E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Strom - Bericht: Globale Stromnachfrage wird weiter wachsen
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Strom

Bericht: Globale Stromnachfrage wird weiter wachsen

Die Erneuerbaren und AKW werden die wachsende Stromnachfrage decken, sodass es dadurch keinen signifikanten Anstieg der CO2-Emissionen geben wird. Das geht aus Zahlen der IEA hervor.
Durch die Energiekrise und außergewöhnliche Wetterbedingungen hat sich der weltweite Strombedarf nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) im Jahr 2022 mit 2 Prozent etwas langsamer erhöht, als erwartet. Für die kommenden drei Jahre rechnen die Analysten, die den „Electricity Market Report 2023“ erstellt haben, wieder mit Steigerungswerten um 3 Prozent.

Getrieben wird die Aufwärtsentwicklung vor allem durch Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien. Allein Chinas Anteil am weltweiten Stromverbrauch wird demnach von jetzt einem Viertel auf ein Drittel 2025 wachsen.

IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol erklärte dazu: "Die gute Nachricht ist, dass erneuerbare Energien und Kernenergie schnell genug wachsen, um diesen zusätzlichen Appetit fast zu befriedigen, was darauf hindeutet, dass wir uns einem Wendepunkt bei den Emissionen des Stromsektors nähern." Die Regierungen müssten aber emissionsarme Quellen noch schneller ausbauen, damit eine sichere Stromversorgung gewährleistet ist und die Klimaziele erreicht werden können.

CO2-Emissionen der Stromerzeugung nehmen ab

Beim Einsatz von Erdgas sieht der Report in den kommenden Jahren einen rückläufigen Trend in Europa, der durch einen Anstieg im Nahen Osten allerdings teilweise ausgeglichen wird. Der ebenfalls zu erwartende Rückgang bei der europäischen und amerikanischen Kohleverstromung werde wahrscheinlich mit einem Zuwachs im asiatisch-pazifischen Raum einhergehen.

Das starke Wachstum bei den erneuerbaren Energien bedeute, dass ihr Anteil am globalen Stromerzeugungsmix voraussichtlich von 29 Prozent im Jahr 2022 auf 35 Prozent 2025 steigen wird. Damit werde die CO2-Intensität der globalen Stromerzeugung in den kommenden Jahren weiter abnehmen.

Europa habe sich diesem globalen Trend zwar im vergangenen Jahr durch mehr Kohle- und Gasverstromung und weniger Kernkraft-Leistung widersetzt. Das werde sich jedoch wieder ändern: Bis 2025 sollen die Emissionen aus der Stromerzeugung nach Berechnungen der Studienautoren hier um 10 Prozent zurückgehen.
 
 
Nachfrage und Angebot zunehmend wetterabhängig

Die Entwicklung der Stromnachfrage war 2022 je nach Region sehr unterschiedlich:
  • Indiens Stromverbrauch stieg stark an,
  • während Chinas Wachstum aufgrund seiner Null-Covid-Politik gedämpfter ausfiel.
  • Die Vereinigten Staaten verzeichneten hingegen eine robuste Zunahme der Nachfrage.
  • In der Europäischen Union schrumpfte sie aufgrund des milden Winterwetters und weniger Verbrauchs der Industrie, die die Produktion wegen hoher Preise und der Versorgungsunterbrechungen durch Russland drosselte.
In ihrem neuen Bericht stellt die IEA außerdem fest, dass Stromnachfrage und -angebot weltweit zunehmend vom Wetter abhängen. Zusätzlich zu der Trockenheit in Europa gab es Hitzewellen in Indien, die zu Spitzenwerten beim Strombedarf des Landes führten. In ähnlicher Weise wurden die zentralen und östlichen Regionen Chinas von Hitzewellen und Dürre getroffen, was auch dort dazu führte, dass der Verbrauch durch Klimaanlagen hochschnellte. In den Vereinigten Staaten verursachten wiederum schwere Winterstürme massive Stromausfälle.

Widerstandsfähige Netze immer wichtiger

Das alles unterstreiche die Notwendigkeit einer schnelleren Dekarbonisierung und eines beschleunigten Einsatzes sauberer Energietechnologien, heißt es in dem Bericht. Gleichzeitig müsse aber auch gesehen werden, dass die erneuerbaren Energien wetterabhängiger sind. In einer solchen Welt sei es wichtig, dass die Flexibilität der Stromversorgungssysteme und die Widerstandsfähigkeit der Netze erhöht wird.

Der vollständige "Electricity Market Report 2023" kann auf der IEA-Homepage heruntergeladen werden.

