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Energie & Management > Gas - Bundesnetzagentur kalkuliert Gasspeichervorrat für den Winter
Quelle: Pixabay / Mimzy
Gas

Bundesnetzagentur kalkuliert Gasspeichervorrat für den Winter

Deutschland könnte mit dem Erdgas gut durch den Winter 2022/23 kommen, schreibt die Bundesnetzagentur. Ihren Szenarien zufolge sind weiteres Sparen und nicht zu große Kälte wichtig.
„Wir sind noch nicht am Ziel, aber schon ein ordentliches Stück gegangen“, resümiert der Bericht der Bundesnetzagentur vom 20. Oktober über die Gasversorgungslage für den Winter 2022/23. Die staatlichen Anstrengungen hätten sich gelohnt.

Durch die staatliche Regulierung seien die Speicher sehr gut und schneller als erwartet zu über 95 % gefüllt. Zudem konnten Gaslieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien gesteigert werden. Aus Frankreich kommt erstmals Gas nach Deutschland als Gegenleistung für gelieferten Strom wegen des Ausfalls französischer Kernkraftwerke.

Auch der Ausbau der LNG-Terminal, der Umschlagplätze für Flüssigerdgas per Schiff, komme voran, konstatiert die Behörde. Dennoch müsse Erdgas weiterhin sparsam eingesetzt werden, „damit wir über den gesamten Winter kommen und für den nächsten eine gute Ausgangsbasis haben“, appelliert die Agentur.
 
Lastflüsse der deutschen Gas-Importe und Gas-Exporte von April – Oktober 2021 und 2022 im Vergleich. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Quelle: Bundesnetzagentur

„In den nächsten Monaten ist allerdings davon auszugehen, dass sowohl die Importe sinken als auch die Exporte steigen werden“, so die Voraussage. Insbesondere die Gasimporte über Belgien und über die Niederlande dürften abnehmen, weil auch dort die Heizsaison beginnt. Gleichzeitig werde der Bedarf in (Süd-)Osteuropa steigen, was in zusätzlichen Gasexporten aus Deutschland resultieren könnte.

Von vier Szenarien nur eins mit Gasmangellage im Februar 2023

In vier Szenarien unterstellt die Behörde eine Verbrauchsreduzierung von 20 % und einen Beginn der Gasausspeicherung Ende Oktober 2022. Im besten Fall müssten nur 19 GW Gas in den kommenden Monaten exportiert werden, im schlechtesten 46 GW Gas, je nach Wetterlage. Im besten Szenario mit milden Temperaturen könnte die Ausspeicherung bis Anfang oder Mitte März 2023 anhalten und ließe einen Speicherfüllstand von 54 % zurück. Eine Gasmangellage drohe dadurch nicht.

Bei einem kälteren Winter hält die Ausspeicherung bis Mitte April an und ließe die Speicher annähernd entleert zurück. Das ergebe Folgeprobleme für den Winter 2023/2024. Nur bei einer starken Kälteperiode im Februar 2023 fürchtet die Agentur eine Gasmangellage ab Ende Februar, weil die Speicher dann annähernd leer wären.

„Wenn wir in Deutschland unser Sparziel von mindestens 20 % weiterhin einhalten, drei LNG-Terminals spätestens zum Jahresbeginn einspeisen und der erwartete, winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrig ausfallenden Exporte eher moderat ausfällt, dann kommen wir ohne eine nationale Gasmangellage durch den Winter“, so das Fazit.

Die Gas-Szenarien der Bundesnetzagentur steht als PDF zu Download bereit.

Freitag, 21.10.2022, 14:08 Uhr
Susanne Harmsen
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Bundesnetzagentur kalkuliert Gasspeichervorrat für den Winter
Deutschland könnte mit dem Erdgas gut durch den Winter 2022/23 kommen, schreibt die Bundesnetzagentur. Ihren Szenarien zufolge sind weiteres Sparen und nicht zu große Kälte wichtig.
„Wir sind noch nicht am Ziel, aber schon ein ordentliches Stück gegangen“, resümiert der Bericht der Bundesnetzagentur vom 20. Oktober über die Gasversorgungslage für den Winter 2022/23. Die staatlichen Anstrengungen hätten sich gelohnt.

Durch die staatliche Regulierung seien die Speicher sehr gut und schneller als erwartet zu über 95 % gefüllt. Zudem konnten Gaslieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien gesteigert werden. Aus Frankreich kommt erstmals Gas nach Deutschland als Gegenleistung für gelieferten Strom wegen des Ausfalls französischer Kernkraftwerke.

Auch der Ausbau der LNG-Terminal, der Umschlagplätze für Flüssigerdgas per Schiff, komme voran, konstatiert die Behörde. Dennoch müsse Erdgas weiterhin sparsam eingesetzt werden, „damit wir über den gesamten Winter kommen und für den nächsten eine gute Ausgangsbasis haben“, appelliert die Agentur.
 
Lastflüsse der deutschen Gas-Importe und Gas-Exporte von April – Oktober 2021 und 2022 im Vergleich. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Quelle: Bundesnetzagentur

„In den nächsten Monaten ist allerdings davon auszugehen, dass sowohl die Importe sinken als auch die Exporte steigen werden“, so die Voraussage. Insbesondere die Gasimporte über Belgien und über die Niederlande dürften abnehmen, weil auch dort die Heizsaison beginnt. Gleichzeitig werde der Bedarf in (Süd-)Osteuropa steigen, was in zusätzlichen Gasexporten aus Deutschland resultieren könnte.

Von vier Szenarien nur eins mit Gasmangellage im Februar 2023

In vier Szenarien unterstellt die Behörde eine Verbrauchsreduzierung von 20 % und einen Beginn der Gasausspeicherung Ende Oktober 2022. Im besten Fall müssten nur 19 GW Gas in den kommenden Monaten exportiert werden, im schlechtesten 46 GW Gas, je nach Wetterlage. Im besten Szenario mit milden Temperaturen könnte die Ausspeicherung bis Anfang oder Mitte März 2023 anhalten und ließe einen Speicherfüllstand von 54 % zurück. Eine Gasmangellage drohe dadurch nicht.

Bei einem kälteren Winter hält die Ausspeicherung bis Mitte April an und ließe die Speicher annähernd entleert zurück. Das ergebe Folgeprobleme für den Winter 2023/2024. Nur bei einer starken Kälteperiode im Februar 2023 fürchtet die Agentur eine Gasmangellage ab Ende Februar, weil die Speicher dann annähernd leer wären.

„Wenn wir in Deutschland unser Sparziel von mindestens 20 % weiterhin einhalten, drei LNG-Terminals spätestens zum Jahresbeginn einspeisen und der erwartete, winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrig ausfallenden Exporte eher moderat ausfällt, dann kommen wir ohne eine nationale Gasmangellage durch den Winter“, so das Fazit.

Die Gas-Szenarien der Bundesnetzagentur steht als PDF zu Download bereit.

Freitag, 21.10.2022, 14:08 Uhr
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