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Energie & Management > Europaeische Union - Brüssel genehmigt Schlüsselprojekte der Wasserstoffstrategie
Quelle: Shutterstock, Lightspring
Europaeische Union

Brüssel genehmigt Schlüsselprojekte der Wasserstoffstrategie

Deutschland darf zwei Projekte zur Produktion und Verwendung von grünem Wasserstoff mit mehr als einer Milliarde Euro unterstützen.
Die EU-Kommission genehmigte Beihilfen von einer Milliarde für den Aufbau einer dekarbonisierten Stahlproduktion durch die „Salzgitter Flachstahl“ nach den in diesem Jahr geänderten Leitlinien für staatliche Klima-, Umweltschutz und Energiebeihilfen. Das Projekt umfasst auch den Bau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff.

Damit werde „ein Beitrag zur Ökologisierung eines sehr energieintensiven und schwer dekarbonisierbaren Sektors geleistet und gleichzeitig die Abhängigkeit Deutschlands von importierten, fossilen Brennstoffen verringert“, sagte Wettbewerbskommissarin Margretha Vestager. Die neuen Leitlinien ermöglichten es den Mitgliedsstaaten, energieintensive Branchen bei der Ökologisierung zu unterstützen.

Mit der Beihilfe in Form eines direkten Zuschusses soll der Bau einer Direktreduktionsanlage und eines Elektrolichtbogenofens am Standort Salzgitter gefördert werden. Die Anlage soll einen der dort bislang betriebenen Hochöfen ersetzen. Der Wasserstoff werde zur Reduktion des Eisenerzes eingesetzt, sodass „fast alle direkten CO2-Emissionen der Stahlproduktion vermieden werden können“, teilte die Kommission zur Begründung ihrer Entscheidung mit. Das Projekt leiste damit einen Beitrag zur Wasserstoffstrategie und zu den Klimazielen der EU.

Die Anlagen sollen 2026 in Betrieb gehen und jährlich 9000 Tonnen grünen Wasserstoff und 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugen. Die Elektrolyse mit einer Leistung von 100 MW soll ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Dadurch werde der Ausstoß von 3,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

Die Kommission geht davon aus, dass die Milliardenbeihilfe nur „begrenzte Auswirkungen auf den Wettbewerb und den Handel innerhalb der EU“ hat. Für den Fall, dass sich das Projekt als erfolgreich erweist und zusätzliche „Nettoeinnahmen“ für Salzgitter Flachstahl entstehen, muss das Unternehmen einen Teil der erhaltenen Beihilfen an den Bund zurückzahlen.

Auch BASF-Elektrolyse-Anlage kann unterstützt werden

Außerdem genehmigte die Kommission ein Projekt der BASF zur Herstellung von grünem Wasserstoff, mit dem die Dekarbonisierung chemischer Produktionsprozesse und des Verkehrs unterstützt werden soll. Mit Hilfe einer Subvention von 134 Millionen Euro will die BASF in Ludwigshafen eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von 54 MW errichten, die ab 2025 rund 5.000 Tonnen „erneuerbaren Wasserstoff“ und 20000 Tonnen Sauerstoff pro Jahr erzeugt.

Ziel der Maßnahme sei es, fossilen Wasserstoff in der Produktion von Chemiekalien zu ersetzen. Ein Teil des in der Anlage erzeugten Wasserstoffs stehe auch für „neu entstehende Mobilitätsanwendungen“ zur Verfügung, teilte die Kommission mit. Während der 15-jährigen Betriebszeit würden rund 500.000 Tonnen CO2 weniger freigesetzt, wenn die Anlage mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werde.

Die BASF setze diese „innovative Technologie“ besonders früh ein und trage damit zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft bei, heißt es in Brüssel zur Begründung der Entscheidung. Damit trage sie zur Umsetzung der europäischen Wasserstoffstrategie und des Klimapaktes bei. Auch hier sieht die Kommission nur „begrenzte Auswirkungen auf den Wettbewerb“. Die BASF werde außerdem einen Teil der Beihilfe zurückzahlen, falls das Projekt wirtschaftlich erfolgreich ist.



