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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Britischer Premier will Ladepunkt-Pflicht für jeden Neubau
Quelle: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Britischer Premier will Ladepunkt-Pflicht für jeden Neubau

Neue Gesetze in Großbritannien sollen unter anderem durch Hunderttausende von zusätzlichen Ladepunkten in Neubauten den Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigen.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat am 22. November bei einer Rede vor dem britischen Industrieverband CBI (Confederation of British Industry) eine Reihe neuer Gesetze angekündigt. So sollen für neue Wohnhäuser und Geschäftsgebäude schon von 2022 an Ladepunkte für Elektromobilität vorgeschrieben sein. Regierung und Unternehmen sollten für die nachhaltige Entwicklung des Landes partnerschaftlich zusammenarbeiten, appellierte der Konservative. Zugleich investiere die Regierung umgerechnet fast 10 Mio. Euro in einen Elektrolyseur für Wasserstoff aus Windstrom in Schottland, kündigte er an.

Neue Wohnungen und Gebäude wie Supermärkte und Arbeitsplätze sowie solche, die einer umfassenden Renovierung unterzogen werden, müssten vom nächsten Jahr an Ladestationen für E-Fahrzeuge installieren. Dies solle zugleich Arbeitsplätze im ganzen Land schaffen. Bis 2030, wenn der Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos in Großbritannien enden soll, würden dank dieser Vorschriften jedes Jahr bis zu 145.000 zusätzliche Ladestationen in ganz England installiert. Dies baue auf den bereits gut 250.000 Ladepunkten zu Hause und am Arbeitsplatz auf, die bereits gefördert errichtet wurden, sagte Johnson.

Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft entscheidend

Da der Großteil des Ladevorgänge zu Hause stattfinde, müssten die Menschen neue Immobilien kaufen können, die bereits für ein Elektrofahrzeug bereit sind. Zugleich sollten Ladepunkte in neuen Geschäften und an den Arbeitsplätzen in ganz Großbritannien leicht verfügbar sein. Neben Neubauten und Nichtwohngebäuden müssen künftig auch an solchen, die großflächig saniert werden und mehr als zehn Parkplätze haben, Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert werden.

Nach Rücksprache mit der Industrie werde die Regierung auch weiter daran arbeiten, den Menschen Elektromobilität zu erleichtern, indem sie an allen neuen Schnellladepunkten einfachere Bezahlmöglichkeiten einführt, versprach Johnson.

Bei seiner Rede auf der CBI-Jahreskonferenz erläuterte der Premier, wie Großbritannien bei der größten Transformation der Weltwirtschaft seit 200 Jahren einen First-Mover-Vorteil erhalten könne. Dafür müssten der öffentliche und der private Sektor partnerschaftlich zusammenarbeiten, auch für die Erzeugung von klimaneutralem Strom, appellierte Johnson.

Investitionen von 90 Mrd. Pfund erhofft

„Dies ist ein entscheidender Moment – wir können nicht so weitermachen, wie bisher“, sagte er. Großbritannien müsse seine Wirtschaft an die grüne industrielle Revolution anpassen. Massive Investitionen in Wissenschaft und Technologie und die Steigerung der Produktivität seien der Schlüssel dafür. „Wir müssen weniger oder besser regulieren und neue Freiheiten nutzen“, sagte Johnson. Die Netto-Null-Strategie der Regierung für Klimagase solle voraussichtlich Investitionen im Privatsektor von rund 90 Mrd. Pfund (92 Mrd. Euro) auslösen.

Die Regierung habe außerdem im Rahmen des Förderkredit-Programms "Innovate UK" nach einem Pilotprojekt ein neues Dreijahresprogramm mit rund 150 Mio. Euro begonnen. Dieses Programm unterstütze Unternehmen darin, zu wachsen und neue hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Dank der bisherigen Innovationskredite böten 70 % der befragten Unternehmen, die am Piloten teilgenommen haben, ihren Kunden nun auch umweltfreundlichere Alternativen zu ihren bestehenden Produkten, schloss Johnson.

Allerdings wirkte der Regierungschef in seiner Rede fahrig und "bizarr", berichteten britische Medien. Er verlor den Faden, blätterte in seinen Unterlagen, verglich seinen Zehn-Punkte-Plan mit den Zehn Geboten, zitierte Lenin, imitierte Motorengeräusche und glitt thematisch in den Besuch in einem Themenpark ab.

