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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Bidirektionelles Laden soll massentauglich werden
Quelle: Bayernwerk / Bartels
Elektrofahrzeuge

Bidirektionelles Laden soll massentauglich werden

Das Forschungskonsortium „BDL Next“ geht jetzt an den Start. Es soll dem bidirektionalen Laden zum Durchbruch verhelfen.
BDL Next folgt direkt dem Projekt „Bidirektionales Lademanagement (BDL)“ nach. Im Mittelpunkt steht ein mehrstufiger Feldversuch zur Erprobung der Massentauglichkeit des bidirektionalen Ladens von Elektrofahrzeugen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundeswirtschaftsministerium mit mehr als 11 Millionen Euro.

Träger des Verbundprojekts ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Am Ende der dreijährigen Laufzeit sollen Serienfahrzeuge mithilfe standardisierter Technologien vollständig in energiewirtschaftliche Marktprozesse, den Netzbetrieb und das Energieökosystem von Kunden integrierbar sein, heißt es in einer Mitteilung der Projektpartner.

Die Leitung des dreijährigen Forschungsprojektes übernimmt die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München. Am Projekt beteiligen sich weiter der Automobilhersteller BMW, die Netzbetreiber Bayernwerk und Tennet sowie das Energieunternehmen Eon, während KEO und Compleo die Bereiche Kommunikationstechnik und Ladeinfrastruktur abdecken. An Bord sind schließlich auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Passau und die EBZ Business School, die die wissenschaftliche Begleitung übernehmen.

Regulatorische und prozesstechnische Lücken

Das Vorgängerprojekt BDL hat nach Einschätzung des Konsortiums gezeigt, dass Elektrofahrzeuge ein vielfältiges Potenzial für markt-, netz- und systemdienliche Zwecke sowie für Anwendungen im Interesse der Letztverbraucher bieten. Beispielhaft dafür seien etwa die Eigenverbrauchsoptimierung bei privaten Photovoltaik-Anwendungen oder die Bereitstellung von Energie zum Ausgleich von Frequenzschwankungen im Stromnetz.

Zum aktuellen Zeitpunkt bestehen sowohl technologische als auch rechtlich-regulatorische und prozesstechnische Lücken. Diese verhindern eine nahtlose Überführung in den massenfähigen Realbetrieb von bidirektionalen Ladestrategien. An dieser Stelle will BDL Next ansetzen: Kern des Projekts ist die Weiterentwicklung technischer Lösungen, um die Systeme stärker mit etablierten Prozessen der Energiewirtschaft bei der Vermarktung an der Strombörse oder bei Systemdienstleistungen zu verzahnen. Gleichzeitig wird am netzorientierten Betrieb bidirektionaler Fahrzeuge gearbeitet, damit diese zukünftig integraler Bestandteil eines robusten und intelligenten Stromnetzes werden können.

Im ersten Schritt des dreistufigen Pilotbetriebs sollen die Vermarktungs- und Betriebsstrategien virtuell weiterentwickelt und getestet werden. Anschließend kommen einige Pilotfahrzeuge des Vorgängerprojekts zum Einsatz, um die Prozesse zu implementieren und zu prüfen. Abschließend ist ein Wechsel auf bidirektionale Serienfahrzeuge geplant, um die Massentauglichkeit der Technologie zu demonstrieren.

Die Schwerpunkte der Technologieentwicklung:
  • Die beteiligten Unternehmen entwickeln eine Aggregations-Plattform, die es ermöglicht, Elektrofahrzeuge und andere Flexibilitäten effizient zu verbinden und zu steuern. Ziel ist es, dass diese im alltäglichen Betrieb sowohl zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen als auch auf Marktanforderungen reagieren können.
  • Im Rahmen der Netzintegration werden seitens des Bayernwerks die Entwicklung, der Aufbau und der Betrieb einer konzeptionellen Niederspannungsnetzleitwarte umgesetzt. Der Fokus liegt dabei auf Monitoring, Bewertung, Prognose sowie auf der Steuerung von Flexibilitäten.
  • Unter dem Titel Marktintegration streben die Partner eine Anbindung der Aggregationsplattform an die Energiemärkte an. Dabei werden Handelsstrategien zur Vermarktung der verfügbaren Flexibilitäten eines Aggregators über die verschiedenen erschließbaren Marktkanäle entwickelt.
  • Im Arbeitspaket Systemintegration werden Prozesse entwickelt, die eine skalierbare Integration von bidirektionalen Elektrofahrzeugen in das Energiesystem zum Erbringen von Regelleistung und Redispatch ermöglichen.
  • Begleitend forschen die beteiligten Hochschulen und Institute zu den Themen Kundenerlebnis, Nutzerverhalten, Optimierungspotenzial des Energiemanagements und zu Rückwirkungen auf die Stromnetze und das Energiesystem.