Mittwoch, 8.02.2023, 16:04 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Strom - Bericht: Globale Stromnachfrage wird weiter wachsen
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Strom
Bericht: Globale Stromnachfrage wird weiter wachsen
Die Erneuerbaren und AKW werden die wachsende Stromnachfrage decken, sodass es dadurch keinen signifikanten Anstieg der CO2-Emissionen geben wird. Das geht aus Zahlen der IEA hervor.
Durch die Energiekrise und außergewöhnliche Wetterbedingungen hat sich der weltweite Strombedarf nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) im Jahr 2022 mit 2 Prozent etwas langsamer erhöht, als erwartet. Für die kommenden drei Jahre rechnen die Analysten, die den „Electricity Market Report 2023“ erstellt haben, wieder mit Steigerungswerten um 3 Prozent.

Getrieben wird die Aufwärtsentwicklung vor allem durch Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien. Allein Chinas Anteil am weltweiten Stromverbrauch wird demnach von jetzt einem Viertel auf ein Drittel 2025 wachsen.

IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol erklärte dazu: "Die gute Nachricht ist, dass erneuerbare Energien und Kernenergie schnell genug wachsen, um diesen zusätzlichen Appetit fast zu befriedigen, was darauf hindeutet, dass wir uns einem Wendepunkt bei den Emissionen des Stromsektors nähern." Die Regierungen müssten aber emissionsarme Quellen noch schneller ausbauen, damit eine sichere Stromversorgung gewährleistet ist und die Klimaziele erreicht werden können.

CO2-Emissionen der Stromerzeugung nehmen ab

Beim Einsatz von Erdgas sieht der Report in den kommenden Jahren einen rückläufigen Trend in Europa, der durch einen Anstieg im Nahen Osten allerdings teilweise ausgeglichen wird. Der ebenfalls zu erwartende Rückgang bei der europäischen und amerikanischen Kohleverstromung werde wahrscheinlich mit einem Zuwachs im asiatisch-pazifischen Raum einhergehen.

Das starke Wachstum bei den erneuerbaren Energien bedeute, dass ihr Anteil am globalen Stromerzeugungsmix voraussichtlich von 29 Prozent im Jahr 2022 auf 35 Prozent 2025 steigen wird. Damit werde die CO2-Intensität der globalen Stromerzeugung in den kommenden Jahren weiter abnehmen.

Europa habe sich diesem globalen Trend zwar im vergangenen Jahr durch mehr Kohle- und Gasverstromung und weniger Kernkraft-Leistung widersetzt. Das werde sich jedoch wieder ändern: Bis 2025 sollen die Emissionen aus der Stromerzeugung nach Berechnungen der Studienautoren hier um 10 Prozent zurückgehen.
 
 
Nachfrage und Angebot zunehmend wetterabhängig

Die Entwicklung der Stromnachfrage war 2022 je nach Region sehr unterschiedlich:
  • Indiens Stromverbrauch stieg stark an,
  • während Chinas Wachstum aufgrund seiner Null-Covid-Politik gedämpfter ausfiel.
  • Die Vereinigten Staaten verzeichneten hingegen eine robuste Zunahme der Nachfrage.
  • In der Europäischen Union schrumpfte sie aufgrund des milden Winterwetters und weniger Verbrauchs der Industrie, die die Produktion wegen hoher Preise und der Versorgungsunterbrechungen durch Russland drosselte.
In ihrem neuen Bericht stellt die IEA außerdem fest, dass Stromnachfrage und -angebot weltweit zunehmend vom Wetter abhängen. Zusätzlich zu der Trockenheit in Europa gab es Hitzewellen in Indien, die zu Spitzenwerten beim Strombedarf des Landes führten. In ähnlicher Weise wurden die zentralen und östlichen Regionen Chinas von Hitzewellen und Dürre getroffen, was auch dort dazu führte, dass der Verbrauch durch Klimaanlagen hochschnellte. In den Vereinigten Staaten verursachten wiederum schwere Winterstürme massive Stromausfälle.

Widerstandsfähige Netze immer wichtiger

Das alles unterstreiche die Notwendigkeit einer schnelleren Dekarbonisierung und eines beschleunigten Einsatzes sauberer Energietechnologien, heißt es in dem Bericht. Gleichzeitig müsse aber auch gesehen werden, dass die erneuerbaren Energien wetterabhängiger sind. In einer solchen Welt sei es wichtig, dass die Flexibilität der Stromversorgungssysteme und die Widerstandsfähigkeit der Netze erhöht wird.

Der vollständige "Electricity Market Report 2023" kann auf der IEA-Homepage heruntergeladen werden.

Mittwoch, 8.02.2023, 16:04 Uhr
Günter Drewnitzky

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.