Quelle: Bundesnetzagentur
Ab 2025 werden die Netzentgelte von der Bundesnetzagentur neu geregelt. Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung werden dadurch ab 2025 entlastet.
Die Bundesnetzagentur hat am 18. Oktober die Auswirkungen ihrer neuen Netzkostenverteilung veröffentlicht. Besonders Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung werden damit – anders als bisher – entlastet. Die Entgelte in den Verteilernetzen werden von 2025 an in Deutschland so ausgeglichen, dass energiewendebedingte örtliche Mehrkosten bundesweit gewälzt werden. „Die Netzentgelte in Regionen mit starkem Zubau von Wind und Sonne sinken spürbar“, sagte der Präsident der Behörde, Klaus Müller. Er bezifferte das Wälzungsvolumen auf 2,4
Milliarden Euro.
„Jetzt sind die Lieferanten am Zug, diese Vorteile auch an die Kunden weiterzugeben“, mahnte er. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten darauf achten, dass diese Vergünstigungen auch bei ihnen ankommen. Die neue Wälzungsformel für die Entgelte ist vom 1.
Januar 2025 an anzuwenden. Mit der Veröffentlichung der ersten Entgelte der großen Regionalversorger zeigte sich bereits in den letzten Tagen die entlastende Wirkung der Festlegung.
Sinkende Kosten in FlächenländernGerade in Flächenländern mit viel Windkraft oder Solarenergie sinken die Netzentgelte durch die Verteilung. Nach den vorläufigen Preisblättern von Stromnetzbetreibern für das Jahr 2025 sinken Netzentgelte in Gebieten mit starkem Zubau an Windenergie- und Solaranlagen.
Die Bundesnetzagentur hatte am 28.
August 2024 die Festlegung zur Verteilung von Mehrkosten veröffentlicht, die in Verteilernetzen mit besonders viel erneuerbarer Stromerzeugung entstehen. Bis 15. Oktober haben die Netzbetreiber die daraus resultierenden Entgelte berechnet.
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lobte die Festlegung: „Das sorgt für eine gerechtere Verteilung der Netzkosten in ganz Deutschland und steigert die Akzeptanz für die Energiewende. In Bayern werden vor allem die ländlichen Regionen entlastet.“ Aufgrund des starken Ausbaus der Erneuerbaren Energien seien die Entlastungen bei den Netzentgelten für Bayern in etwa doppelt so hoch wie die Belastungen aus der bundesweiten Umlage, sagte Aiwanger. Die bayerischen Strom-Netzbetreiber erhalten ihm zufolge aus dem Wälzungstopf das Doppelte dessen, was sie einzahlen. Absolute Zahlen nannte Aiwanger nicht. Ein Durchschnittshaushalt im Netz der Bayernwerk Netz in Bayern wird beispielsweise jährlich um rund 43 Euro entlastet.
Erhebliche Entlastung von HaushaltenFür Haushalte kommt es laut Bundesnetzagentur zum Teil zu erheblichen Senkungen gegenüber dem Jahr 2024. Für einen Durchschnittshaushalt (3500 kWh Jahresverbrauch) in einer Entlastungsregion können sich 2025 teilweise mehr als 200
Euro Entlastung gegenüber dem Jahr 2024 ergeben. Ein Durchschnittshaushalt im Netz der Edis Netz in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern spart gegenüber dem Vorjahr knapp 100
Euro an Netzentgelten, im Netz der Wemag Netz in Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Ersparnis mehr als 200 Euro.
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Beispielwerte veränderter Netzentgelte - Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken Quelle: Bundesnetzagentur |
Netzbetreiber mit viel Erneuerbaren-Lasten erhalten einen finanziellen Ausgleich. Ihr Mehraufwand wird über einen „Aufschlag für besondere Netznutzung“ auf den Strompreis bei allen Stromverbrauchern bundesweit gleichmäßig finanziert.
Der deutlichen Entlastung der betroffenen Regionen stehen damit laut Agentur überschaubare zusätzliche Kosten für alle Stromverbraucher gegenüber. Die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichen diesen Aufschlag am 25. Oktober auf netztransparenz.de.
Eine vollständige
Übersicht der betroffenen Netzbetreiber steht im Internet bereit.
Freitag, 18.10.2024, 12:01 Uhr
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