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Energie & Management > F&E - CO2-Kunststoff für europäischen Erfinderpreis nominiert
Bild: alphaspirit / Fotolia
F&E

CO2-Kunststoff für europäischen Erfinderpreis nominiert

Zwei deutsche Chemiker sind für den Europäischen Erfinderpreis nominiert. Sie haben eine Methode entwickelt,  CO2 als Basis für nachhaltige Kunststoffe zu nutzen.
Das Europäische Patentamt (EPA) hat die Nominierung der Chemiker Prof. Walter Leitner (Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und RWTH Aachen) und Christoph Gürtler (Covestro AG) als Finalisten in der Kategorie „Industrie“ des Europäischen Erfinderpreises 2021 für ihre Rolle bei der Entwicklung einer neuen Technik zur Verwendung von CO2 als Rohstoff für Kunststoffe bekanntgegeben.

Ihr Verfahren verwendet chemische Katalysatoren, um Reaktionen zwischen CO2 und einem herkömmlichen Rohstoff anzutreiben. Dabei entstehen Polymere auf nachhaltigere und zugleich wirtschaftlich tragfähige Weise. Das CO2 ist dabei fest eingebunden.

2007 begannen Christoph Gürtler und Walter Leitner damit, CO2 in nutzbare Materialien umzuwandeln. Dank ihres umfangreichen Fachwissens gelang ihnen der Erfolg, wo andere gescheitert waren. Sie entwickelten ein Verfahren, bei dem bestimmte Katalysatoren Reaktionen zwischen CO2 und einem Rohölderivat beschleunigen. Das resultierende Material, das als Polyol bezeichnet wird, kann als Vorprodukt für die Herstellung von Gegenständen des täglichen Bedarfs verwendet werden. Das patentierte Verfahren trägt dazu bei, die Menge an fossilen Rohstoffen, die zur Herstellung eines chemischen Vorprodukts benötigt wird, um bis zu 20 % zu reduzieren und ermöglicht die Nutzung des Abfallstoffs CO₂.

Das unter dem Namen Cardyon von Covestro produzierte Material findet mittlerweile Anwendung in Weichschäumen für Matratzen und stoßgedämpfte Sportböden, als Waschmittelzusatz sowie künftig in dehnbaren Textilfasern für Kleidung wie Strümpfe, Bünde und BH-Träger. Covestro stellt in der Pilotanlage in Dormagen mittlerweile bis zu 5.000 Tonnen Cardyon pro Jahr her und nutzt dazu CO2 aus einer nahe gelegenen Ammoniakproduktionsanlage. 

Neben Gürtler und Leitner sind in der Kategorie Industrie noch Per Gisle Djupesland aus Norwegen für ein Gerät zur besseren Medikamentengabe durch die Nase und Jan van der Tempel aus den Niederlanden für ein bewegungsausgleichendes System für einen sicheren Übergang zu Offshore-Plattformen nominiert. Der Gewinner wird am 17. Juni bekannt gegeben.
 

Christoph Gürtler (l.) und Walter Leitner mit Proben des von ihnen entwickelten CO2-basierten Kunststoffs Cardyon
Bild: EPA

Mittwoch, 5.05.2021, 13:28 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > F&E - CO2-Kunststoff für europäischen Erfinderpreis nominiert
Bild: alphaspirit / Fotolia
F&E
CO2-Kunststoff für europäischen Erfinderpreis nominiert
Zwei deutsche Chemiker sind für den Europäischen Erfinderpreis nominiert. Sie haben eine Methode entwickelt,  CO2 als Basis für nachhaltige Kunststoffe zu nutzen.
Das Europäische Patentamt (EPA) hat die Nominierung der Chemiker Prof. Walter Leitner (Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und RWTH Aachen) und Christoph Gürtler (Covestro AG) als Finalisten in der Kategorie „Industrie“ des Europäischen Erfinderpreises 2021 für ihre Rolle bei der Entwicklung einer neuen Technik zur Verwendung von CO2 als Rohstoff für Kunststoffe bekanntgegeben.

Ihr Verfahren verwendet chemische Katalysatoren, um Reaktionen zwischen CO2 und einem herkömmlichen Rohstoff anzutreiben. Dabei entstehen Polymere auf nachhaltigere und zugleich wirtschaftlich tragfähige Weise. Das CO2 ist dabei fest eingebunden.

2007 begannen Christoph Gürtler und Walter Leitner damit, CO2 in nutzbare Materialien umzuwandeln. Dank ihres umfangreichen Fachwissens gelang ihnen der Erfolg, wo andere gescheitert waren. Sie entwickelten ein Verfahren, bei dem bestimmte Katalysatoren Reaktionen zwischen CO2 und einem Rohölderivat beschleunigen. Das resultierende Material, das als Polyol bezeichnet wird, kann als Vorprodukt für die Herstellung von Gegenständen des täglichen Bedarfs verwendet werden. Das patentierte Verfahren trägt dazu bei, die Menge an fossilen Rohstoffen, die zur Herstellung eines chemischen Vorprodukts benötigt wird, um bis zu 20 % zu reduzieren und ermöglicht die Nutzung des Abfallstoffs CO₂.

Das unter dem Namen Cardyon von Covestro produzierte Material findet mittlerweile Anwendung in Weichschäumen für Matratzen und stoßgedämpfte Sportböden, als Waschmittelzusatz sowie künftig in dehnbaren Textilfasern für Kleidung wie Strümpfe, Bünde und BH-Träger. Covestro stellt in der Pilotanlage in Dormagen mittlerweile bis zu 5.000 Tonnen Cardyon pro Jahr her und nutzt dazu CO2 aus einer nahe gelegenen Ammoniakproduktionsanlage. 

Neben Gürtler und Leitner sind in der Kategorie Industrie noch Per Gisle Djupesland aus Norwegen für ein Gerät zur besseren Medikamentengabe durch die Nase und Jan van der Tempel aus den Niederlanden für ein bewegungsausgleichendes System für einen sicheren Übergang zu Offshore-Plattformen nominiert. Der Gewinner wird am 17. Juni bekannt gegeben.
 

Christoph Gürtler (l.) und Walter Leitner mit Proben des von ihnen entwickelten CO2-basierten Kunststoffs Cardyon
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Mittwoch, 5.05.2021, 13:28 Uhr
Peter Koller

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