Vorstandsmitglied. So sei auch das Thema Tiefbau auf die Agenda gekommen.

Die größten Chancen sieht Mundschau aber vor allem in digitalen Produkten und Dienstleistungen. Eine agile Arbeitsweise, die mittlerweile fester Bestandteil der Unternehmenskultur ist, soll die kurzfristige Entwicklung von Ideen und das Testen von Angeboten am Markt sicherstellen.

Als tragfähig habe sich beispielsweise der Ausbau des Lorawan-Netzes erwiesen, mit verschiedenen Anwendungen im kommunalen Umfeld bis hin zur Überwachung von weinbaurelevanten Daten an ausgewählten Hängen. Darüber hinaus gehören Virtual-Reality-Applikationen etwa zur Unterstützung von Schulungsmaßnahmen zu den Zukunftsthemen der Netzgesellschaft. Gleichzeitig müsse aber auch gewährleistet sein, Produkte schnell wieder vom Markt nehmen, ändern beziehungsweise verbessern zu können.

All das gehöre zur Agilität. Die ist nach Mundschaus Überzeugung ein kritischer Faktor für den künftigen Erfolg des eigenen Unternehmens und der gesamten Branche. Denn der Transformationsprozess werde sich beschleunigen. Darauf müssten alle eingestellt sein − Management und Belegschaft.

Freitag, 3.09.2021, 09:15 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe - Den Schmerzpunkten auf der Spur
Quelle: Fotolia/Photo-K
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe
Den Schmerzpunkten auf der Spur
Digitale Dienstleistungen eröffnen kommunalen Versorgern neue Erlösquellen. Bei der Pfalzwerke Netz AG spielt aber auch ein ganz analoges Geschäftsmodell eine wesentliche Rolle.
Es geht ganz einfach: Wenn Bürgerinnen und Bürger künftig im Netzgebiet der Pfalzwerke eine defekte Straßenlampe entdecken, können sie möglicherweise unkompliziert und zügig zur Behebung des Schadens und somit zur allgemeinen Sicherheit beitragen. Sie brauchen dann nur noch einen QR-Code am jeweiligen Laternenmast zu scannen und werden sofort zu einer Internetseite weitergeleitet. Dort finden sie eine Liste möglicher Probleme, wählen das zutreffende aus und drücken auf „abschicken“. Alle Daten und Angaben, die ein Monteur braucht, um schnell Abhilfe schaffen zu können, sind in der Meldung an die Netzgesellschaft der Pfalzwerke automatisch hinterlegt.
 
Langjährige Partnerschaft im Rahmen der Konzessionsverträge
 
In drei Gemeinden wurde die Straßenbeleuchtung mit den QR-Codes ausgestattet. Wenn sich die neue Form der Störungsmeldung bis Ende des Jahres dort bewährt und Akzeptanz in der Bevölkerung findet, soll der Dienst auf das gesamte Netzgebiet ausgedehnt werden.
 
Michael Schenck, Mitarbeiter der Pfalzwerke Netz AG, testet den QR-Code an einer Straßenlaterne
Quelle: Pfalzwerke Netz AG

Marc Mundschau denkt sogar schon einen Schritt weiter. Denn der Netzbetreiber kann auf diese Weise nicht nur die internen Prozesse optimieren, sondern auch den Bogen zu neuen Geschäftsmodellen schlagen. „Künftig könnten Bürgerinnen und Bürger beispielsweise Meldungen über einen beschädigten Straßenbelag oder über volle Müllbehälter an die Kommune schicken“, sagt der Vorstand der Pfalzwerke Netz.

Gerade bei Dienstleistungen für Städte und Gemeinden sieht er viel Potenzial für Verteilnetzbetreiber, die ja bereits im Rahmen der Konzessionsverträge eine meist langjährige Zusammenarbeit mit den Kommunen pflegen. „Dadurch bekommen wir schnell mit, wo die Schmerzpunkte der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister liegen, und können darauf neue Dienstleistungen aufbauen“, betont er.

