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Energie & Management > F&E - Co-Elektrolyseur von Sunfire meistert Werksabnahme
Der Co-Elektrolyseur von Sunfire ist im Kopernikus-Projekt P2X im Einsatz. Quelle: Sunfire
F&E

Co-Elektrolyseur von Sunfire meistert Werksabnahme

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Kopernikus P2X" hat der Anlagenhersteller Sunfire die Leistung des eingesetzten Elektrolyseurs deutlich gesteigert.
Das „P2X“ im vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Kopernikus-​Projekt steht für „Power-to-X“. Unter der Koordination des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der Dechema untersuchen über 60 Partner − darunter Audi, VW, Linde und Siemens − innovative Konzepte, wie sich grüner Strom in andere Energieformen wie grünen Wasserstoff oder erneuerbare Kraft-​ und Kunststoffe wandeln lässt.

Der am Projekt beteiligte Dresdner Anlagenhersteller Sunfire konnte nun am 7. Februar einen „technologischen Meilenstein“ vermelden: Nach etwa drei Jahren Projektlaufzeit sei es nun gelungen, den sogenannten „Factory Acceptance Test“ (gemeint ist die Werksabnahme eines Produktes noch beim Hersteller) für den im Projekt P2X eingesetzten Elektrolyseur erfolgreich abzuschließen. 

Damit sei erstmalig die neue Generation der sogenannten Co-Elektrolyse in Betrieb gegangen, erklärt Sunfire. Bei der Co-Elektrolyse wird unter hohen Betriebstemperaturen von bis zu 850 Grad Celcius das klimaschädliche CO2 genutzt: Unter Einsatz von grünem Strom und Wasserdampf wird daraus in nur einem Schritt Synthesegas, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Damit wollen die Dresdner die Investitions- und Betriebskosten für Power-to-X-Projekte deutlich senken. 

​Einsatz im Energy Lab 2.0 in Karlsruhe

Im Rahmen der Werksabnahme konnte jetzt eine Leistung von bis zu 220 kW bei einem elektrischen Wirkungsgrad von über 85 Prozent erzielt werden. Verglichen zu der ersten Projektphase, in der es um den reinen Machbarkeitsnachweis des Systems ging (10 kW Leistung), sei dies eine deutliche Steigerung, wie das Elektrolyse-Unternehmen mitteilt. Dabei machte sich Sunfire seine Betriebserfahrungen aus dem, ebenfalls vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Synlink“ zunutze. Im Rahmen dieses bereits abgeschlossenen Projektes entwickelten und validierten die Dresdner ein Co-Elektrolyse-Modul in der Größenklasse von etwa 150 kW.

Das durch die Hochtemperatur-Co-Elektrolyse hergestellte Synthesegas lässt sich, so heißt es aus Sachsens Landeshauptstadt weiter, in einem nachgelagerten Schritt in alternative Kraftstoffe, Wachse oder andere chemische Produkte weiterverarbeiten. Sunfire wird nun die Anlage an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ausliefern, um sie dort im „Energy Lab 2.0“ zu integrieren. Dort muss sich der Co-Elektrolyseur dann in einer Power-to-Liquid-Anlage bewähren. Das Ziel der Projektpartner: die Produktion von 200 Liter synthetischer Kraftstoffe pro Tag.

Definition von „Power to X“ (PtX)

Bei PtX-Verfahren wird Strom in Brenn- und Kraftstoffe (Power-to-Gas, Power-to-Liquid), in Rohstoffe für die Industrie (Power-to-Chem) oder in andere Energieformen wie Wärme (Power-to-Heat) umgewandelt. Stammt der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, können PtX-Produkte einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele leisten.

Auf lange Sicht gelten PtX-Technologien als die einzige klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dies gilt im Verkehr besonders für die Luft- und Seefahrt. Anders als im Straßenverkehr sind strombasierte Antriebe, wie etwa bei der Elektromobilität, in diesen Bereichen nicht oder nur begrenzt möglich. Auch in der chemischen Industrie kommen PtX-Technologien als klimafreundliche Alternative infrage: Hier ist die aufwändige Herstellung von Grundstoffen wie Ethylen und Propylen bislang mit hohen CO2-Emissionen verbunden, da diese auf fossilen Quellen wie etwa Erdöl oder Flüssiggas basiert.
 

