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Energie & Management > Klimaschutz - CO2-Einsparpotenzial von Gebäuden unterschätzt
Bild: Fotolia/frenta
Klimaschutz

CO2-Einsparpotenzial von Gebäuden unterschätzt

Die Deutschen schätzen die CO2-Einsparpotenziale der Sektoren Verkehr, Gebäude, Energiewirtschaft, Industrie und Landwirtschaft falsch ein. Eine Umfrage hat dies ergeben.
Im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehüllen e.V. (BuVEG) befragten Meinungsforscherinnen und -forscher des Berliner Instituts Civey über 5.000 Menschen dazu, in welchem Verbrauchssektor ihrer Einschätzung nach bisher noch zu wenig CO2-Emissionen eingespart worden sind. Wie der Verband mitteilt, handelt es sich um eine repräsentative Umfrage.

Alarmierendes Ergebnis

Die Ergebnisse bezeichnet Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG, als alarmierend. "Sie offenbaren, dass in der Bevölkerung leider eine völlige Fehleinschätzung zu dem Thema CO2-Verbrauch und den Einsparpotenzialen herrscht." 

Die Zahlen im Detail: Über die Hälfte (53,1 %) der vom Civey befragten Probanden nannten den Industriesektor als den Bereich, der noch am meisten CO2-Einsparpotenzial aufweist, am zweithäufigsten wurde der Verkehrssektor (29,0 %) genannt, gefolgt von der Landwirtschaft (23,4 %). Die Energiewirtschaft, laut Umweltbundesamt (UBA) 2020 mit 221 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten der Spitzenverbraucher, landete bei den Befragten nur auf Platz 4.

Von der Regierung unzureichend informiert

Am wenigsten CO2-Einsparpotenzial schrieben die Befragten mit 14,6 % dem Gebäudesektor zu. Tatsächlich verfehlte dieser aber, so der Verband mit Verweis auf UBA-Zahlen, als einziger Sektor im vergangenen Jahr sein Einsparziel. So konnte der Bereich 2020 zwar mit 120 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten 2,8 % seiner Jahresemissionsmenge im Vergleich zum Vorjahr mindern, überschreitet aber die gemäß Klimaschutzgesetz festgesetzte Menge von 118 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten.
 
Umfrageergebnisse zur Einschätzung des CO2-Einsparpotenzials. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Grafik: Civey


Höhere Sanierungsquote dringend erforderlich

"Die Deutschen sind offenbar von der Regierung nicht ausreichend darüber informiert, dass der Gebäudebereich bisher der unbeachtete Verbrauchsriese in unserem Land ist", folgert Verbandschef Hinrichs. Er fordert von der Politik, "endlich den angemessenen Fokus auf die energetische Modernisierung der Gebäude zu legen. Hier schlummert noch ein gewaltiges Potenzial." Die Erhöhung der Sanierungsquote des Gebäudebestands sei dringend gefordert. 

739 Millionen Tonnen Treibhausgas freigesetzt

Laut den Emissionsdaten des UBA wurden in Deutschland im vergangenen Jahr über 739 Mio. Tonnen Treibhausgase freigesetzt − 70 Mio. Tonnen beziehungsweise 8,7 % weniger als noch 2019. Das Gros davon entfiel mit rund 221 Mio. Tonnen auf die Energiewirtschaft, 178 Mio. Tonnen auf die Industrie, 120 Mio. auf den Gebäudesektor. 146 Mio. auf den Verkehr, 66 Mio. auf die Landwirtschaft und 9 Mio. Tonnen auf den Abfallsektor.

Dienstag, 6.07.2021, 14:09 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Klimaschutz - CO2-Einsparpotenzial von Gebäuden unterschätzt
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Klimaschutz
CO2-Einsparpotenzial von Gebäuden unterschätzt
Die Deutschen schätzen die CO2-Einsparpotenziale der Sektoren Verkehr, Gebäude, Energiewirtschaft, Industrie und Landwirtschaft falsch ein. Eine Umfrage hat dies ergeben.
Im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehüllen e.V. (BuVEG) befragten Meinungsforscherinnen und -forscher des Berliner Instituts Civey über 5.000 Menschen dazu, in welchem Verbrauchssektor ihrer Einschätzung nach bisher noch zu wenig CO2-Emissionen eingespart worden sind. Wie der Verband mitteilt, handelt es sich um eine repräsentative Umfrage.

Alarmierendes Ergebnis

Die Ergebnisse bezeichnet Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG, als alarmierend. "Sie offenbaren, dass in der Bevölkerung leider eine völlige Fehleinschätzung zu dem Thema CO2-Verbrauch und den Einsparpotenzialen herrscht." 

Die Zahlen im Detail: Über die Hälfte (53,1 %) der vom Civey befragten Probanden nannten den Industriesektor als den Bereich, der noch am meisten CO2-Einsparpotenzial aufweist, am zweithäufigsten wurde der Verkehrssektor (29,0 %) genannt, gefolgt von der Landwirtschaft (23,4 %). Die Energiewirtschaft, laut Umweltbundesamt (UBA) 2020 mit 221 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten der Spitzenverbraucher, landete bei den Befragten nur auf Platz 4.

Von der Regierung unzureichend informiert

Am wenigsten CO2-Einsparpotenzial schrieben die Befragten mit 14,6 % dem Gebäudesektor zu. Tatsächlich verfehlte dieser aber, so der Verband mit Verweis auf UBA-Zahlen, als einziger Sektor im vergangenen Jahr sein Einsparziel. So konnte der Bereich 2020 zwar mit 120 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten 2,8 % seiner Jahresemissionsmenge im Vergleich zum Vorjahr mindern, überschreitet aber die gemäß Klimaschutzgesetz festgesetzte Menge von 118 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten.
 
Umfrageergebnisse zur Einschätzung des CO2-Einsparpotenzials. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Grafik: Civey


Höhere Sanierungsquote dringend erforderlich

"Die Deutschen sind offenbar von der Regierung nicht ausreichend darüber informiert, dass der Gebäudebereich bisher der unbeachtete Verbrauchsriese in unserem Land ist", folgert Verbandschef Hinrichs. Er fordert von der Politik, "endlich den angemessenen Fokus auf die energetische Modernisierung der Gebäude zu legen. Hier schlummert noch ein gewaltiges Potenzial." Die Erhöhung der Sanierungsquote des Gebäudebestands sei dringend gefordert. 

739 Millionen Tonnen Treibhausgas freigesetzt

Laut den Emissionsdaten des UBA wurden in Deutschland im vergangenen Jahr über 739 Mio. Tonnen Treibhausgase freigesetzt − 70 Mio. Tonnen beziehungsweise 8,7 % weniger als noch 2019. Das Gros davon entfiel mit rund 221 Mio. Tonnen auf die Energiewirtschaft, 178 Mio. Tonnen auf die Industrie, 120 Mio. auf den Gebäudesektor. 146 Mio. auf den Verkehr, 66 Mio. auf die Landwirtschaft und 9 Mio. Tonnen auf den Abfallsektor.

Dienstag, 6.07.2021, 14:09 Uhr
Davina Spohn

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