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Im Laufe des Jahres 2021 hat China wegen eines Sondereffektes einen Weltrekord im Offshore-Zubau eingestellt. Es gibt auch vier neue Länder mit kommerziellen Windparks auf See.
China hat 2021 durch ein Torschlussrennen um Subventionen maßgeblich zum bisher größten Ausbau der weltweiten Offshore-Parklandschaft beigetragen − das geht aus dem Global Offshore Wind Report for 2021 hervor, den das World Forum Offshore Wind (WFO) am 17.
Februar veröffentlichte.
Demnach gingen im Laufe des vergangenen Jahres 53
Windparks auf See mit einer Gesamtleistung von 15.700
MW ans Netz und steigerten die weltweite Leistung damit um fast die Hälfte auf 48.200
MW. 81
% des weltweiten Zubaus oder 45
fertiggestellte Windfarmen entfallen auf China. Dort wollten Windpark-Entwickler noch Ansprüche auf die Einspeisetarife der Zentralregierung erwerben, die zum Jahresende abgeschafft wurden.
In China mehr Zubau als der Bestand beim bisherigen ChampionDie neu hinzugekommene chinesische Leistung von 12.700
MW ist mehr, als Großbritannien als bisher größte Offshore-Windparknation in Jahrzehnten aufgebaut hat (12.300
MW). China ist damit auch am Vereinigten Königreich vorbeigezogen und kommt jetzt auf 19.700
MW, fast so viel, wie England und die bisherige Nummer zwei, Deutschland, zusammen auf die Waagschale bringen.
Während in Deutschland der Ausbau-Faden wegen des Übergangs auf Ausschreibungen mit zentraler Flächenvergabe das zweite Jahr in Folge abgerissen war, schiebt sich China auch bei den Windparks im Bau ganz nach vorne: Bei fast 8.000
MW wurden 2021 die Arbeiten auf See aufgenommen. Das heißt nach der Definition des WFO, dass begonnen wurde, wenigstens ein Fundament zu gießen. Die elektrische Leistung ist mehr, als Deutschland binnen 13
Jahren ans Netz gebracht hat (7.700
MW).
In der deutschen See gehe dieses Jahr erstmals nach zwei Jahren wieder ein deutsches Windpark-Projekt in die Erzeugung, nämlich "Arcadis Ost
1" vor Rügen, ergänzte WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig auf Anfrage dieser Redaktion.
- Auch bei den Offshore-Bauarbeiten degradierte China England zur Nummer zwei. Dem Vereinigten Königreich (knapp 3.000 MW) folgen
- Taiwan (2.500 MW)
- und Holland (2.229 MW).
Die Niederlande stellten 2021 auch den größten Offshore-Windpark im Bau, Hollandse Kust Zuid mit 1.540
MW.
Jetzt gibt es 18 Offshore-NationenSeit 2021 werden nunmehr in den Küstenmeeren oder Ausschließlichen Wirtschaftszonen von 18
Ländern Offshore-Windparks betrieben. Neu hinzugekommen, mit kommerziellen Vorhaben im Bau sind:
- Frankreich (976 MW),
- Norwegen (88 MW schwimmende Windkraft),
- Italien (30 MW) und
- Japan (140 MW).
Das italienische Windpark-Projekt "Taranto" im Golf von Tarent (Adria) weist noch die Besonderheit auf, dass erstmals in Europa ein chinesischer Turbinenhersteller zum Zuge kommt, nämlich Mingyang mit zehn 3-MW-Windrädern.
Umgekehrt dominieren bei den chinesischen Projekten im fortgeschrittenen Stadium dortige Hersteller, und zwar über Mingyang hinaus Shanghai Electric, Goldwind, Dongfang Electric, Envision Energy, Guodian United Power (UP), XEMC und CSIC Haizhuang Windpower.
Aber Siemens Gamesa kommt mit seiner 4-MW-Siemens-Maschine SWT-4.0-130 ebenfalls mehrmals zum Zug. Teilweise haben Windparkbetreiber auch bei zwei verschiedenen Herstellern bestellt.
Das WFO stellt den
"Global Offshore Wind Report for 2021" auf seiner Internetseite zum Download
bereit.
Donnerstag, 17.02.2022, 09:47 Uhr
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