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Energie & Management > Stadtwerke - Bonn rechnet mit tiefroten Zahlen
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke

Bonn rechnet mit tiefroten Zahlen

Die Bonner Stadtwerke erwarten für die kommenden fünf Jahre Verluste in Höhe von 70 Mio. Euro. Corona-Pandemie und Nahverkehr vermiesen die Bilanz.
An ihren Zielen hält die Beethoven-Stadt fest: Mobilitätswende, Klimaneutralität bis 2035 – daran sollen auch die wirtschaftlichen Zahlen, die das kommunale Versorgungsunternehmen für die nächsten Jahre voraussieht, nichts ändern. Nach Angabe der Bonner Stadtwerke (SWB) werden sich deren Verluste bis 2025 auf rund 70 Mio. Euro summieren. Mit mehr als 16 Mio. Euro rutscht der Versorger voraussichtlich schon dieses Jahr in Minus. 

Die Stadt springt in die Bresche. Dieser Verlust ergebe sich „weitestgehend aus der Annahme der SWB, dass coronabedingte Mehrbelastungen das Betriebsergebnis negativ beeinflussen werden“, teilt sie mit. Was die Bilanz trübt, ist vor allem der Personennahverkehr – ein seit Langem defizitäres Geschäftsfeld. Vergangenes Jahr drückte er mit 40,6 Mio. Euro auf die Bilanz, darin eingerechnet sind 15 Mio. Euro aus dem staatlichen ÖPNV-Rettungsschirm. 

Die Stadt hat angekündigt, die Verluste mit Rücklagen zu verrechnen oder über einen Zeitraum von 50 Jahren abzuschreiben. Grundlage dafür bietet ein Gesetz, dass Kommunen erlaubt, pandemiebedingte Verluste so zu verbuchen, dass sie den Haushalt nicht unmittelbar treffen. 

Dass unter dem Strich roten Zahlen stehen, hängt auch mit Investitionen der Stadtwerke in den Nahverkehr zusammen haben. So hat das kommunale Unternehmen etwa ein Rad- und E-Roller-Mietsystem ins Leben gerufen und das zuvor vom Bund geförderte Lead-City-Projekt mit eigenen Mitteln weiterfinanziert. Ab kommendem Jahr will das Unternehmen das Angebot an Stadtbahnen stark ausbauen.

Investitionen in E-Busse

Nicht zuletzt investiert der Konzern in neue Busse. Bis zum Jahr 2035 soll die gesamte Bus-Flotte auf E-Antrieb umgestellt sein und die Ladeinfrastruktur dafür stehen. Gut 200 Fahrzeuge gehören zum Fuhrpark, zehn davon fahren bis dato mit Strom. Für die komplette Umstellung veranschlagen die Stadt rund 10 Mio. Euro pro Jahr. 

Ganz anders als für den Mutterkonzern stellt sich die Lage für die SWB-Tochter "Energie und Wasser" dar: Sie rechnet dem Vernehmen nach für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Überschuss in Höhe von knapp 49 Mio. Euro.

Montag, 22.03.2021, 16:21 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Stadtwerke - Bonn rechnet mit tiefroten Zahlen
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke
Bonn rechnet mit tiefroten Zahlen
Die Bonner Stadtwerke erwarten für die kommenden fünf Jahre Verluste in Höhe von 70 Mio. Euro. Corona-Pandemie und Nahverkehr vermiesen die Bilanz.
An ihren Zielen hält die Beethoven-Stadt fest: Mobilitätswende, Klimaneutralität bis 2035 – daran sollen auch die wirtschaftlichen Zahlen, die das kommunale Versorgungsunternehmen für die nächsten Jahre voraussieht, nichts ändern. Nach Angabe der Bonner Stadtwerke (SWB) werden sich deren Verluste bis 2025 auf rund 70 Mio. Euro summieren. Mit mehr als 16 Mio. Euro rutscht der Versorger voraussichtlich schon dieses Jahr in Minus. 

Die Stadt springt in die Bresche. Dieser Verlust ergebe sich „weitestgehend aus der Annahme der SWB, dass coronabedingte Mehrbelastungen das Betriebsergebnis negativ beeinflussen werden“, teilt sie mit. Was die Bilanz trübt, ist vor allem der Personennahverkehr – ein seit Langem defizitäres Geschäftsfeld. Vergangenes Jahr drückte er mit 40,6 Mio. Euro auf die Bilanz, darin eingerechnet sind 15 Mio. Euro aus dem staatlichen ÖPNV-Rettungsschirm. 

Die Stadt hat angekündigt, die Verluste mit Rücklagen zu verrechnen oder über einen Zeitraum von 50 Jahren abzuschreiben. Grundlage dafür bietet ein Gesetz, dass Kommunen erlaubt, pandemiebedingte Verluste so zu verbuchen, dass sie den Haushalt nicht unmittelbar treffen. 

Dass unter dem Strich roten Zahlen stehen, hängt auch mit Investitionen der Stadtwerke in den Nahverkehr zusammen haben. So hat das kommunale Unternehmen etwa ein Rad- und E-Roller-Mietsystem ins Leben gerufen und das zuvor vom Bund geförderte Lead-City-Projekt mit eigenen Mitteln weiterfinanziert. Ab kommendem Jahr will das Unternehmen das Angebot an Stadtbahnen stark ausbauen.

Investitionen in E-Busse

Nicht zuletzt investiert der Konzern in neue Busse. Bis zum Jahr 2035 soll die gesamte Bus-Flotte auf E-Antrieb umgestellt sein und die Ladeinfrastruktur dafür stehen. Gut 200 Fahrzeuge gehören zum Fuhrpark, zehn davon fahren bis dato mit Strom. Für die komplette Umstellung veranschlagen die Stadt rund 10 Mio. Euro pro Jahr. 

Ganz anders als für den Mutterkonzern stellt sich die Lage für die SWB-Tochter "Energie und Wasser" dar: Sie rechnet dem Vernehmen nach für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Überschuss in Höhe von knapp 49 Mio. Euro.

Montag, 22.03.2021, 16:21 Uhr
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