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Energie & Management > Klimaschutz - CO2-Transport von der Schweiz nach Wilhelmshaven
Quelle: Fotolia / frenta
Klimaschutz

CO2-Transport von der Schweiz nach Wilhelmshaven

Der schweizerische Verband VBSA will Müllverbrennungsanlagen dekarbonisieren. Er schließt dazu eine Partnerschaft mit Tree Energy Solutions.
4 Millionen Tonnen CO2 stoßen die "Kehrichtverwertungsanlagen" des Verbandes der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA) pro Jahr aus. Das will die Vereinigung nun ändern: Sie hat eine Partnerschaft mit der belgischen Projektgesellschaft Tree Energy Solutions (TES) unterschrieben. Das CO2 strategisch wichtiger Standorte in der Schweiz, wie etwa Basel, soll via Pipeline oder Güterzug dem CO2-Transportnetz zugeführt werden, das TES zusammen mit dem Essener Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) plant.

Bei der von TES und OGE geplanten Infrastruktur handelt es sich um ein 1.000 Kilometer langes CO2-Transportnetz in Deutschland, das ein Transportvolumen von rund 18 ​Millionen Tonnen pro Jahr haben soll. Besonders CO2-Emissionen, die sich in industriellen Prozessen nicht vermeiden lassen, sollen darüber transportiert werden. Das Netz soll zwischen dem sogenannten "TES Green Energy Hub" in Wilhelmshaven und mehreren Industriestandorten verlaufen. 

Der Hub in Wilhelmshaven ​wird einen Anlieferungsterminal, Speicheranlagen sowie ein emissionsfreies Oxyfuel-Kraftwerk umfassen und soll als Katalysator für eine zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft dienen. Angelangt am Hub, soll das CO2 entweder sequestriert oder mit grünem Wasserstoff zu grünen Gasen − sogenannten „eNG“ − kombiniert werden.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft wollen VBSA und TES eigener Aussage nach erheben, wie viel CO2 in welchen Zeiträumen aus der Schweiz abgeführt werden soll, damit sich diese Mengen bei der Dimensionierung des Transportnetzes in Deutschland und allfälliger Verbindungsrouten berücksichtigen lassen. Wie Robin Quartier, VBSA-Direktor, anmerkt, betritt der Verband mit der Dekarbonisierung der Kehrichtverwertungsanlagen Neuland. „Der CO2-Abtransport ist eine besondere Herausforderung. Bis spätestens 2050 brauchen wir eine zuverlässige Transportinfrastruktur für Millionen Tonnen CO2“, so Quartier.

Neben seinen Plänen in Wilhelmshaven ist TES auch in der Produktion von grünem Wasserstoff in sonnenreichen Ländern des Solargürtels aktiv und investiert dort in entsprechende Lieferketten und Infrastruktur. TES plant, grünen Wasserstoff, der mit Solarstrom erzeugt wird, in Form von grünem synthetischem Methan (CH4) nach Europa zu transportieren.

Montag, 14.11.2022, 14:58 Uhr
Davina Spohn
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Der schweizerische Verband VBSA will Müllverbrennungsanlagen dekarbonisieren. Er schließt dazu eine Partnerschaft mit Tree Energy Solutions.
4 Millionen Tonnen CO2 stoßen die "Kehrichtverwertungsanlagen" des Verbandes der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA) pro Jahr aus. Das will die Vereinigung nun ändern: Sie hat eine Partnerschaft mit der belgischen Projektgesellschaft Tree Energy Solutions (TES) unterschrieben. Das CO2 strategisch wichtiger Standorte in der Schweiz, wie etwa Basel, soll via Pipeline oder Güterzug dem CO2-Transportnetz zugeführt werden, das TES zusammen mit dem Essener Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) plant.

Bei der von TES und OGE geplanten Infrastruktur handelt es sich um ein 1.000 Kilometer langes CO2-Transportnetz in Deutschland, das ein Transportvolumen von rund 18 ​Millionen Tonnen pro Jahr haben soll. Besonders CO2-Emissionen, die sich in industriellen Prozessen nicht vermeiden lassen, sollen darüber transportiert werden. Das Netz soll zwischen dem sogenannten "TES Green Energy Hub" in Wilhelmshaven und mehreren Industriestandorten verlaufen. 

Der Hub in Wilhelmshaven ​wird einen Anlieferungsterminal, Speicheranlagen sowie ein emissionsfreies Oxyfuel-Kraftwerk umfassen und soll als Katalysator für eine zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft dienen. Angelangt am Hub, soll das CO2 entweder sequestriert oder mit grünem Wasserstoff zu grünen Gasen − sogenannten „eNG“ − kombiniert werden.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft wollen VBSA und TES eigener Aussage nach erheben, wie viel CO2 in welchen Zeiträumen aus der Schweiz abgeführt werden soll, damit sich diese Mengen bei der Dimensionierung des Transportnetzes in Deutschland und allfälliger Verbindungsrouten berücksichtigen lassen. Wie Robin Quartier, VBSA-Direktor, anmerkt, betritt der Verband mit der Dekarbonisierung der Kehrichtverwertungsanlagen Neuland. „Der CO2-Abtransport ist eine besondere Herausforderung. Bis spätestens 2050 brauchen wir eine zuverlässige Transportinfrastruktur für Millionen Tonnen CO2“, so Quartier.

Neben seinen Plänen in Wilhelmshaven ist TES auch in der Produktion von grünem Wasserstoff in sonnenreichen Ländern des Solargürtels aktiv und investiert dort in entsprechende Lieferketten und Infrastruktur. TES plant, grünen Wasserstoff, der mit Solarstrom erzeugt wird, in Form von grünem synthetischem Methan (CH4) nach Europa zu transportieren.

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