E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Bilanz - Bremer Versorger steigerte Investitionen um ein Drittel
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
Bilanz

Bremer Versorger steigerte Investitionen um ein Drittel

Der Bremer Konzern SWB nahm im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für die Energiewende in die Hand. Das operative Ergebnis verbesserte sich um mehr als 10 Prozent.
Gutes Ergebnis, verbesserte Geschäftsentwicklung – zu diesem Resümee gelangt der Bremer Versorger SWB für das zurückliegende Jahr. Der Konzern erwirtschaftete 2023 einen Umsatz in Höhe von 1,82 Milliarden Euro (2022: 1,80 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von rund 114 auf 127  Millionen Euro. Der Anstieg beruhe vor allem auf deutlich besseren Preisen, „zu denen die im Kohleblock 15 in Hastedt erzeugten Strommengen im Jahr 2023 an der Strombörse verkauft werden konnten“, teilte das Unternehmen bei der Veröffentlichung des neuen Geschäftsberichts mit.

Unter dem Strich erzielte SWB ein Ergebnis von 152,6 Millionen Euro. Im Jahr davor war der Konzern mit 62 Millionen Euro ins Minus gerutscht. Der der starke Anstieg sei vor allem bilanzielle Sondereffekte wie der Stichtagsbewertung langfristig getätigter Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen, heißt es. „Dieser in 2023 positive Effekt, der 2022 negativ war, ist jedoch nicht zahlungswirksam und nur temporär, da die zugrundeliegenden Energiehandelsgeschäfte bereits zu festen Preisen weitervermarktet wurden“, so SWB.

Stabile Marktanteile bei Strom und Gas

Der Stromabsatz des Konzerns ging im Vergleich zu 2022 um 274 Millionen kWh zurück, das Volumen erreichte 3,59 Milliarden kWh. Der Gasabsatz stieg von 4,41 auf 4,52 Milliarden kWh. Bei den Haushalten in Bremen hatte SWB nach eigenen Angaben einen zum Vorjahr jeweils unveränderten Marktanteil von 84 Prozent in der Sparte Strom und 83 Prozent in der Sparte Erdgas. Im Vertriebsgebiet Bremerhaven lag der Strommarktanteil unverändert bei 89 Prozent, der gleiche Anteil errechnet sich für die Sparte Erdgas (2022: 90 Prozent).

Um rund 50 Millionen Euro stiegen die Investitionen, 200 Millionen steckte SWB im vergangenen Jahr in die Energiewende. „Wir setzen unseren eingeschlagenen Weg der hohen Investitionen weiter fort. Zum einen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, zum anderen, um die Zukunftsfähigkeit der Netze sicherzustellen“, erläuterte Technik-Vorstand Karsten Schneiker. Als Herausforderungen nannte er an erster Stelle den stetig steigenden Strombedarf, „hervorgerufen von den Plänen vieler Industrieunternehmen, fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen, dem Ausbau der Elektromobilität sowie der zunehmenden Elektrifizierung der Wärmeerzeugung“.

Zentrales Projekt sei eine rund 7 Kilometer lange Verbindungsleitung zwischen den „Fernwärmegebieten Uni-Netz und Ostnetz“ gewesen. Mehr als 90 Millionen Euro nahm der Konzern dafür in die Hand. Im April 2024 begann der Probebetrieb. Noch vor Beginn der nächsten Heizsaison werde es möglich sein, „die Wärme, die bis zum 30. April 2024 am Kraftwerksstandort Hastedt mit Steinkohle erzeugt worden ist, durch Wärme aus Abfall zu ersetzen“.

Im Zusammenspiel mit dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk in Hastedt könnten die CO2-Emissionen der Wärmeerzeugung so um rund 550.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden, so SWB. Den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Bremen und Bremerhaven sieht der Konzern als wichtiges Ziel. „Im Schulterschluss“ mit den Kommunen will er das bestehende Netz verdichten und neue Netzgebiete erschließen.

Der SWB-Konzern, der in diesem Jahr auf eine 170-jährige Unternehmensgeschichte zurückblickt, gehört zu 100 Prozent der Oldenburger EWE AG. An der EWE wiederum hält die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH 59 Prozent der Anteile. 15 Prozent gehören der Energieverband Elbe-Weser Beteiligungsholding GmbH, 26 Prozent besitzt die Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft Ardian.
 
