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Energie & Management > Wasserstoff - Den CO2-freien Güterverkehr im Blick
Quelle: Zukunft Gas / Ilja C. Hendel
Wasserstoff

Den CO2-freien Güterverkehr im Blick

Der Einsatz von Wasserstoff im Mobilitätssektor nimmt Fahrt auf − zumindest schon mal auf dem Papier. Dies zeigen die jüngsten Kooperationen jeweils von Mitnetz Gas und Daimler Truck.
Beim Bau und Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen im gesamten Bundesgebiet will die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (Mitnetz Gas) mit der Leipziger "MoviaTec GmbH" zusammenarbeiten. Die Kooperationsvereinbarung haben die Partner bereits unterzeichnet, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung vom 9. November hervorgeht. 

"Die Wasserstoffmobilität kann nur dann erfolgreich zur CO2-Minderung beitragen, wenn wir rechtzeitig die benötigte Tankinfrastruktur dafür bereitstellen", stellt ​Frank Rößler, Geschäftsführer der Movia Tec, klar. Das Unternehmen gehört zur Ontras Gastransport GmbH, ist Dienstleister für gasbasierte Tankinfrastrukturen und stellt diese Dritten zum Vertrieb von Kraftstoffen bereit. In der geschlossenen Kooperation mit Mitnetz Gas soll Movia Tec die Tankstellen planen und bauen und für den Anschluss an die Infrastruktur sorgen. 

Die Betriebsführung der fertigen Anlagen soll, wie es weiter heißt, bei Mitnetz Gas liegen. Sie ist die Verteilnetz-Tochter der Eon-Konzerngesellschaft Mitgas Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH. In die Kooperation bringt das Unternehmen sein Know-how im Betrieb von Gasnetzen mit einer Gesamtlänge von rund 7.000 Kilometer in Teilen der vier Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit. 

Standorte vor allem in Kommunen anvisiert

Mitnetz Gas ist sehr rührig im Wasserstoffsektor: So testet der Verteilnetzbetreiber (VNB) im Rahmen des Wasserstoffprojektes "HYPOS: H2-Netz" aktuell im Industriepark Bitterfeld-Wolfen Transport, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff. Erste Ergebnisse haben laut dem Unternehmen bereits die Wasserstoff-Tauglichkeit bestimmter Materialien nachgewiesen. Das Unternehmen hat außerdem eine Studie zur Eignung des eigenen Gasnetzes für Wasserstoff durchgeführt. Diese bescheinigt ihm, dass es bereits jetzt zu 100 % brauchbar ist.
 
 
In der nun geschlossenen Kooperation mit Movia Tec will Mitnetz Gas auf Interessenten für Wasserstoff-Mobilitätslösungen zugehen sowie Standorte und Abnehmer für Wasserstoff-Tankstellen suchen. Der Fokus soll im kommunalen Bereich liegen. 

Dirk Sattur, Geschäftsführer von Mitnetz Gas, ist sich sicher, dass der Bedarf an regionalen Wasserstoff-Tankstellen steigen wird: "Wasserstoff-Trucks werden in Zukunft einen deutlichen Anteil beim Ferntransport von Gütern erreichen. Auch im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV, d. Red.) werden zunehmend Wasserstoff-Busse eingesetzt. Dies gilt vor allem für ländliche und bergige Regionen."

Daimler Truck: Straßengüterverkehr auf Wasserstoffbasis

Auf Wasserstoff-Fahrzeuge konzentriert sich eine weitere, aktuell geschlossene Kooperation zwischen dem Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und dem französischen Mineralölkonzern Total. Eigenen Angaben zufolge wollen die Partner bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Lkw zusammenarbeiten und so die Attraktivität und Effektivität eines CO2-neutralen Straßengüterverkehrs auf Wasserstoffbasis demonstrieren. 

Die Zusammenarbeit ist mehrschichtig: Sie umfasst
  • die Wasserstoffbeschaffung inklusive der damit verbundenen Logistik,
  • die Wasserstoff-Belieferung von Tankstellen,
  • die Entwicklung wasserstoffbasierter Lkw,
  • den Aufbau eines Kundenstamms sowie weitere Bereiche.

Total hat die Ambition, bis 2030 direkt oder indirekt bis zu 150 Wasserstofftankstellen in Deutschland, Benelux und Frankreich zu betreiben. Im Rahmen der Kooperation wird Daimler Truck bis 2025 auch wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw an seine Kunden in Benelux und Frankreich liefern. 

Um Wasserstoff im Straßengüterverkehr zu etablieren, wollen die Partner auch die Möglichkeiten untersuchen, wie man die Gesamtbetriebskosten eines Wasserstoff-Lkw reduzieren kann.