Als einen dieser Schmerzpunkte haben Mundschau und seine Mitarbeiter den Informationsbedarf über Förderthemen im Allgemeinen und Fördertöpfe im Besonderen ausgemacht. „Deshalb haben wir einen ‚Fördermittelmanager‘ entwickelt, mit dessen Hilfe die Verantwortlichen schnell erkennen können, welche Unterstützungsleistungen vom Bund oder Land für sie infrage kommen“, erklärt Mundschau. Es handelt sich um eine interaktive Internetseite, die den Nebel im Förderdschungel lichten soll.
 
Große Resonanz auf „digitalen Stammtisch“
 
Überhaupt sei der Informationsaustausch ein großes Anliegen der Gemeindechefs. Deshalb sei auch ein digitaler Stammtisch auf große Resonanz gestoßen. Im Grunde handelt es sich um einfache Teambesprechungen, die von Mitarbeitern der Pfalzwerke-Tochter aufgesetzt und moderiert werden. Zwar würden sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus benachbarten Gemeinden in der Regel sehr gut kennen. Zu weiter entfernten Kommunen bestehe häufig aber kein Kontakt. Mundschau freut sich, dass es gelungen ist, diesen zu fördern und mit relativ einfachen Mitteln eine Kommunikationsplattform zu etablieren

Spricht man mit den Verantwortlichen von Verteilnetzbetreibern, beklagen viele den wachsenden Druck auf das Ergebnis im Kerngeschäft. Die aktuelle Diskussion um eine Absenkung der Eigenkapitalzinsen ist symptomatisch für die Befürchtungen der Unternehmen, die Basis stabiler Erlöse werde immer stärker bröckeln bei gleichzeitig wachsenden Anforderungen in regulatorischer, wirtschaftlicher und technischer Hinsicht. Deshalb ist der Blick auf Möglichkeiten, im nichtregulierten Bereich neue Erlösquellen zu erschließen, fast schon obligatorisch.

Die Umsetzung des Engpassmanagements im Rahmen des Redispatch 2.0 bis zum 1. Oktober ist eine Aufgabe, der sich die Unternehmen in den vergangenen Monaten stellen mussten − mit ganz erheblichem Aufwand, wie Mundschau hinzufügt. Da liegt der Gedanke nahe, das eigene Know-how im regulierten Bereich als Basis für das Drittgeschäft zu nutzen. „Warum sollen wir nicht alles, was wir gut können und tagtäglich machen, auch anderen anbieten?“, fragt er rhetorisch.

Einspeiseprognosen, die Bereitstellung von Schnittstellen, der Systembetrieb und die Abstimmung mit den Anlagenbetreibern sind beispielsweise Dienstleistungen, die die Pfalzwerke-Tochtergesellschaft Weiterverteilern im eigenen Netzgebiet offeriert. Ingenieursleistungen etwa für die Planung und den Bau von Umspannwerken finden sich ebenso in der Angebotspalette wie die Instandhaltung eines Netzes.

Während die Anreizregulierung den Netzbetreibern ermöglicht, die Kosten für das Redispatch 2.0 bei der Ermittlung der Erlösobergrenzen zu berücksichtigen, ist die Situation bei einer anderen Herausforderung deutlich komplexer und zeitlich nur schwer einzuschätzen: die Integration der Elektromobilität ins Verteilnetz. „Hier erwarten wir einen großen Anpassungs- und Digitalisierungsbedarf in den nächsten Jahren“, so der Vorstand der Netzgesellschaft. Schon die Zahlen der 2020 und 2021 angemeldeten Wallboxen lassen erahnen, wie schnell etwa Lösungen zur Flexibilisierung und Dynamisierung des Ladens einsatzbereit sein müssen. Waren es 2020 noch 317 Wallboxen im Pfalzwerke-Netzgebiet, wurden 2021 bis zum 30. Juli bereits 1.458 neue Wallboxen angemeldet.
 