Donnerstag, 9.02.2023, 13:03 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > F&E - Co-Elektrolyseur von Sunfire meistert Werksabnahme
Der Co-Elektrolyseur von Sunfire ist im Kopernikus-Projekt P2X im Einsatz. Quelle: Sunfire
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Co-Elektrolyseur von Sunfire meistert Werksabnahme
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Kopernikus P2X" hat der Anlagenhersteller Sunfire die Leistung des eingesetzten Elektrolyseurs deutlich gesteigert.
Das „P2X“ im vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Kopernikus-​Projekt steht für „Power-to-X“. Unter der Koordination des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der Dechema untersuchen über 60 Partner − darunter Audi, VW, Linde und Siemens − innovative Konzepte, wie sich grüner Strom in andere Energieformen wie grünen Wasserstoff oder erneuerbare Kraft-​ und Kunststoffe wandeln lässt.

Der am Projekt beteiligte Dresdner Anlagenhersteller Sunfire konnte nun am 7. Februar einen „technologischen Meilenstein“ vermelden: Nach etwa drei Jahren Projektlaufzeit sei es nun gelungen, den sogenannten „Factory Acceptance Test“ (gemeint ist die Werksabnahme eines Produktes noch beim Hersteller) für den im Projekt P2X eingesetzten Elektrolyseur erfolgreich abzuschließen. 

Damit sei erstmalig die neue Generation der sogenannten Co-Elektrolyse in Betrieb gegangen, erklärt Sunfire. Bei der Co-Elektrolyse wird unter hohen Betriebstemperaturen von bis zu 850 Grad Celcius das klimaschädliche CO2 genutzt: Unter Einsatz von grünem Strom und Wasserdampf wird daraus in nur einem Schritt Synthesegas, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Damit wollen die Dresdner die Investitions- und Betriebskosten für Power-to-X-Projekte deutlich senken. 

​Einsatz im Energy Lab 2.0 in Karlsruhe

Im Rahmen der Werksabnahme konnte jetzt eine Leistung von bis zu 220 kW bei einem elektrischen Wirkungsgrad von über 85 Prozent erzielt werden. Verglichen zu der ersten Projektphase, in der es um den reinen Machbarkeitsnachweis des Systems ging (10 kW Leistung), sei dies eine deutliche Steigerung, wie das Elektrolyse-Unternehmen mitteilt. Dabei machte sich Sunfire seine Betriebserfahrungen aus dem, ebenfalls vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Synlink“ zunutze. Im Rahmen dieses bereits abgeschlossenen Projektes entwickelten und validierten die Dresdner ein Co-Elektrolyse-Modul in der Größenklasse von etwa 150 kW.

Das durch die Hochtemperatur-Co-Elektrolyse hergestellte Synthesegas lässt sich, so heißt es aus Sachsens Landeshauptstadt weiter, in einem nachgelagerten Schritt in alternative Kraftstoffe, Wachse oder andere chemische Produkte weiterverarbeiten. Sunfire wird nun die Anlage an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ausliefern, um sie dort im „Energy Lab 2.0“ zu integrieren. Dort muss sich der Co-Elektrolyseur dann in einer Power-to-Liquid-Anlage bewähren. Das Ziel der Projektpartner: die Produktion von 200 Liter synthetischer Kraftstoffe pro Tag.

Definition von „Power to X“ (PtX)

Bei PtX-Verfahren wird Strom in Brenn- und Kraftstoffe (Power-to-Gas, Power-to-Liquid), in Rohstoffe für die Industrie (Power-to-Chem) oder in andere Energieformen wie Wärme (Power-to-Heat) umgewandelt. Stammt der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, können PtX-Produkte einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele leisten.

Auf lange Sicht gelten PtX-Technologien als die einzige klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dies gilt im Verkehr besonders für die Luft- und Seefahrt. Anders als im Straßenverkehr sind strombasierte Antriebe, wie etwa bei der Elektromobilität, in diesen Bereichen nicht oder nur begrenzt möglich. Auch in der chemischen Industrie kommen PtX-Technologien als klimafreundliche Alternative infrage: Hier ist die aufwändige Herstellung von Grundstoffen wie Ethylen und Propylen bislang mit hohen CO2-Emissionen verbunden, da diese auf fossilen Quellen wie etwa Erdöl oder Flüssiggas basiert.
 

Donnerstag, 9.02.2023, 13:03 Uhr
Davina Spohn

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