Montag, 22.11.2021, 12:07 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Britischer Premier will Ladepunkt-Pflicht für jeden Neubau
Quelle: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge
Britischer Premier will Ladepunkt-Pflicht für jeden Neubau
Neue Gesetze in Großbritannien sollen unter anderem durch Hunderttausende von zusätzlichen Ladepunkten in Neubauten den Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigen.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat am 22. November bei einer Rede vor dem britischen Industrieverband CBI (Confederation of British Industry) eine Reihe neuer Gesetze angekündigt. So sollen für neue Wohnhäuser und Geschäftsgebäude schon von 2022 an Ladepunkte für Elektromobilität vorgeschrieben sein. Regierung und Unternehmen sollten für die nachhaltige Entwicklung des Landes partnerschaftlich zusammenarbeiten, appellierte der Konservative. Zugleich investiere die Regierung umgerechnet fast 10 Mio. Euro in einen Elektrolyseur für Wasserstoff aus Windstrom in Schottland, kündigte er an.

Neue Wohnungen und Gebäude wie Supermärkte und Arbeitsplätze sowie solche, die einer umfassenden Renovierung unterzogen werden, müssten vom nächsten Jahr an Ladestationen für E-Fahrzeuge installieren. Dies solle zugleich Arbeitsplätze im ganzen Land schaffen. Bis 2030, wenn der Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos in Großbritannien enden soll, würden dank dieser Vorschriften jedes Jahr bis zu 145.000 zusätzliche Ladestationen in ganz England installiert. Dies baue auf den bereits gut 250.000 Ladepunkten zu Hause und am Arbeitsplatz auf, die bereits gefördert errichtet wurden, sagte Johnson.

Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft entscheidend

Da der Großteil des Ladevorgänge zu Hause stattfinde, müssten die Menschen neue Immobilien kaufen können, die bereits für ein Elektrofahrzeug bereit sind. Zugleich sollten Ladepunkte in neuen Geschäften und an den Arbeitsplätzen in ganz Großbritannien leicht verfügbar sein. Neben Neubauten und Nichtwohngebäuden müssen künftig auch an solchen, die großflächig saniert werden und mehr als zehn Parkplätze haben, Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert werden.

Nach Rücksprache mit der Industrie werde die Regierung auch weiter daran arbeiten, den Menschen Elektromobilität zu erleichtern, indem sie an allen neuen Schnellladepunkten einfachere Bezahlmöglichkeiten einführt, versprach Johnson.

Bei seiner Rede auf der CBI-Jahreskonferenz erläuterte der Premier, wie Großbritannien bei der größten Transformation der Weltwirtschaft seit 200 Jahren einen First-Mover-Vorteil erhalten könne. Dafür müssten der öffentliche und der private Sektor partnerschaftlich zusammenarbeiten, auch für die Erzeugung von klimaneutralem Strom, appellierte Johnson.

Investitionen von 90 Mrd. Pfund erhofft

„Dies ist ein entscheidender Moment – wir können nicht so weitermachen, wie bisher“, sagte er. Großbritannien müsse seine Wirtschaft an die grüne industrielle Revolution anpassen. Massive Investitionen in Wissenschaft und Technologie und die Steigerung der Produktivität seien der Schlüssel dafür. „Wir müssen weniger oder besser regulieren und neue Freiheiten nutzen“, sagte Johnson. Die Netto-Null-Strategie der Regierung für Klimagase solle voraussichtlich Investitionen im Privatsektor von rund 90 Mrd. Pfund (92 Mrd. Euro) auslösen.

Die Regierung habe außerdem im Rahmen des Förderkredit-Programms "Innovate UK" nach einem Pilotprojekt ein neues Dreijahresprogramm mit rund 150 Mio. Euro begonnen. Dieses Programm unterstütze Unternehmen darin, zu wachsen und neue hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Dank der bisherigen Innovationskredite böten 70 % der befragten Unternehmen, die am Piloten teilgenommen haben, ihren Kunden nun auch umweltfreundlichere Alternativen zu ihren bestehenden Produkten, schloss Johnson.

Allerdings wirkte der Regierungschef in seiner Rede fahrig und "bizarr", berichteten britische Medien. Er verlor den Faden, blätterte in seinen Unterlagen, verglich seinen Zehn-Punkte-Plan mit den Zehn Geboten, zitierte Lenin, imitierte Motorengeräusche und glitt thematisch in den Besuch in einem Themenpark ab.

Montag, 22.11.2021, 12:07 Uhr
Susanne Harmsen

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