„Ein dickeres Kabel im Boden zu verlegen ist die letzte Alternative“
 
Mit dieser Entwicklung geht die Frage nach der richtigen Asset-Strategie einher: Wie muss das Netz der Zukunft aussehen und in welchem Umfang lässt sich ein Stromnetzausbau mit einer intelligenten Steuerung der angeschlossenen Erzeuger und Verbraucher minimieren beziehungsweise vermeiden? „Denn ein dickeres Kabel im Boden zu verlegen ist wirklich die letzte Alternative“, betont Mundschau.

Wenn es aber doch so weit kommt, dass Kupfer in die Erde muss, ist die Netzgesellschaft passend aufgestellt. Denn das Unternehmen hat in Zeiten, in denen die Energiewirtschaft neue Erlösquellen vor allem über internetbasierte Dienstleistungen erschließt, den Schritt zu einem Geschäft gemacht, das analoger kaum sein könnte: Es hat zum 1. Juli 2021 eine Tiefbaugesellschaft gegründet, die bereits ihre Arbeit aufgenommen hat.

„Zum einen haben wir über die nächsten zehn bis 15 Jahre massiven Bedarf an Tiefbauleistungen im regulierten Geschäft“, begründet Mundschau den ungewöhnlichen Schritt. Die benötigten Kapazitäten seien jedoch immer schwieriger am Markt zu bekommen. „Das Verlegen von Leitungen ist aber die Grundlage, damit wir unsere Versorgungsaufgabe erfüllen können“, fügt er hinzu. Zum anderen sieht er allerdings auch die Chance, Drittgeschäft zu generieren. Denn natürlich haben andere Netzbetreiber und Kommunen ebenfalls Bedarf und konkurrieren um die knappen Kapazitäten der Infrastrukturunternehmen am Markt.
 
Marc Mundschau, Vorstand der Pfalzwerke Netz AG: „Wir haben massiven Bedarf an Tiefbauleistungen im regulierten Geschäft“
Quelle: Pfalzwerke

Das stetige Überprüfen, was als Drittgeschäft ausgebaut werden könnte, ist ein wesentliches Element der eigenen Strategie und des Transformationsprozesses, den die Pfalzwerke Netz AG vor vier Jahren angestoßen hat. Die Vergrößerung der Wertschöpfungstiefe sei immer eine Option, die geprüft werde, so das Vorstandsmitglied. So sei auch das Thema Tiefbau auf die Agenda gekommen.

Die größten Chancen sieht Mundschau aber vor allem in digitalen Produkten und Dienstleistungen. Eine agile Arbeitsweise, die mittlerweile fester Bestandteil der Unternehmenskultur ist, soll die kurzfristige Entwicklung von Ideen und das Testen von Angeboten am Markt sicherstellen.

Als tragfähig habe sich beispielsweise der Ausbau des Lorawan-Netzes erwiesen, mit verschiedenen Anwendungen im kommunalen Umfeld bis hin zur Überwachung von weinbaurelevanten Daten an ausgewählten Hängen. Darüber hinaus gehören Virtual-Reality-Applikationen etwa zur Unterstützung von Schulungsmaßnahmen zu den Zukunftsthemen der Netzgesellschaft. Gleichzeitig müsse aber auch gewährleistet sein, Produkte schnell wieder vom Markt nehmen, ändern beziehungsweise verbessern zu können.

All das gehöre zur Agilität. Die ist nach Mundschaus Überzeugung ein kritischer Faktor für den künftigen Erfolg des eigenen Unternehmens und der gesamten Branche. Denn der Transformationsprozess werde sich beschleunigen. Darauf müssten alle eingestellt sein − Management und Belegschaft.

Freitag, 3.09.2021, 09:15 Uhr
Fritz Wilhelm

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