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Energie & Management > Mobilität - Betriebshof für Mobilität mit Wasserstoff in Heidelberg
Neuer Betriebshof mit Wasserstoff-Tankstelle in Heidelberg. Quelle: RNV
Mobilität

Betriebshof für Mobilität mit Wasserstoff in Heidelberg

Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft bringt 27 Busse mit Wasserstoffantrieb in Heidelberg in den Linienverkehr. Betankt werden sie in einem neuen Betriebshof.
Energiewende mit Wasserstoff auf der Straße: Die Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV) will ab Sommer dieses Jahres 27 Busse, die einen Brennstoffzellen- und Batterieantrieb haben, im Linienverkehr in Heidelberg einsetzen. „Die notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen für den Einsatz alternativer Antriebe“ sind geschaffen, freute sich dieser Tage Baden-Württembergs Verkehrsstaatsekretärin Elke Zimmer. Die Grünen-Politikerin meinte damit den am 19. April offiziell vorgestellten neuen Betriebshof der Verkehrsgesellschaft.

Auf dem Areal im Stadtteil Wieblingen will das Verkehrsunternehmen in den kommenden Wochen Tankanlage, Fahrzeuge und die Abläufe testen. Ab Juni, so die Planungen, sollen die Busse auf Linie fahren. Die Kosten für den Betriebshof beziffert die RNV auf 24,5 Millionen Euro. Das Landesumweltministerium förderte die Wasserstofftankstelle und Teile der Ladeinfrastruktur über das Projekt „H2Rhein-Neckar“ mit 16,7 Millionen Euro. Die Bauzeit betrug anderthalb Jahre.

Wasserstoff von der Insel

„Der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion ist geschafft“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann (Grüne) bei der Vorstellung des Betriebshofs. Er sieht in der Region ein „Wasserstoff-Ökosystem mit Leuchtturm-Charakter“ entstehen. Der Wasserstoff für den Betriebshof „kommt auf kurzem Weg von der Friesenheimer Insel in Mannheim“, so Baumann. Zur Erinnerung: Spatenstich für das unter anderem vom Bund mit 100 Millionen Euro geförderte Wasserstoff-Verteilzentrum war im Juni 2022.

Die Tankstelle für den grünen Energieträger hat H2 Mobility errichtet. Das Unternehmen gehört hauptsächlich der französische Investmentgesellschaft „Hy24“, daran beteiligt sind Shell, Air Liquide, Total Energies, Linde, Daimler Truck, EG Group und Hyundai.
 

Die Tankstelle des neuen Heidelberger Betriebshofs hat laut RNV eine Kapazität für mehr als 1.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag. Sie verfüge über drei Dispenser und – neben der Betankungskapazität für die Brennstoffzellen-Range-Extender-Gelenkbusse – weitere Betankungsmöglichkeiten für H2-Fahrzeuge aus der Region, heißt es. Voraussichtlich bereits ab Mai sollen auch Pkw (700 bar) und Lkw (350 bar) dort öffentlich tanken können.

Emissionsfreie Flotte bis 2032

Die neue Busse der RNV sind vom Typ „H2-eCitaro“. „In Heidelberg haben wir vergleichsweise lange Busrouten, die teilweise auch einige Höhenmeter zu bewältigen haben. Hinzu kommt, dass wir in Heidelberg aus Kapazitätsgründen viele Gelenkbusse einsetzen, bei denen allein schon aufgrund ihres Gewichts der Einsatz einer Brennstoffzelle sinnvoll ist. Dementsprechend kommt hier dann auch der Löwenanteil unserer neuen H2 eCitaros zum Einsatz”, erklärte RNV-Geschäftsführer Christian Volz. Bis zum Jahr 2032 wolle man die gesamte Fahrzeugflotte auf emissionsfreie Antrieb umstellen. „Dabei sind wir technologieoffen und setzen sowohl auf herkömmliche E-Busse als auch auf E-Busse mit Brennstoffzelle“, betonte Volz.

Isabell Knüttgen, Leiterin der Wasserstoffaktivitäten bei der Landesagentur „e-mobil BW“ hält Projekte wie „H2Rhein-Neckar“ entscheidend für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft . „Die Mobilität sehen wir als einen Schrittmacher für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, Grundvoraussetzung ist dabei ein paralleler Aufbau der Infrastruktur und Auslieferung von Fahrzeugen” betonte sie.

Auch andernorts will die RNV bald Wasserstoff-Busse im öffentlichen Personennahverkehr einsetzen. 13 weitere „H2 eCitaros“ würden für Mannheim und acht für Ludwigshafen beschafft, teilt das Unternehmen mit. Für andere kommunalen Verkehre, etwa die Abfallentsorgung, will man die Brennstoffzellen-Technologie ebenfalls erproben.

Weit auch bei der Wärmewende

Vergleichsweise weit mit der Energiewende ist Heidelberg nicht nur im ÖPNV, sondern auch bei der Fernwärmeversorgung. Auf das Jahr gerechnet können die Stadtwerke nach eigener Angaben ihre Kunden inzwischen mit 50 Prozent grüner Wärme versorgen. „Im Sommer ist die Fernwärme schon jetzt komplett CO2-frei“, berichtete Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, gegenüber E&M (wir berichteten). Der Versorger betreibt ein Holzheizkraftwerk, vier Biomethan-Blockheizkraftwerke, einen großen Wärmespeicher und seit vergangenem Jahr auch eine innovative KWK-Anlage.
 