Mittwoch, 22.11.2023, 14:15 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Bidirektionelles Laden soll massentauglich werden
Quelle: Bayernwerk / Bartels
Elektrofahrzeuge
Bidirektionelles Laden soll massentauglich werden
Das Forschungskonsortium „BDL Next“ geht jetzt an den Start. Es soll dem bidirektionalen Laden zum Durchbruch verhelfen.
BDL Next folgt direkt dem Projekt „Bidirektionales Lademanagement (BDL)“ nach. Im Mittelpunkt steht ein mehrstufiger Feldversuch zur Erprobung der Massentauglichkeit des bidirektionalen Ladens von Elektrofahrzeugen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundeswirtschaftsministerium mit mehr als 11 Millionen Euro.

Träger des Verbundprojekts ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Am Ende der dreijährigen Laufzeit sollen Serienfahrzeuge mithilfe standardisierter Technologien vollständig in energiewirtschaftliche Marktprozesse, den Netzbetrieb und das Energieökosystem von Kunden integrierbar sein, heißt es in einer Mitteilung der Projektpartner.

Die Leitung des dreijährigen Forschungsprojektes übernimmt die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München. Am Projekt beteiligen sich weiter der Automobilhersteller BMW, die Netzbetreiber Bayernwerk und Tennet sowie das Energieunternehmen Eon, während KEO und Compleo die Bereiche Kommunikationstechnik und Ladeinfrastruktur abdecken. An Bord sind schließlich auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Passau und die EBZ Business School, die die wissenschaftliche Begleitung übernehmen.

Regulatorische und prozesstechnische Lücken

Das Vorgängerprojekt BDL hat nach Einschätzung des Konsortiums gezeigt, dass Elektrofahrzeuge ein vielfältiges Potenzial für markt-, netz- und systemdienliche Zwecke sowie für Anwendungen im Interesse der Letztverbraucher bieten. Beispielhaft dafür seien etwa die Eigenverbrauchsoptimierung bei privaten Photovoltaik-Anwendungen oder die Bereitstellung von Energie zum Ausgleich von Frequenzschwankungen im Stromnetz.

Zum aktuellen Zeitpunkt bestehen sowohl technologische als auch rechtlich-regulatorische und prozesstechnische Lücken. Diese verhindern eine nahtlose Überführung in den massenfähigen Realbetrieb von bidirektionalen Ladestrategien. An dieser Stelle will BDL Next ansetzen: Kern des Projekts ist die Weiterentwicklung technischer Lösungen, um die Systeme stärker mit etablierten Prozessen der Energiewirtschaft bei der Vermarktung an der Strombörse oder bei Systemdienstleistungen zu verzahnen. Gleichzeitig wird am netzorientierten Betrieb bidirektionaler Fahrzeuge gearbeitet, damit diese zukünftig integraler Bestandteil eines robusten und intelligenten Stromnetzes werden können.

Im ersten Schritt des dreistufigen Pilotbetriebs sollen die Vermarktungs- und Betriebsstrategien virtuell weiterentwickelt und getestet werden. Anschließend kommen einige Pilotfahrzeuge des Vorgängerprojekts zum Einsatz, um die Prozesse zu implementieren und zu prüfen. Abschließend ist ein Wechsel auf bidirektionale Serienfahrzeuge geplant, um die Massentauglichkeit der Technologie zu demonstrieren.

Die Schwerpunkte der Technologieentwicklung:
  • Die beteiligten Unternehmen entwickeln eine Aggregations-Plattform, die es ermöglicht, Elektrofahrzeuge und andere Flexibilitäten effizient zu verbinden und zu steuern. Ziel ist es, dass diese im alltäglichen Betrieb sowohl zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen als auch auf Marktanforderungen reagieren können.
  • Im Rahmen der Netzintegration werden seitens des Bayernwerks die Entwicklung, der Aufbau und der Betrieb einer konzeptionellen Niederspannungsnetzleitwarte umgesetzt. Der Fokus liegt dabei auf Monitoring, Bewertung, Prognose sowie auf der Steuerung von Flexibilitäten.
  • Unter dem Titel Marktintegration streben die Partner eine Anbindung der Aggregationsplattform an die Energiemärkte an. Dabei werden Handelsstrategien zur Vermarktung der verfügbaren Flexibilitäten eines Aggregators über die verschiedenen erschließbaren Marktkanäle entwickelt.
  • Im Arbeitspaket Systemintegration werden Prozesse entwickelt, die eine skalierbare Integration von bidirektionalen Elektrofahrzeugen in das Energiesystem zum Erbringen von Regelleistung und Redispatch ermöglichen.
  • Begleitend forschen die beteiligten Hochschulen und Institute zu den Themen Kundenerlebnis, Nutzerverhalten, Optimierungspotenzial des Energiemanagements und zu Rückwirkungen auf die Stromnetze und das Energiesystem.

Mittwoch, 22.11.2023, 14:15 Uhr
Günter Drewnitzky

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