CO2-Bonus für E-Autofahrer

Mit dem Handel von Emissionszertifikaten hat der Gesetzgeber ein marktbasiertes Instrument für den Klimaschutz kreiert. Ein Instrument, von dem Unternehmen weidlich Gebrauch machen. Und das eigentlich auch Otto-Normal-Verbrauchern offensteht. Doch für sie ist es in der Praxis oft in weiter Ferne. Die Stadtwerke Kelheim bringen es jetzt Haltern vollelektrischer Fahrzeuge nahe.

Der Versorger ermöglicht es E-Mobilisten, von den CO2-Einsparungen ihrer Autos zu profitieren. Mineralölkonzerne müssen laut Gesetz, einen Teil ihres verkauften fossilen Sprits durch umweltfreundliche Alternativen ausgleichen. Das tun sie zum einen, indem sie Biodiesel oder E10-Kraftstoff in den Markt bringen oder Treibhausgasminderungsquoten (THG) von anderen Marktteilnehmern kaufen und so ihre CO2-Emissionen auf dem Papier senken.

Wer ein E-Auto hat – ein Plug-in-Hybrid zählt nicht – kann, wie die Stadtwerke erklären, seine THG-Quote an einen Mineralölkonzern oder anderes Unternehmen verkaufen, das an das Gesetz gebunden ist. Was jedoch daran scheitert, dass Konzerne wenig Neigung verspüren, in diesem Maßstab den Erwerb von Zertifakten abzuwickeln. Der Gesetzgeber erlaubt aber, dass Dienstleister für Verbraucher die Vermarktung der THG-Quote übernehmen.

In genau diese Rolle schlüpfen die Stadtwerke Kelheim. Auf deren Homepage können Halter rein batteriebetriebene Autos mit einer Kopie des Fahrzeugscheines registrieren und eine „Bonusoption“ auswählen. Drei davon gibt es: Option 1 ist für Strom- oder Gaskunden, sie erhalten 200 Euro auf ihren Liefervertrag gutgeschrieben. Die zweite gilt für Kunden, die eine Ladekarte der Stadtwerke Kelheim haben, die Gutschrift beträgt 220 Euro. E-Autofahrer, die nicht Kunde sind, bekommen einen Sofortbonus in Höhe von 150 Euro. Dieser Bonus werde nach Prüfung der Daten durch das Bundesumweltamt auf das Konto des Betreffenden überwiesen, teilt das Unternehmen mit.