Dienstag, 23.04.2024, 17:03 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Mobilität - Betriebshof für Mobilität mit Wasserstoff in Heidelberg
Neuer Betriebshof mit Wasserstoff-Tankstelle in Heidelberg. Quelle: RNV
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Betriebshof für Mobilität mit Wasserstoff in Heidelberg
Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft bringt 27 Busse mit Wasserstoffantrieb in Heidelberg in den Linienverkehr. Betankt werden sie in einem neuen Betriebshof.
Energiewende mit Wasserstoff auf der Straße: Die Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV) will ab Sommer dieses Jahres 27 Busse, die einen Brennstoffzellen- und Batterieantrieb haben, im Linienverkehr in Heidelberg einsetzen. „Die notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen für den Einsatz alternativer Antriebe“ sind geschaffen, freute sich dieser Tage Baden-Württembergs Verkehrsstaatsekretärin Elke Zimmer. Die Grünen-Politikerin meinte damit den am 19. April offiziell vorgestellten neuen Betriebshof der Verkehrsgesellschaft.

Auf dem Areal im Stadtteil Wieblingen will das Verkehrsunternehmen in den kommenden Wochen Tankanlage, Fahrzeuge und die Abläufe testen. Ab Juni, so die Planungen, sollen die Busse auf Linie fahren. Die Kosten für den Betriebshof beziffert die RNV auf 24,5 Millionen Euro. Das Landesumweltministerium förderte die Wasserstofftankstelle und Teile der Ladeinfrastruktur über das Projekt „H2Rhein-Neckar“ mit 16,7 Millionen Euro. Die Bauzeit betrug anderthalb Jahre.

Wasserstoff von der Insel

„Der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion ist geschafft“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann (Grüne) bei der Vorstellung des Betriebshofs. Er sieht in der Region ein „Wasserstoff-Ökosystem mit Leuchtturm-Charakter“ entstehen. Der Wasserstoff für den Betriebshof „kommt auf kurzem Weg von der Friesenheimer Insel in Mannheim“, so Baumann. Zur Erinnerung: Spatenstich für das unter anderem vom Bund mit 100 Millionen Euro geförderte Wasserstoff-Verteilzentrum war im Juni 2022.

Die Tankstelle für den grünen Energieträger hat H2 Mobility errichtet. Das Unternehmen gehört hauptsächlich der französische Investmentgesellschaft „Hy24“, daran beteiligt sind Shell, Air Liquide, Total Energies, Linde, Daimler Truck, EG Group und Hyundai.
 

Die Tankstelle des neuen Heidelberger Betriebshofs hat laut RNV eine Kapazität für mehr als 1.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag. Sie verfüge über drei Dispenser und – neben der Betankungskapazität für die Brennstoffzellen-Range-Extender-Gelenkbusse – weitere Betankungsmöglichkeiten für H2-Fahrzeuge aus der Region, heißt es. Voraussichtlich bereits ab Mai sollen auch Pkw (700 bar) und Lkw (350 bar) dort öffentlich tanken können.

Emissionsfreie Flotte bis 2032

Die neue Busse der RNV sind vom Typ „H2-eCitaro“. „In Heidelberg haben wir vergleichsweise lange Busrouten, die teilweise auch einige Höhenmeter zu bewältigen haben. Hinzu kommt, dass wir in Heidelberg aus Kapazitätsgründen viele Gelenkbusse einsetzen, bei denen allein schon aufgrund ihres Gewichts der Einsatz einer Brennstoffzelle sinnvoll ist. Dementsprechend kommt hier dann auch der Löwenanteil unserer neuen H2 eCitaros zum Einsatz”, erklärte RNV-Geschäftsführer Christian Volz. Bis zum Jahr 2032 wolle man die gesamte Fahrzeugflotte auf emissionsfreie Antrieb umstellen. „Dabei sind wir technologieoffen und setzen sowohl auf herkömmliche E-Busse als auch auf E-Busse mit Brennstoffzelle“, betonte Volz.

Isabell Knüttgen, Leiterin der Wasserstoffaktivitäten bei der Landesagentur „e-mobil BW“ hält Projekte wie „H2Rhein-Neckar“ entscheidend für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft . „Die Mobilität sehen wir als einen Schrittmacher für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, Grundvoraussetzung ist dabei ein paralleler Aufbau der Infrastruktur und Auslieferung von Fahrzeugen” betonte sie.

Auch andernorts will die RNV bald Wasserstoff-Busse im öffentlichen Personennahverkehr einsetzen. 13 weitere „H2 eCitaros“ würden für Mannheim und acht für Ludwigshafen beschafft, teilt das Unternehmen mit. Für andere kommunalen Verkehre, etwa die Abfallentsorgung, will man die Brennstoffzellen-Technologie ebenfalls erproben.

Weit auch bei der Wärmewende

Vergleichsweise weit mit der Energiewende ist Heidelberg nicht nur im ÖPNV, sondern auch bei der Fernwärmeversorgung. Auf das Jahr gerechnet können die Stadtwerke nach eigener Angaben ihre Kunden inzwischen mit 50 Prozent grüner Wärme versorgen. „Im Sommer ist die Fernwärme schon jetzt komplett CO2-frei“, berichtete Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, gegenüber E&M (wir berichteten). Der Versorger betreibt ein Holzheizkraftwerk, vier Biomethan-Blockheizkraftwerke, einen großen Wärmespeicher und seit vergangenem Jahr auch eine innovative KWK-Anlage.
 

Dienstag, 23.04.2024, 17:03 Uhr
Manfred Fischer

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