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Energie & Management > Gasnetz - Berliner Senat will weiter das Gasnetz
Quelle: Shutterstock
Gasnetz

Berliner Senat will weiter das Gasnetz

Die Verwaltung in der Hauptstadt überlegt weiterhin den Kauf des Verteilnetzes von der Gasag.
Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) kann sich einen Erwerb des Berliner Gasverteilnetzes gut vorstellen. Die vergebene Konzession an die Berliner Gasag, genauer, an ihre Tochter Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), läuft demnächst nach zehn Jahren aus. Bis Ende November muss sich das Land entscheiden, ob es den bestehenden Gaskonzessionsvertrag neu ausschreibt.

„Der Senat steht für Gespräche mit allen Beteiligten bereit. Für uns ist der Rückkauf des Gasnetzes definitiv eine Option“, sagte Wesener im Interview mit der Tageszeitung Welt. Mit Blick auf den urbanen Klimaschutz und die Wärmewende dränge sich das Thema Gas auf. „Es kann auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, etwa als Speichermedium für Wasserstoff.“ 

Das Berliner Gasnetz wird zurzeit privatwirtschaftlich von der NBB, einer Tochter der Berliner Gasag, betrieben. Die schwedische Vattenfall und die französische Engie verfügen über Anteile von jeweils 31,5 % an der Gasag. Die verbleibenden 37 % besitzt Eon. 

Bereits vor rund zehn Jahren wollte die Stadt das Gasnetz in Eigenregie betreiben, hat dafür die kommunale Berlin Energie gegründet und wollte ihr die Konzession für das Gasnetz zusprechen. Gegen diese Entscheidung hatte die Gasag juristische Schritte eingeleitet und vor Gericht auch Erfolge erzielt. Nach mehrjährigem Streit wurde die Konzession dann wieder von der Stadt an die Gasag vergeben.

Berlin hat in den 1990er Jahren neben der Gasversorgung auch Anteile an den Wasserbetrieben verkauft und das Stromnetz privatisiert. Die Wasserversorgung wurde 2011 mittels Bürgerentscheid wieder zu 100 % in kommunale Hände gelegt. Im vergangenen Jahr ging das Stromnetz ebenfalls wieder in kommunale Hände über. Das Berliner Abgeordnetenhaus hatte dem Rückkauf des Stromnetzes zugestimmt. Nach ebenfalls jahrelangem Streit, auch vor Gericht, gab der schwedische Vattenfall-Konzern das Netz ab. Der reine Kaufpreis lag bei gut 2 Mrd. Euro.

Freitag, 11.02.2022, 14:14 Uhr
Stefan Sagmeister
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Berliner Senat will weiter das Gasnetz
Die Verwaltung in der Hauptstadt überlegt weiterhin den Kauf des Verteilnetzes von der Gasag.
Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) kann sich einen Erwerb des Berliner Gasverteilnetzes gut vorstellen. Die vergebene Konzession an die Berliner Gasag, genauer, an ihre Tochter Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), läuft demnächst nach zehn Jahren aus. Bis Ende November muss sich das Land entscheiden, ob es den bestehenden Gaskonzessionsvertrag neu ausschreibt.

„Der Senat steht für Gespräche mit allen Beteiligten bereit. Für uns ist der Rückkauf des Gasnetzes definitiv eine Option“, sagte Wesener im Interview mit der Tageszeitung Welt. Mit Blick auf den urbanen Klimaschutz und die Wärmewende dränge sich das Thema Gas auf. „Es kann auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, etwa als Speichermedium für Wasserstoff.“ 

Das Berliner Gasnetz wird zurzeit privatwirtschaftlich von der NBB, einer Tochter der Berliner Gasag, betrieben. Die schwedische Vattenfall und die französische Engie verfügen über Anteile von jeweils 31,5 % an der Gasag. Die verbleibenden 37 % besitzt Eon. 

Bereits vor rund zehn Jahren wollte die Stadt das Gasnetz in Eigenregie betreiben, hat dafür die kommunale Berlin Energie gegründet und wollte ihr die Konzession für das Gasnetz zusprechen. Gegen diese Entscheidung hatte die Gasag juristische Schritte eingeleitet und vor Gericht auch Erfolge erzielt. Nach mehrjährigem Streit wurde die Konzession dann wieder von der Stadt an die Gasag vergeben.

Berlin hat in den 1990er Jahren neben der Gasversorgung auch Anteile an den Wasserbetrieben verkauft und das Stromnetz privatisiert. Die Wasserversorgung wurde 2011 mittels Bürgerentscheid wieder zu 100 % in kommunale Hände gelegt. Im vergangenen Jahr ging das Stromnetz ebenfalls wieder in kommunale Hände über. Das Berliner Abgeordnetenhaus hatte dem Rückkauf des Stromnetzes zugestimmt. Nach ebenfalls jahrelangem Streit, auch vor Gericht, gab der schwedische Vattenfall-Konzern das Netz ab. Der reine Kaufpreis lag bei gut 2 Mrd. Euro.

Freitag, 11.02.2022, 14:14 Uhr
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