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Energie & Management > Photovoltaik - China steigert Solarexporte
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Photovoltaik

China steigert Solarexporte

Einer Analyse zufolge hat China beim Export von PV-Modulen und -Zellen auch im Jahr 2022 deutlich zugelegt. Ein Trend, der sich fortsetzen dürfte.
Aller Anspannung auf den globalen Märkten zum Trotz: Chinas Solarexporte sind im Jahr 2022 um 64 Prozent auf 52 Milliarden US-Dollar (etwa 48,24 Milliarden Euro) gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie hervor. "Angesichts hoher Energiekosten in der Krise sind die Handelsspannungen in den Hintergrund getreten", so Alex Whitworth, Research Director bei Wood Mackenzie. "Dementsprechend haben Verbraucher und Entwickler auf der ganzen Welt mehr Solarpaneele aus China gekauft."

Mit 56 Prozent landete der Analyse zufolge der Großteil der chinesischen PV-Module auf dem europäischen Markt. Dabei waren chinesische PV-Module bis zu 57 Prozent billiger als US-amerikanische oder europäische Produkte, was Wood Mackenzie auf die Kostenvorteile der asiatischen Produktion zurückführt: geringe Energiekosten, Skalierungsvorteile und politische Rückendeckung. Europäische und US-amerikanische Hersteller hingegen könnten ohne Subventionen nicht konkurrenzfähig produzieren.

Dabei gehen die Analysten von weiter steigenden Produktionskapazitäten in China aus. Zusätzlich zur Deckung des inländischen Bedarfs erwarte man eine Steigerung der Exportkapazitäten in den Bereichen Wafer und Zellen auf mehr als 230.000 MW im Jahr 2026 – mehr als genug, um den Weltmarktbedarf außerhalb Chinas von etwa 170.000 MW zu decken. Auch die Modulproduktion wird den Analysten zufolge bis 2026 auf 149.000 MW weiter wachsen. Hier allerdings gebe es Spielraum für Marktakteure aus anderen Ländern, da eine Reihe von Herstellern in profitablere Sektoren investierten. Grundsätzlich, so Whitworth, hätten auch Unternehmen außerhalb Chinas Chancen auf dem wachsenden PV-Markt. Der chinesischen Niedrigpreis-Wertschöpfungskette und Expertise etwas entgegenzusetzen, werde aber schwierig. Chinas Hersteller seien sehr gut positioniert.
 
 
In Europa seien zwar Handelsbeschränkungen zum Aufbau einer lokalen PV-Wertschöpfungskette angedacht, es fehle aber an politischen Maßnahmen zur Förderung der Kapazitätssteigerung und zum Ersatz von Importen. Und in den USA, die stark auf die inlandsmarktstimulierende Wirkung des Inflation Reduction Act (IRA) setzten, dürften aus China importiere Module auch zukünftig einen Kostenvorteil haben. Die geplante 100-Prozent Eigenproduktion zu erreichen, werde angesichts fehlender Wafer- und Zellproduktionskapazitäten schwierig.

"Das Rennen um die globale Marktführerschaft ist noch nicht vorbei", so Whitworth, "aber chinesische Unternehmen liegen weit in Führung und werden nicht langsamer."

Dienstag, 23.05.2023, 15:00 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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China steigert Solarexporte
Einer Analyse zufolge hat China beim Export von PV-Modulen und -Zellen auch im Jahr 2022 deutlich zugelegt. Ein Trend, der sich fortsetzen dürfte.
Aller Anspannung auf den globalen Märkten zum Trotz: Chinas Solarexporte sind im Jahr 2022 um 64 Prozent auf 52 Milliarden US-Dollar (etwa 48,24 Milliarden Euro) gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie hervor. "Angesichts hoher Energiekosten in der Krise sind die Handelsspannungen in den Hintergrund getreten", so Alex Whitworth, Research Director bei Wood Mackenzie. "Dementsprechend haben Verbraucher und Entwickler auf der ganzen Welt mehr Solarpaneele aus China gekauft."

Mit 56 Prozent landete der Analyse zufolge der Großteil der chinesischen PV-Module auf dem europäischen Markt. Dabei waren chinesische PV-Module bis zu 57 Prozent billiger als US-amerikanische oder europäische Produkte, was Wood Mackenzie auf die Kostenvorteile der asiatischen Produktion zurückführt: geringe Energiekosten, Skalierungsvorteile und politische Rückendeckung. Europäische und US-amerikanische Hersteller hingegen könnten ohne Subventionen nicht konkurrenzfähig produzieren.

Dabei gehen die Analysten von weiter steigenden Produktionskapazitäten in China aus. Zusätzlich zur Deckung des inländischen Bedarfs erwarte man eine Steigerung der Exportkapazitäten in den Bereichen Wafer und Zellen auf mehr als 230.000 MW im Jahr 2026 – mehr als genug, um den Weltmarktbedarf außerhalb Chinas von etwa 170.000 MW zu decken. Auch die Modulproduktion wird den Analysten zufolge bis 2026 auf 149.000 MW weiter wachsen. Hier allerdings gebe es Spielraum für Marktakteure aus anderen Ländern, da eine Reihe von Herstellern in profitablere Sektoren investierten. Grundsätzlich, so Whitworth, hätten auch Unternehmen außerhalb Chinas Chancen auf dem wachsenden PV-Markt. Der chinesischen Niedrigpreis-Wertschöpfungskette und Expertise etwas entgegenzusetzen, werde aber schwierig. Chinas Hersteller seien sehr gut positioniert.
 
 
In Europa seien zwar Handelsbeschränkungen zum Aufbau einer lokalen PV-Wertschöpfungskette angedacht, es fehle aber an politischen Maßnahmen zur Förderung der Kapazitätssteigerung und zum Ersatz von Importen. Und in den USA, die stark auf die inlandsmarktstimulierende Wirkung des Inflation Reduction Act (IRA) setzten, dürften aus China importiere Module auch zukünftig einen Kostenvorteil haben. Die geplante 100-Prozent Eigenproduktion zu erreichen, werde angesichts fehlender Wafer- und Zellproduktionskapazitäten schwierig.

"Das Rennen um die globale Marktführerschaft ist noch nicht vorbei", so Whitworth, "aber chinesische Unternehmen liegen weit in Führung und werden nicht langsamer."

Dienstag, 23.05.2023, 15:00 Uhr
Katia Meyer-Tien

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