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Energie & Management > Kohlekraftwerk - Block 7 in Heilbronn fällt langfristig aus
Das Heilbronner Kohlekraftwerk am Neckar. Quelle: EnBW
Kohlekraftwerk

Block 7 in Heilbronn fällt langfristig aus

Nach dem Absturz von Rauchgaskanälen im Kesselhaus fällt der Block 7 des Kohlekraftwerks Heilbronn länger aus. Auch der Schaden dürfte immens sein.
Ende Januar hatten sich im Kesselhaus des Block 7 Rauchgaskanäle gelöst und waren nach unten abgesackt. Verletzt wurde niemand, die Anlage war zu dem Zeitpunkt nicht in Betrieb. Wie Kraftwerksbetreiber EnBW jetzt bekanntgab, befasst man sich derzeit „mit Hochdruck mit der Aufarbeitung des Vorfalls“. So habe ein Statiker zunächst den Schadensbereich überprüft und die entsprechenden Maßnahmen zur Absicherung definiert. Infolgedessen werde unter anderem im Laufe der nächsten Woche ein Gerüst an der Außenwand des Kesselhauses angebracht, um dieses zu stützen.

Erst wenn alle Absicherungsmaßnahmen abgeschlossen sind, können, wie es weiter heißt, die Rückbauarbeiten an den geschädigten Bereichen und die anschließenden Instandsetzungsarbeiten starten. „Es ist derzeit davon auszugehen, dass die Arbeiten über einen längeren Zeitraum andauern werden. Konkrete Aussagen zur Schadensursache sind derzeit noch nicht möglich.“ Auch für Aussagen über die Schadenshöhe sei es noch zu früh, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von E&M erklärte. Dazu müsse die kompletten Bestandsaufnahme abgewartet werden. 

Bei der Havarie handelt es sich bereits um den dritten schweren Zwischenfall seit 2019. Damals hatte es eine Verpuffung in der Rauchgasentschwefelung gegeben, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde und Sachschaden von 18 Millionen Euro entstand. Bis zu 150 Beschäftigte von Fremdfirmen waren monatelang im Einsatz, um die Schäden zu beheben und das Kraftwerk bis Ende 2020 wieder voll betriebsbereit zu machen. Gut ein Jahr später folgte im Februar 2022 der nächste große Schaden: Ein Kohleförderband war in Brand geraten und legte die Anlage vier Wochen lahm.

Der Block 7 des Steinkohlekraftwerks Heilbronn wird in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Er hat eine elektrische Leistung von 778 MW und eine thermische von 320 MW. Von den ursprünglich sieben Blöcken auf dem Kraftwerksgelände sind noch drei in Betrieb. Die Blöcke 5 und 6 sind von dem aktuellen Vorfall nicht betroffen. Sie befinden sich seit 2015 in der Netzreserve und werden vom Ãœbertragungsnetzbetreiber Transnet BW bei Bedarf zur Unterstützung der Systemsicherheit angefordert. Aktuell gibt es Pläne, den Block 7 bis 2026 durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage zu ersetzen, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Investitionskosten dafür belaufen sich nach EnBW-Angaben auf 500 Millionen Euro.

Freitag, 17.02.2023, 10:55 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Kohlekraftwerk - Block 7 in Heilbronn fällt langfristig aus
Das Heilbronner Kohlekraftwerk am Neckar. Quelle: EnBW
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Block 7 in Heilbronn fällt langfristig aus
Nach dem Absturz von Rauchgaskanälen im Kesselhaus fällt der Block 7 des Kohlekraftwerks Heilbronn länger aus. Auch der Schaden dürfte immens sein.
Ende Januar hatten sich im Kesselhaus des Block 7 Rauchgaskanäle gelöst und waren nach unten abgesackt. Verletzt wurde niemand, die Anlage war zu dem Zeitpunkt nicht in Betrieb. Wie Kraftwerksbetreiber EnBW jetzt bekanntgab, befasst man sich derzeit „mit Hochdruck mit der Aufarbeitung des Vorfalls“. So habe ein Statiker zunächst den Schadensbereich überprüft und die entsprechenden Maßnahmen zur Absicherung definiert. Infolgedessen werde unter anderem im Laufe der nächsten Woche ein Gerüst an der Außenwand des Kesselhauses angebracht, um dieses zu stützen.

Erst wenn alle Absicherungsmaßnahmen abgeschlossen sind, können, wie es weiter heißt, die Rückbauarbeiten an den geschädigten Bereichen und die anschließenden Instandsetzungsarbeiten starten. „Es ist derzeit davon auszugehen, dass die Arbeiten über einen längeren Zeitraum andauern werden. Konkrete Aussagen zur Schadensursache sind derzeit noch nicht möglich.“ Auch für Aussagen über die Schadenshöhe sei es noch zu früh, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von E&M erklärte. Dazu müsse die kompletten Bestandsaufnahme abgewartet werden. 

Bei der Havarie handelt es sich bereits um den dritten schweren Zwischenfall seit 2019. Damals hatte es eine Verpuffung in der Rauchgasentschwefelung gegeben, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde und Sachschaden von 18 Millionen Euro entstand. Bis zu 150 Beschäftigte von Fremdfirmen waren monatelang im Einsatz, um die Schäden zu beheben und das Kraftwerk bis Ende 2020 wieder voll betriebsbereit zu machen. Gut ein Jahr später folgte im Februar 2022 der nächste große Schaden: Ein Kohleförderband war in Brand geraten und legte die Anlage vier Wochen lahm.

Der Block 7 des Steinkohlekraftwerks Heilbronn wird in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Er hat eine elektrische Leistung von 778 MW und eine thermische von 320 MW. Von den ursprünglich sieben Blöcken auf dem Kraftwerksgelände sind noch drei in Betrieb. Die Blöcke 5 und 6 sind von dem aktuellen Vorfall nicht betroffen. Sie befinden sich seit 2015 in der Netzreserve und werden vom Ãœbertragungsnetzbetreiber Transnet BW bei Bedarf zur Unterstützung der Systemsicherheit angefordert. Aktuell gibt es Pläne, den Block 7 bis 2026 durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage zu ersetzen, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Investitionskosten dafür belaufen sich nach EnBW-Angaben auf 500 Millionen Euro.

Freitag, 17.02.2023, 10:55 Uhr
Günter Drewnitzky

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