Mittwoch, 10.11.2021, 13:46 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Den CO2-freien Güterverkehr im Blick
Quelle: Zukunft Gas / Ilja C. Hendel
Wasserstoff
Den CO2-freien Güterverkehr im Blick
Der Einsatz von Wasserstoff im Mobilitätssektor nimmt Fahrt auf − zumindest schon mal auf dem Papier. Dies zeigen die jüngsten Kooperationen jeweils von Mitnetz Gas und Daimler Truck.
Beim Bau und Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen im gesamten Bundesgebiet will die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (Mitnetz Gas) mit der Leipziger "MoviaTec GmbH" zusammenarbeiten. Die Kooperationsvereinbarung haben die Partner bereits unterzeichnet, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung vom 9. November hervorgeht. 

"Die Wasserstoffmobilität kann nur dann erfolgreich zur CO2-Minderung beitragen, wenn wir rechtzeitig die benötigte Tankinfrastruktur dafür bereitstellen", stellt ​Frank Rößler, Geschäftsführer der Movia Tec, klar. Das Unternehmen gehört zur Ontras Gastransport GmbH, ist Dienstleister für gasbasierte Tankinfrastrukturen und stellt diese Dritten zum Vertrieb von Kraftstoffen bereit. In der geschlossenen Kooperation mit Mitnetz Gas soll Movia Tec die Tankstellen planen und bauen und für den Anschluss an die Infrastruktur sorgen. 

Die Betriebsführung der fertigen Anlagen soll, wie es weiter heißt, bei Mitnetz Gas liegen. Sie ist die Verteilnetz-Tochter der Eon-Konzerngesellschaft Mitgas Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH. In die Kooperation bringt das Unternehmen sein Know-how im Betrieb von Gasnetzen mit einer Gesamtlänge von rund 7.000 Kilometer in Teilen der vier Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit. 

Standorte vor allem in Kommunen anvisiert

Mitnetz Gas ist sehr rührig im Wasserstoffsektor: So testet der Verteilnetzbetreiber (VNB) im Rahmen des Wasserstoffprojektes "HYPOS: H2-Netz" aktuell im Industriepark Bitterfeld-Wolfen Transport, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff. Erste Ergebnisse haben laut dem Unternehmen bereits die Wasserstoff-Tauglichkeit bestimmter Materialien nachgewiesen. Das Unternehmen hat außerdem eine Studie zur Eignung des eigenen Gasnetzes für Wasserstoff durchgeführt. Diese bescheinigt ihm, dass es bereits jetzt zu 100 % brauchbar ist.
 
 
In der nun geschlossenen Kooperation mit Movia Tec will Mitnetz Gas auf Interessenten für Wasserstoff-Mobilitätslösungen zugehen sowie Standorte und Abnehmer für Wasserstoff-Tankstellen suchen. Der Fokus soll im kommunalen Bereich liegen. 

Dirk Sattur, Geschäftsführer von Mitnetz Gas, ist sich sicher, dass der Bedarf an regionalen Wasserstoff-Tankstellen steigen wird: "Wasserstoff-Trucks werden in Zukunft einen deutlichen Anteil beim Ferntransport von Gütern erreichen. Auch im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV, d. Red.) werden zunehmend Wasserstoff-Busse eingesetzt. Dies gilt vor allem für ländliche und bergige Regionen."

Daimler Truck: Straßengüterverkehr auf Wasserstoffbasis

Auf Wasserstoff-Fahrzeuge konzentriert sich eine weitere, aktuell geschlossene Kooperation zwischen dem Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und dem französischen Mineralölkonzern Total. Eigenen Angaben zufolge wollen die Partner bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Lkw zusammenarbeiten und so die Attraktivität und Effektivität eines CO2-neutralen Straßengüterverkehrs auf Wasserstoffbasis demonstrieren. 

Die Zusammenarbeit ist mehrschichtig: Sie umfasst
  • die Wasserstoffbeschaffung inklusive der damit verbundenen Logistik,
  • die Wasserstoff-Belieferung von Tankstellen,
  • die Entwicklung wasserstoffbasierter Lkw,
  • den Aufbau eines Kundenstamms sowie weitere Bereiche.

Total hat die Ambition, bis 2030 direkt oder indirekt bis zu 150 Wasserstofftankstellen in Deutschland, Benelux und Frankreich zu betreiben. Im Rahmen der Kooperation wird Daimler Truck bis 2025 auch wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw an seine Kunden in Benelux und Frankreich liefern. 

Um Wasserstoff im Straßengüterverkehr zu etablieren, wollen die Partner auch die Möglichkeiten untersuchen, wie man die Gesamtbetriebskosten eines Wasserstoff-Lkw reduzieren kann.

Mittwoch, 10.11.2021, 13:46 Uhr
Davina Spohn

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