Geschäftsentwicklung SWB-Konzern
Kennzahlen20232022
Umsatzerlöse (Mrd. Euro)1,821,80
Operatives Ebit (Mio. Euro)126,7113,9
Konzernergebnis (Mio. Euro)152,6-64,2
Investitionen (Mio. Euro)200,1148,5
Stromabsatz (Mrd. kWh)3,593,86
Gasabsatz (Mrd. kWh)4,524,41
Wärmeabsatz (Mio. kWh)929965
Quelle: SWB

 

Mittwoch, 15.05.2024, 16:14 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Bremer Versorger steigerte Investitionen um ein Drittel
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
Bilanz
Bremer Versorger steigerte Investitionen um ein Drittel
Der Bremer Konzern SWB nahm im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für die Energiewende in die Hand. Das operative Ergebnis verbesserte sich um mehr als 10 Prozent.
Gutes Ergebnis, verbesserte Geschäftsentwicklung – zu diesem Resümee gelangt der Bremer Versorger SWB für das zurückliegende Jahr. Der Konzern erwirtschaftete 2023 einen Umsatz in Höhe von 1,82 Milliarden Euro (2022: 1,80 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von rund 114 auf 127  Millionen Euro. Der Anstieg beruhe vor allem auf deutlich besseren Preisen, „zu denen die im Kohleblock 15 in Hastedt erzeugten Strommengen im Jahr 2023 an der Strombörse verkauft werden konnten“, teilte das Unternehmen bei der Veröffentlichung des neuen Geschäftsberichts mit.

Unter dem Strich erzielte SWB ein Ergebnis von 152,6 Millionen Euro. Im Jahr davor war der Konzern mit 62 Millionen Euro ins Minus gerutscht. Der der starke Anstieg sei vor allem bilanzielle Sondereffekte wie der Stichtagsbewertung langfristig getätigter Energiehandelsgeschäfte zurückzuführen, heißt es. „Dieser in 2023 positive Effekt, der 2022 negativ war, ist jedoch nicht zahlungswirksam und nur temporär, da die zugrundeliegenden Energiehandelsgeschäfte bereits zu festen Preisen weitervermarktet wurden“, so SWB.

Stabile Marktanteile bei Strom und Gas

Der Stromabsatz des Konzerns ging im Vergleich zu 2022 um 274 Millionen kWh zurück, das Volumen erreichte 3,59 Milliarden kWh. Der Gasabsatz stieg von 4,41 auf 4,52 Milliarden kWh. Bei den Haushalten in Bremen hatte SWB nach eigenen Angaben einen zum Vorjahr jeweils unveränderten Marktanteil von 84 Prozent in der Sparte Strom und 83 Prozent in der Sparte Erdgas. Im Vertriebsgebiet Bremerhaven lag der Strommarktanteil unverändert bei 89 Prozent, der gleiche Anteil errechnet sich für die Sparte Erdgas (2022: 90 Prozent).

Um rund 50 Millionen Euro stiegen die Investitionen, 200 Millionen steckte SWB im vergangenen Jahr in die Energiewende. „Wir setzen unseren eingeschlagenen Weg der hohen Investitionen weiter fort. Zum einen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, zum anderen, um die Zukunftsfähigkeit der Netze sicherzustellen“, erläuterte Technik-Vorstand Karsten Schneiker. Als Herausforderungen nannte er an erster Stelle den stetig steigenden Strombedarf, „hervorgerufen von den Plänen vieler Industrieunternehmen, fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen, dem Ausbau der Elektromobilität sowie der zunehmenden Elektrifizierung der Wärmeerzeugung“.

Zentrales Projekt sei eine rund 7 Kilometer lange Verbindungsleitung zwischen den „Fernwärmegebieten Uni-Netz und Ostnetz“ gewesen. Mehr als 90 Millionen Euro nahm der Konzern dafür in die Hand. Im April 2024 begann der Probebetrieb. Noch vor Beginn der nächsten Heizsaison werde es möglich sein, „die Wärme, die bis zum 30. April 2024 am Kraftwerksstandort Hastedt mit Steinkohle erzeugt worden ist, durch Wärme aus Abfall zu ersetzen“.

Im Zusammenspiel mit dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk in Hastedt könnten die CO2-Emissionen der Wärmeerzeugung so um rund 550.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden, so SWB. Den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Bremen und Bremerhaven sieht der Konzern als wichtiges Ziel. „Im Schulterschluss“ mit den Kommunen will er das bestehende Netz verdichten und neue Netzgebiete erschließen.

Der SWB-Konzern, der in diesem Jahr auf eine 170-jährige Unternehmensgeschichte zurückblickt, gehört zu 100 Prozent der Oldenburger EWE AG. An der EWE wiederum hält die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH 59 Prozent der Anteile. 15 Prozent gehören der Energieverband Elbe-Weser Beteiligungsholding GmbH, 26 Prozent besitzt die Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft Ardian.
 
Geschäftsentwicklung SWB-Konzern
Kennzahlen20232022
Umsatzerlöse (Mrd. Euro)1,821,80
Operatives Ebit (Mio. Euro)126,7113,9
Konzernergebnis (Mio. Euro)152,6-64,2
Investitionen (Mio. Euro)200,1148,5
Stromabsatz (Mrd. kWh)3,593,86
Gasabsatz (Mrd. kWh)4,524,41
Wärmeabsatz (Mio. kWh)929965
Quelle: SWB

 

Mittwoch, 15.05.2024, 16:14 Uhr
Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.