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Energie & Management > Biomasse - Biomethan aus Pappelholz
Quelle: Shutterstock
Biomasse

Biomethan aus Pappelholz

Holzvergärung für die Energiewende: Ein neues Forschungsprojekt zielt darauf ab, aus Pappeln Biomethan zu erzeugen.
Sie zählen zu den am schnellsten wachsenden Gehölzen, und sie könnten dafür sorgen, dass es mit der Energiewende etwas zügiger vorangeht. Pappeln bergen offenbar mehr Potenzial als bisher gemeinhin angenommen. Das Energieunternehmen Vattenfall, das Pappelholz schon seit einiger Zeit in seinen Berliner Heizkraftwerken verfeuert, erprobt jetzt eine neue Verwertung: Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung will man aus aus dem Holz der Weidengewächse Biomethan gewinnen.

Ergebnisse des Forschungsprojekts „Paplgas“ sind offenbar vielversprechend. Das Pappelholz liefere gute Biogaserträge, und die Klimabilanz von Biomethan aus Pappel sei ersten Modellrechnungen zufolge besser als bei Mais, teilt Vattenfall mit. Für die Tests nutzt das Unternehmen Holz von Plantagen in Brandenburg und Westpolen. Gut 2.000 Hektar misst das Areal, um das die Vattenfall-Tochter Energy Crops gemeinsam mit Bauern der Gegend bewirtschaftet. Für dieses Jahr wird mit einer Ernte von 40.000 Tonnen gerechnet. Ernte steht für Papp-Hackschnitzel.

Solche Hackschnitzel sollen künftig nicht nur Biomethan liefern, sondern als Nebenprodukt auch Torfersatz, der sich im Gartenbau nutzen lässt. Im Zuge der Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung dürften der Abbau und die Verwendung von Torf bis Ende des Jahrzehntes deutlich zurückgehen, erklärt Vattenfall. Der faserige und salzarme Gärrest des Pappelholzes könne einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des Torfeinsatzes leisten, was eine erhebliche Verbesserung der Klimabilanz des Gesamtprozesses bewirke.

Aus „Paplgas“ soll jetzt „Paplgas2“ werden. In der Fortsetzung des Projekts soll die Holzvergärung auf ihre praxisorientierte Machbarkeit hin geprüft werden. Industriepartner von Anfang sind die Vattenfall Energy Solutions Gmb und der Substrathersteller Klasmann-Deilmann unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrums. In das Folgeprojekt ist nun auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung eingestiegen.

Dienstag, 15.03.2022, 17:13 Uhr
Manfred Fischer
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Biomethan aus Pappelholz
Holzvergärung für die Energiewende: Ein neues Forschungsprojekt zielt darauf ab, aus Pappeln Biomethan zu erzeugen.
Sie zählen zu den am schnellsten wachsenden Gehölzen, und sie könnten dafür sorgen, dass es mit der Energiewende etwas zügiger vorangeht. Pappeln bergen offenbar mehr Potenzial als bisher gemeinhin angenommen. Das Energieunternehmen Vattenfall, das Pappelholz schon seit einiger Zeit in seinen Berliner Heizkraftwerken verfeuert, erprobt jetzt eine neue Verwertung: Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung will man aus aus dem Holz der Weidengewächse Biomethan gewinnen.

Ergebnisse des Forschungsprojekts „Paplgas“ sind offenbar vielversprechend. Das Pappelholz liefere gute Biogaserträge, und die Klimabilanz von Biomethan aus Pappel sei ersten Modellrechnungen zufolge besser als bei Mais, teilt Vattenfall mit. Für die Tests nutzt das Unternehmen Holz von Plantagen in Brandenburg und Westpolen. Gut 2.000 Hektar misst das Areal, um das die Vattenfall-Tochter Energy Crops gemeinsam mit Bauern der Gegend bewirtschaftet. Für dieses Jahr wird mit einer Ernte von 40.000 Tonnen gerechnet. Ernte steht für Papp-Hackschnitzel.

Solche Hackschnitzel sollen künftig nicht nur Biomethan liefern, sondern als Nebenprodukt auch Torfersatz, der sich im Gartenbau nutzen lässt. Im Zuge der Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung dürften der Abbau und die Verwendung von Torf bis Ende des Jahrzehntes deutlich zurückgehen, erklärt Vattenfall. Der faserige und salzarme Gärrest des Pappelholzes könne einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des Torfeinsatzes leisten, was eine erhebliche Verbesserung der Klimabilanz des Gesamtprozesses bewirke.

Aus „Paplgas“ soll jetzt „Paplgas2“ werden. In der Fortsetzung des Projekts soll die Holzvergärung auf ihre praxisorientierte Machbarkeit hin geprüft werden. Industriepartner von Anfang sind die Vattenfall Energy Solutions Gmb und der Substrathersteller Klasmann-Deilmann unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrums. In das Folgeprojekt ist nun auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung eingestiegen.

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