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Energie & Management > Kernkraft - Betreiber warnen vor Reservebetrieb von Isar 2
Quelle: Fotolia / Thorsten Schier
Kernkraft

Betreiber warnen vor Reservebetrieb von Isar 2

Der Betreiber des AKW Isar 2, Preussen Elektra, hält einen Reservebetrieb des Kernkraftwers für technisch unmöglich.
„Wir haben am Montagabend kommuniziert, dass Kernkraftwerke in ihrer technischen Auslegung keine Reservekraftwerke sind, die variabel an- und abschaltbar sind“, heißt es von Isar-2-Betreiber Preussen Elektra auf Anfrage unserer Redaktion. Man sei im engen Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium, um eine umsetzbare Lösung zu finden. Wortgleich zitiert die Nachrichtenagentur dpa einen Sprecher der Unternehmensmutter Eon.

Der Bayerische Rundfunk und der Spiegel hatten am Mittwoch, dem 7. September, übereinstimmend aus einem Brief der Geschäftsführung von Preussen Elektra an den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Patrick Graichen, zitiert. Darin kritisiere Preussen Elektra die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, in zwei der drei noch verbleibenden deutschen Atomkraftwerke − Isar 2 und Neckarwestheim 2 – den Regelbetrieb zum Jahresende 2022 einzustellen und die Meiler in den Reservebetrieb zu überführen.

Der vorliegende Stresstest habe bestätigt, dass der Versorgungsbeitrag der drei Kernkraftwerke im Winter erforderlich sei. Die Anlagen zum Jahreswechsel in einen Reservebetrieb zu schicken, um sie bei Bedarf wieder hochzufahren, sei technisch aber nicht machbar und daher ungeeignet, den Versorgungsbeitrag der Anlagen abzusichern, heiße in dem Schreiben.

Sobald das Kraftwerk komplett heruntergefahren sei, sei „mit den eingeschränkten Möglichkeiten des Reaktorkerns ein Wiederanfahren im fortgeschrittenen Streckbetrieb nicht machbar“, insbesondere nicht kurzfristig. Ein Wiederanfahren mit einem Kern im Streckbetrieb werde dem Schreiben zufolge in dieser Form nicht praktiziert, zitiert der BR die Betreibergesellschaft. Das Austesten eines noch nie praktizierten Anfahrvorgangs solle nicht mit einem kritischen Zustand zusammenfallen. Dieses Vorgehen sei mit der Sicherheitskultur des Kraftwerksbetreibers nicht vereinbar.

Wirtschaftsminister Habeck reagierte nach Angaben der dpa "verwundert" auf das Schreiben und warf dem Unternehmen vor, das Konzept der Notfallreserve nicht verstanden zu haben. Das Hoch- und Herunterfahren der Anlagen sei nicht geplant. Vorgesehen sei vielmehr "einmal zu entscheiden, ob man die Kraftwerke braucht oder nicht". Das könne im Dezember, Januar oder Februar geschehen.

Mittwoch, 7.09.2022, 16:25 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Kernkraft - Betreiber warnen vor Reservebetrieb von Isar 2
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Betreiber warnen vor Reservebetrieb von Isar 2
Der Betreiber des AKW Isar 2, Preussen Elektra, hält einen Reservebetrieb des Kernkraftwers für technisch unmöglich.
„Wir haben am Montagabend kommuniziert, dass Kernkraftwerke in ihrer technischen Auslegung keine Reservekraftwerke sind, die variabel an- und abschaltbar sind“, heißt es von Isar-2-Betreiber Preussen Elektra auf Anfrage unserer Redaktion. Man sei im engen Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium, um eine umsetzbare Lösung zu finden. Wortgleich zitiert die Nachrichtenagentur dpa einen Sprecher der Unternehmensmutter Eon.

Der Bayerische Rundfunk und der Spiegel hatten am Mittwoch, dem 7. September, übereinstimmend aus einem Brief der Geschäftsführung von Preussen Elektra an den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Patrick Graichen, zitiert. Darin kritisiere Preussen Elektra die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, in zwei der drei noch verbleibenden deutschen Atomkraftwerke − Isar 2 und Neckarwestheim 2 – den Regelbetrieb zum Jahresende 2022 einzustellen und die Meiler in den Reservebetrieb zu überführen.

Der vorliegende Stresstest habe bestätigt, dass der Versorgungsbeitrag der drei Kernkraftwerke im Winter erforderlich sei. Die Anlagen zum Jahreswechsel in einen Reservebetrieb zu schicken, um sie bei Bedarf wieder hochzufahren, sei technisch aber nicht machbar und daher ungeeignet, den Versorgungsbeitrag der Anlagen abzusichern, heiße in dem Schreiben.

Sobald das Kraftwerk komplett heruntergefahren sei, sei „mit den eingeschränkten Möglichkeiten des Reaktorkerns ein Wiederanfahren im fortgeschrittenen Streckbetrieb nicht machbar“, insbesondere nicht kurzfristig. Ein Wiederanfahren mit einem Kern im Streckbetrieb werde dem Schreiben zufolge in dieser Form nicht praktiziert, zitiert der BR die Betreibergesellschaft. Das Austesten eines noch nie praktizierten Anfahrvorgangs solle nicht mit einem kritischen Zustand zusammenfallen. Dieses Vorgehen sei mit der Sicherheitskultur des Kraftwerksbetreibers nicht vereinbar.

Wirtschaftsminister Habeck reagierte nach Angaben der dpa "verwundert" auf das Schreiben und warf dem Unternehmen vor, das Konzept der Notfallreserve nicht verstanden zu haben. Das Hoch- und Herunterfahren der Anlagen sei nicht geplant. Vorgesehen sei vielmehr "einmal zu entscheiden, ob man die Kraftwerke braucht oder nicht". Das könne im Dezember, Januar oder Februar geschehen.

Mittwoch, 7.09.2022, 16:25 Uhr
Katia Meyer-Tien

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