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Energie & Management > IT - Bündelung mit Hindernissen
Bild: itestroorig / Fotolia
IT

Bündelung mit Hindernissen

Virtuelle Kraftwerke sind ein wesentliches Instrument zur Bereitstellung von Flexibilitätsoptionen. Ihr Nutzen ist unstrittig. Ihre Verbreitung könnte aber noch größer sein.
Für Sandra Trittin ist die Transformation der Energiewirtschaft zu einer dezentralen Erzeugungslandschaft eng mit dem Aufbau virtueller Kraftwerke verknüpft. Die von ihr mitgegründete Tiko Energy Solutions AG aus Zürich, bei der sie im Vorstand für Vertrieb und Business Development verantwortlich ist, vernetzt mit ihrer IT-Lösung dezentrale Anlagen, um Netzdienstleistungen bereitzustellen.

Im Gespräch mit E&M sagt sie, dass der Stellenwert virtueller Kraftwerke angesichts ihres Beitrags zur Versorgungssicherheit noch höher sein könnte. Es bestehe aber durchaus Einigkeit darüber, dass sie für den Regelenergiemarkt und die Bilanzkreisoptimierung einen Mehrwert liefern können. Allerdings seien ihrer Erfahrung nach Stadtwerke angesichts eines unklaren Regelungsrahmens auf Verteilnetzebene noch immer zögerlich, in solche Infrastrukturen zu investieren. Dabei sei die Bereitschaft bei Endkunden, beispielsweise ihre Wärmepumpen als Flexibilitätsoption zur Verfügung zu stellen, hoch.

Intelligente Messsysteme schon wieder veraltete Technologie

Insgesamt sieht Trittin ein grundsätzliches Interesse von Energieversorgern, Flexibilitäten und Community-Lösungen anzubieten. Die langwierige Einführung der dafür wichtigen intelligenten Messsysteme habe allerdings zu der Situation geführt, dass heute eine im Grunde schon wieder veraltete Technologie auf den Markt komme. Zwar sei das Messen von Energieverbräuchen möglich, aber noch nicht das Steuern von Anlagen in virtuellen Kraftwerken. Die notwendige Standardisierung und Spezifizierung sei hier noch nicht so weit. „Bis ein Smart Meter Gateway mit einem virtuellen Kraftwerk gekoppelt werden kann, vergehen locker noch einmal drei bis fünf Jahre“, so Trittins Einschätzung.
 
Sandra Trittin: „Bis ein Smart Meter Gateway mit einem virtuellen Kraftwerk gekoppelt werden kann, vergehen locker noch einmal drei bis fünf Jahre“
Bild: Tiko Energy

Die Tiko Energy Solutions AG wurde 2012 gegründet. Zunächst hielten Swisscom und der Energieversorger Repower die Mehrheit der Anteile. Im Jahr 2019 übernahm dann der französische Energiekonzern Engie mit 45,9 % die Mehrheit an Tiko. Daneben gehören Swisscom 28,8 % und Repower 19,8 % der Aktien. Die restlichen Anteile werden von Mitarbeitern gehalten.

Zu den Kunden, die Tikos IT-Lösung nutzen, gehört unter anderem der Batterie- und Community-Anbieter Sonnen.

Das vollständige Interview mit Sandra Trittin lesen Sie in der nächsten Print-Ausgabe E&M und demnächst auch in E&M Powernews.
 

Mittwoch, 6.01.2021, 15:04 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > IT - Bündelung mit Hindernissen
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Bündelung mit Hindernissen
Virtuelle Kraftwerke sind ein wesentliches Instrument zur Bereitstellung von Flexibilitätsoptionen. Ihr Nutzen ist unstrittig. Ihre Verbreitung könnte aber noch größer sein.
Für Sandra Trittin ist die Transformation der Energiewirtschaft zu einer dezentralen Erzeugungslandschaft eng mit dem Aufbau virtueller Kraftwerke verknüpft. Die von ihr mitgegründete Tiko Energy Solutions AG aus Zürich, bei der sie im Vorstand für Vertrieb und Business Development verantwortlich ist, vernetzt mit ihrer IT-Lösung dezentrale Anlagen, um Netzdienstleistungen bereitzustellen.

Im Gespräch mit E&M sagt sie, dass der Stellenwert virtueller Kraftwerke angesichts ihres Beitrags zur Versorgungssicherheit noch höher sein könnte. Es bestehe aber durchaus Einigkeit darüber, dass sie für den Regelenergiemarkt und die Bilanzkreisoptimierung einen Mehrwert liefern können. Allerdings seien ihrer Erfahrung nach Stadtwerke angesichts eines unklaren Regelungsrahmens auf Verteilnetzebene noch immer zögerlich, in solche Infrastrukturen zu investieren. Dabei sei die Bereitschaft bei Endkunden, beispielsweise ihre Wärmepumpen als Flexibilitätsoption zur Verfügung zu stellen, hoch.

Intelligente Messsysteme schon wieder veraltete Technologie

Insgesamt sieht Trittin ein grundsätzliches Interesse von Energieversorgern, Flexibilitäten und Community-Lösungen anzubieten. Die langwierige Einführung der dafür wichtigen intelligenten Messsysteme habe allerdings zu der Situation geführt, dass heute eine im Grunde schon wieder veraltete Technologie auf den Markt komme. Zwar sei das Messen von Energieverbräuchen möglich, aber noch nicht das Steuern von Anlagen in virtuellen Kraftwerken. Die notwendige Standardisierung und Spezifizierung sei hier noch nicht so weit. „Bis ein Smart Meter Gateway mit einem virtuellen Kraftwerk gekoppelt werden kann, vergehen locker noch einmal drei bis fünf Jahre“, so Trittins Einschätzung.
 
Sandra Trittin: „Bis ein Smart Meter Gateway mit einem virtuellen Kraftwerk gekoppelt werden kann, vergehen locker noch einmal drei bis fünf Jahre“
Bild: Tiko Energy

Die Tiko Energy Solutions AG wurde 2012 gegründet. Zunächst hielten Swisscom und der Energieversorger Repower die Mehrheit der Anteile. Im Jahr 2019 übernahm dann der französische Energiekonzern Engie mit 45,9 % die Mehrheit an Tiko. Daneben gehören Swisscom 28,8 % und Repower 19,8 % der Aktien. Die restlichen Anteile werden von Mitarbeitern gehalten.

Zu den Kunden, die Tikos IT-Lösung nutzen, gehört unter anderem der Batterie- und Community-Anbieter Sonnen.

Das vollständige Interview mit Sandra Trittin lesen Sie in der nächsten Print-Ausgabe E&M und demnächst auch in E&M Powernews.
 

Mittwoch, 6.01.2021, 15:04 Uhr
Fritz Wilhelm

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