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Energie & Management > F&E - Chemieindustrie setzt auf Synthesegas
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
F&E

Chemieindustrie setzt auf Synthesegas

Im niederländischen Chemiepark Chemelot nördlich von Maastrich will Uniper eine Anlage zur Herstellung von Synthesegas entwickeln.
Das nachhaltige Synthesegas soll Erdgas in chemischen Produktionsprozessen ersetzen, teilte Uniper mit. Dabei wird Biomasse thermisch vorbehandelt (torrefiziert) und anschließend in Synthesegas umgewandelt. Bei dem Prozess entsteht biogenes CO2, das für die Herstellung von Chemikalien verwendet werden kann. „Dadurch wird Syngas zu einem Schlüsselelement in der umweltfreundlichen Produktion unter anderem von Kunststoffen, Düngemitteln und Arzneimitteln“, so Uniper.

Grünes Gas und Elektrifizierung seien mögliche Wege, um chemische Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Da der Bau des Wasserstoff-Backbone für Chemelot jedoch erst nach 2028 und der Ausbau des Stromnetzes bei Chemelot nach 2030 beginnen soll, könnte Synthesegas aus torrefizierter Biomasse eine Zwischenlösung sein.

Die Anlage, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befindet, soll 2027/2028 in Betrieb genommen und in den folgenden Jahren erweitert werden. Neben diesem Projekt bei Chemelot entwickelt Uniper einen 200 bis 500-MW-Elektrolyseur für grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte in den Niederlanden.

Holger Kreetz, Chief Operating Officer (COO) von Uniper, nannte das Vorhaben ein „hervorragendes Beispiel“ für die Dekarbonisierung von Industriebereichen, deren CO2-Fußabdruck nur schwer zu verkleinern ist, wie in der chemischen Industrie bei Chemelot. „Es ist Teil unserer umfassenden Dekarbonisierungsaktivitäten in ganz Europa und auf der Maasvlakte, wo wir derzeit eine FEED-Studie für eine grüne Wasserstoffproduktion von 100 bis 500 MW durchführen.“

Kreislauforientierte Produktion als Ziel

Auch der Geschäftsführer von Chemelot, Loek Radix, zeigt sich erfreut über die Pläne von Uniper: „Chemelot hat den Ehrgeiz, der nachhaltigste Chemiestandort in Europa zu sein, indem wir die starke Vernetzung des Standortes nutzen.“ Man wolle so bald wie möglich die fossilen Ressourcenströme, bestehend aus Erdgas und Naphtha, durch erneuerbare Rohstoffe ersetzen und mit einer vollständig kreislauforientierten Produktion beginnen. „In dieser Hinsicht passt die Syngasanlage von Uniper perfekt in die Strategie von Chemelot.“

Chemelot zählt zu den wichtigsten Industrieclustern in den Niederlanden. Im Industriepark sind 17 Produktionsunternehmen in 60 verschiedenen Betrieben tätig, die sowohl im Hinblick auf die Energie- als auch auf die Rohstoffströme stark miteinander vernetzt sind. Chemelot hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufproduktion zu erreichen. Auf dem 800 Hektar großen Gelände arbeiten rund 8.000 Beschäftigte.

Montag, 12.06.2023, 14:09 Uhr
Günter Drewnitzky
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Chemieindustrie setzt auf Synthesegas
Im niederländischen Chemiepark Chemelot nördlich von Maastrich will Uniper eine Anlage zur Herstellung von Synthesegas entwickeln.
Das nachhaltige Synthesegas soll Erdgas in chemischen Produktionsprozessen ersetzen, teilte Uniper mit. Dabei wird Biomasse thermisch vorbehandelt (torrefiziert) und anschließend in Synthesegas umgewandelt. Bei dem Prozess entsteht biogenes CO2, das für die Herstellung von Chemikalien verwendet werden kann. „Dadurch wird Syngas zu einem Schlüsselelement in der umweltfreundlichen Produktion unter anderem von Kunststoffen, Düngemitteln und Arzneimitteln“, so Uniper.

Grünes Gas und Elektrifizierung seien mögliche Wege, um chemische Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Da der Bau des Wasserstoff-Backbone für Chemelot jedoch erst nach 2028 und der Ausbau des Stromnetzes bei Chemelot nach 2030 beginnen soll, könnte Synthesegas aus torrefizierter Biomasse eine Zwischenlösung sein.

Die Anlage, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befindet, soll 2027/2028 in Betrieb genommen und in den folgenden Jahren erweitert werden. Neben diesem Projekt bei Chemelot entwickelt Uniper einen 200 bis 500-MW-Elektrolyseur für grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte in den Niederlanden.

Holger Kreetz, Chief Operating Officer (COO) von Uniper, nannte das Vorhaben ein „hervorragendes Beispiel“ für die Dekarbonisierung von Industriebereichen, deren CO2-Fußabdruck nur schwer zu verkleinern ist, wie in der chemischen Industrie bei Chemelot. „Es ist Teil unserer umfassenden Dekarbonisierungsaktivitäten in ganz Europa und auf der Maasvlakte, wo wir derzeit eine FEED-Studie für eine grüne Wasserstoffproduktion von 100 bis 500 MW durchführen.“

Kreislauforientierte Produktion als Ziel

Auch der Geschäftsführer von Chemelot, Loek Radix, zeigt sich erfreut über die Pläne von Uniper: „Chemelot hat den Ehrgeiz, der nachhaltigste Chemiestandort in Europa zu sein, indem wir die starke Vernetzung des Standortes nutzen.“ Man wolle so bald wie möglich die fossilen Ressourcenströme, bestehend aus Erdgas und Naphtha, durch erneuerbare Rohstoffe ersetzen und mit einer vollständig kreislauforientierten Produktion beginnen. „In dieser Hinsicht passt die Syngasanlage von Uniper perfekt in die Strategie von Chemelot.“

Chemelot zählt zu den wichtigsten Industrieclustern in den Niederlanden. Im Industriepark sind 17 Produktionsunternehmen in 60 verschiedenen Betrieben tätig, die sowohl im Hinblick auf die Energie- als auch auf die Rohstoffströme stark miteinander vernetzt sind. Chemelot hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufproduktion zu erreichen. Auf dem 800 Hektar großen Gelände arbeiten rund 8.000 Beschäftigte.

Montag, 12.06.2023, 14:09 Uhr
Günter Drewnitzky

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