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Energie & Management > Wärmenetz - Berlin will Vattenfall Fernwärmenetz abkaufen
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz

Berlin will Vattenfall Fernwärmenetz abkaufen

Ganz offiziell hat der Berliner Senat nun sein Interesse im Bieterverfahren um das Fernwärmenetz der Hauptstadt bekundet. Die Entscheidung könnte noch in diesem Jahr fallen.
Es ist der nächste Schritt im Ringen um die Berliner Energieinfrastruktur: Im Konsortium mit den Energieunternehmen Eon und Engie hat das Land Berlin gegenüber dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall formal sein Interesse bekundet, die Berliner Fernwärme zu übernehmen.

Das Fernwärmenetz der Vattenfall Wärme Berlin ist mit einer Länge der Rohrleitungen von mehr als 2.000 Kilometern und 1,3 Millionen versorgten Wohnungen eines der größten Stadtwärmesysteme Europas. Der schwedische Konzern hatte am 6. Dezember 2022 das strukturierte Bieterverfahren für den Verkauf des Wärmegeschäftes gestartet. Das Land Berlin, das bereits seit geraumer Zeit versucht, das Netz zu rekommunalisieren, hatte schon im Oktober im Gespräch mit Vattenfalls Vorstandsvorsitzender Anna Borg sein Interesse an einem gebündelten Erwerb der Anteile von Vattenfall am Energieversorger Gasag (31,575 Prozent) sowie am Berliner Fernwärmegeschäft − betrieben durch die Konzerntochter Vattenfall Wärme Berlin AG − deutlich gemacht (wir berichteten).

Wie aus einer aktuellen Mitteilung des Senats hervorgeht, strebt das Land auch weiterhin nicht nur eine gesellschaftsrechtliche Mehrheit an der Fernwärmeinfrastruktur an, sondern auch eine Beteiligung an der Gasag. Durch die Zusammenführung dieser Beteiligungen entstünde ein integriertes Wärmeversorgungsunternehmen unter einem Dach, heißt es weiter. So könnten in Zusammenarbeit mit den beiden weiteren Gasag-Gesellschaftern Eon (36,85 Prozent) und Engie (31,575 Prozent) „die Weichen gestellt werden, um die Energie- und Wärmewende zu beschleunigen und die Transformation der Wärmeversorgung der Stadt voranzutreiben.“ Zu diesem Zweck wolle man die Geschäftsfelder der heutigen Unternehmen Gasag und Vattenfall Wärme Berlin verknüpfen und weiterentwickeln.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte der Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz, er gehe davon aus, dass der Prozess zügig vorangetrieben werden könne und man sich im ersten Halbjahr 2023 einig werden könne.

Vattenfall hatte im Dezember angekündigt, nach Abschluss des Bieterverfahrens den Verkauf des Wärmegeschäfts prüfen zu wollen. Dem RBB gegenüber gab ein Sprecher des Konzerns an, dass man ein großes Interesse des Marktes habe feststellen können: „Wir haben eine Vielzahl an potentiellen Investoren“. Über einen möglichen Verkauf seiner Gasag-Anteile hat das Unternehmen bislang allerdings nichts verlauten lassen.

Mittwoch, 18.01.2023, 12:56 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Berlin will Vattenfall Fernwärmenetz abkaufen
Ganz offiziell hat der Berliner Senat nun sein Interesse im Bieterverfahren um das Fernwärmenetz der Hauptstadt bekundet. Die Entscheidung könnte noch in diesem Jahr fallen.
Es ist der nächste Schritt im Ringen um die Berliner Energieinfrastruktur: Im Konsortium mit den Energieunternehmen Eon und Engie hat das Land Berlin gegenüber dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall formal sein Interesse bekundet, die Berliner Fernwärme zu übernehmen.

Das Fernwärmenetz der Vattenfall Wärme Berlin ist mit einer Länge der Rohrleitungen von mehr als 2.000 Kilometern und 1,3 Millionen versorgten Wohnungen eines der größten Stadtwärmesysteme Europas. Der schwedische Konzern hatte am 6. Dezember 2022 das strukturierte Bieterverfahren für den Verkauf des Wärmegeschäftes gestartet. Das Land Berlin, das bereits seit geraumer Zeit versucht, das Netz zu rekommunalisieren, hatte schon im Oktober im Gespräch mit Vattenfalls Vorstandsvorsitzender Anna Borg sein Interesse an einem gebündelten Erwerb der Anteile von Vattenfall am Energieversorger Gasag (31,575 Prozent) sowie am Berliner Fernwärmegeschäft − betrieben durch die Konzerntochter Vattenfall Wärme Berlin AG − deutlich gemacht (wir berichteten).

Wie aus einer aktuellen Mitteilung des Senats hervorgeht, strebt das Land auch weiterhin nicht nur eine gesellschaftsrechtliche Mehrheit an der Fernwärmeinfrastruktur an, sondern auch eine Beteiligung an der Gasag. Durch die Zusammenführung dieser Beteiligungen entstünde ein integriertes Wärmeversorgungsunternehmen unter einem Dach, heißt es weiter. So könnten in Zusammenarbeit mit den beiden weiteren Gasag-Gesellschaftern Eon (36,85 Prozent) und Engie (31,575 Prozent) „die Weichen gestellt werden, um die Energie- und Wärmewende zu beschleunigen und die Transformation der Wärmeversorgung der Stadt voranzutreiben.“ Zu diesem Zweck wolle man die Geschäftsfelder der heutigen Unternehmen Gasag und Vattenfall Wärme Berlin verknüpfen und weiterentwickeln.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte der Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz, er gehe davon aus, dass der Prozess zügig vorangetrieben werden könne und man sich im ersten Halbjahr 2023 einig werden könne.

Vattenfall hatte im Dezember angekündigt, nach Abschluss des Bieterverfahrens den Verkauf des Wärmegeschäfts prüfen zu wollen. Dem RBB gegenüber gab ein Sprecher des Konzerns an, dass man ein großes Interesse des Marktes habe feststellen können: „Wir haben eine Vielzahl an potentiellen Investoren“. Über einen möglichen Verkauf seiner Gasag-Anteile hat das Unternehmen bislang allerdings nichts verlauten lassen.

Mittwoch, 18.01.2023, 12:56 Uhr
Katia Meyer-Tien

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