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Energie & Management > Wärme - BNE: Schritte zum raschen Ausbau der Wärmepumpen
Quelle: Shutterstock / JPC-PROD
Wärme

BNE: Schritte zum raschen Ausbau der Wärmepumpen

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) hat in einem Positionspapier sieben Maßnahmen vorgelegt, mit denen ein rascher Zubau von Wärmepumpen möglich sein soll.
Vier bis sechs Millionen − das war die Zielmarke für die Anzahl der Wärmepumpen, die der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Anfang dieses Jahres für 2030 nannte. Aktuell sind rund 1,2 Millionen Wärmepumpen in Deutschland in Betrieb. 

In einem Sieben-Punkte-Programm hat der BNE nun Maßnahmen vorgelegt, die den schnellen Zubau von Wärmepumpen entfachen sollen. Bei der Veröffentlichung des Positionspapiers betonte der Verbandsgeschäftsführer Robert Busch: "Die Energiewende scheitert jeden Tag vieltausendfach in Deutschland Kellern." So würden drei von vier Heizungen, die im vergangenen Jahr neu installiert worden sind, mit Öl oder Gas befeuert. Jede einzelne sei ein "analoges Lock-in und das bis mindestens 2040", mahnte Busch.

Der Verband schlägt neben dem schnellen Stopp der Förderung fossiler Wärmeerzeuger vor, die Abgaben auf Wärmepumpenstrom zu reduzieren. Die Stromsteuer sollte auf das rechtliche Minimum von 0,1 Ct / kWh gesenkt werden. "Staatliche Umlagen und Abgaben dürfen die Sektorkopplung nicht länger blockieren", erklärt der Verband. Damit der Wärmestrom seinen Wettbewerbsnachteil im Wärmesektor verliere, dürfe es beim Wegfall der EEG-Umlage allein nicht bleiben. 

Zudem verlangt der BNE nach Vergütungsanreizen für systemdienliches Verhalten von steuerbaren Verbrauchern wie Wärmepumpe. Dabei dürfe die Flexibilität aber nur ausnahmsweise und auf freiwilliger Basis vom Netzbetreiber genutzt werden. Vielmehr solle sie anderen Marktakteuren für deren Geschäftsmodelle zur Verfügung stehen. 

Vom "Installateur" zum "Installatroniker"

Durch eine "schnelle echte Digitalisierung auf der Höhe der Zeit", will der Verband die Kommunikation zwischen Wärmepumpe, PV-Anlage, Wallbox und Stromnetz gesichert wissen. Busch: "Mit der bisherigen Rundsteuertechnik, die vielerorts noch für die Steuerung von Wärmepumpen eingesetzt wird, lässt sich nicht einmal erfassen, ob ein Befehl angekommen ist". Es bedarf einer einfachen, kostengünstigen und vor allem leistungsstarken digitalen Infrastruktur, die eine unmittelbare Steuerung der Anlage ermögliche.

Zudem wünscht sich der BNE, Eigentümer von Miethäusern und Eigenheimen sowie Handwerker besser über Sanierungsmöglichkeiten zu informieren. Aktuell sei es für Handwerker noch immer profitabler, sich auf den Einbau von fossilen Heizungen zu beschränken. "So wie sich das Energiesystem transformiert, müssen sich auch Qualifikationen transformieren. Wir müssen die Anforderungen der Weiterbildungskurse so nachjustieren, damit aus dem heutigen Installateur ein Installatroniker wird, der Wärmepumpen verbauen kann und will", erklärt Busch.

Das Positionspapier "Wie die große Wärmepumpen-Offensive gelingen kann" stellt der BNE auf seiner Internetseite zum Download bereit. 

Dienstag, 19.04.2022, 16:38 Uhr
Davina Spohn
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Wärme
BNE: Schritte zum raschen Ausbau der Wärmepumpen
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) hat in einem Positionspapier sieben Maßnahmen vorgelegt, mit denen ein rascher Zubau von Wärmepumpen möglich sein soll.
Vier bis sechs Millionen − das war die Zielmarke für die Anzahl der Wärmepumpen, die der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Anfang dieses Jahres für 2030 nannte. Aktuell sind rund 1,2 Millionen Wärmepumpen in Deutschland in Betrieb. 

In einem Sieben-Punkte-Programm hat der BNE nun Maßnahmen vorgelegt, die den schnellen Zubau von Wärmepumpen entfachen sollen. Bei der Veröffentlichung des Positionspapiers betonte der Verbandsgeschäftsführer Robert Busch: "Die Energiewende scheitert jeden Tag vieltausendfach in Deutschland Kellern." So würden drei von vier Heizungen, die im vergangenen Jahr neu installiert worden sind, mit Öl oder Gas befeuert. Jede einzelne sei ein "analoges Lock-in und das bis mindestens 2040", mahnte Busch.

Der Verband schlägt neben dem schnellen Stopp der Förderung fossiler Wärmeerzeuger vor, die Abgaben auf Wärmepumpenstrom zu reduzieren. Die Stromsteuer sollte auf das rechtliche Minimum von 0,1 Ct / kWh gesenkt werden. "Staatliche Umlagen und Abgaben dürfen die Sektorkopplung nicht länger blockieren", erklärt der Verband. Damit der Wärmestrom seinen Wettbewerbsnachteil im Wärmesektor verliere, dürfe es beim Wegfall der EEG-Umlage allein nicht bleiben. 

Zudem verlangt der BNE nach Vergütungsanreizen für systemdienliches Verhalten von steuerbaren Verbrauchern wie Wärmepumpe. Dabei dürfe die Flexibilität aber nur ausnahmsweise und auf freiwilliger Basis vom Netzbetreiber genutzt werden. Vielmehr solle sie anderen Marktakteuren für deren Geschäftsmodelle zur Verfügung stehen. 

Vom "Installateur" zum "Installatroniker"

Durch eine "schnelle echte Digitalisierung auf der Höhe der Zeit", will der Verband die Kommunikation zwischen Wärmepumpe, PV-Anlage, Wallbox und Stromnetz gesichert wissen. Busch: "Mit der bisherigen Rundsteuertechnik, die vielerorts noch für die Steuerung von Wärmepumpen eingesetzt wird, lässt sich nicht einmal erfassen, ob ein Befehl angekommen ist". Es bedarf einer einfachen, kostengünstigen und vor allem leistungsstarken digitalen Infrastruktur, die eine unmittelbare Steuerung der Anlage ermögliche.

Zudem wünscht sich der BNE, Eigentümer von Miethäusern und Eigenheimen sowie Handwerker besser über Sanierungsmöglichkeiten zu informieren. Aktuell sei es für Handwerker noch immer profitabler, sich auf den Einbau von fossilen Heizungen zu beschränken. "So wie sich das Energiesystem transformiert, müssen sich auch Qualifikationen transformieren. Wir müssen die Anforderungen der Weiterbildungskurse so nachjustieren, damit aus dem heutigen Installateur ein Installatroniker wird, der Wärmepumpen verbauen kann und will", erklärt Busch.

Das Positionspapier "Wie die große Wärmepumpen-Offensive gelingen kann" stellt der BNE auf seiner Internetseite zum Download bereit. 

Dienstag, 19.04.2022, 16:38 Uhr
Davina Spohn

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