 

Mittwoch, 5.10.2022, 13:43 Uhr
Tom Weingärtner
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Brüssel genehmigt Schlüsselprojekte der Wasserstoffstrategie
Deutschland darf zwei Projekte zur Produktion und Verwendung von grünem Wasserstoff mit mehr als einer Milliarde Euro unterstützen.
Die EU-Kommission genehmigte Beihilfen von einer Milliarde für den Aufbau einer dekarbonisierten Stahlproduktion durch die „Salzgitter Flachstahl“ nach den in diesem Jahr geänderten Leitlinien für staatliche Klima-, Umweltschutz und Energiebeihilfen. Das Projekt umfasst auch den Bau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff.

Damit werde „ein Beitrag zur Ökologisierung eines sehr energieintensiven und schwer dekarbonisierbaren Sektors geleistet und gleichzeitig die Abhängigkeit Deutschlands von importierten, fossilen Brennstoffen verringert“, sagte Wettbewerbskommissarin Margretha Vestager. Die neuen Leitlinien ermöglichten es den Mitgliedsstaaten, energieintensive Branchen bei der Ökologisierung zu unterstützen.

Mit der Beihilfe in Form eines direkten Zuschusses soll der Bau einer Direktreduktionsanlage und eines Elektrolichtbogenofens am Standort Salzgitter gefördert werden. Die Anlage soll einen der dort bislang betriebenen Hochöfen ersetzen. Der Wasserstoff werde zur Reduktion des Eisenerzes eingesetzt, sodass „fast alle direkten CO2-Emissionen der Stahlproduktion vermieden werden können“, teilte die Kommission zur Begründung ihrer Entscheidung mit. Das Projekt leiste damit einen Beitrag zur Wasserstoffstrategie und zu den Klimazielen der EU.

Die Anlagen sollen 2026 in Betrieb gehen und jährlich 9000 Tonnen grünen Wasserstoff und 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugen. Die Elektrolyse mit einer Leistung von 100 MW soll ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Dadurch werde der Ausstoß von 3,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

Die Kommission geht davon aus, dass die Milliardenbeihilfe nur „begrenzte Auswirkungen auf den Wettbewerb und den Handel innerhalb der EU“ hat. Für den Fall, dass sich das Projekt als erfolgreich erweist und zusätzliche „Nettoeinnahmen“ für Salzgitter Flachstahl entstehen, muss das Unternehmen einen Teil der erhaltenen Beihilfen an den Bund zurückzahlen.

Auch BASF-Elektrolyse-Anlage kann unterstützt werden

Außerdem genehmigte die Kommission ein Projekt der BASF zur Herstellung von grünem Wasserstoff, mit dem die Dekarbonisierung chemischer Produktionsprozesse und des Verkehrs unterstützt werden soll. Mit Hilfe einer Subvention von 134 Millionen Euro will die BASF in Ludwigshafen eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von 54 MW errichten, die ab 2025 rund 5.000 Tonnen „erneuerbaren Wasserstoff“ und 20000 Tonnen Sauerstoff pro Jahr erzeugt.

Ziel der Maßnahme sei es, fossilen Wasserstoff in der Produktion von Chemiekalien zu ersetzen. Ein Teil des in der Anlage erzeugten Wasserstoffs stehe auch für „neu entstehende Mobilitätsanwendungen“ zur Verfügung, teilte die Kommission mit. Während der 15-jährigen Betriebszeit würden rund 500.000 Tonnen CO2 weniger freigesetzt, wenn die Anlage mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werde.

Die BASF setze diese „innovative Technologie“ besonders früh ein und trage damit zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft bei, heißt es in Brüssel zur Begründung der Entscheidung. Damit trage sie zur Umsetzung der europäischen Wasserstoffstrategie und des Klimapaktes bei. Auch hier sieht die Kommission nur „begrenzte Auswirkungen auf den Wettbewerb“. Die BASF werde außerdem einen Teil der Beihilfe zurückzahlen, falls das Projekt wirtschaftlich erfolgreich ist.



 

Mittwoch, 5.10.2022, 13:43 Uhr
Tom Weingärtner

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