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Energie & Management > Personalie - Beobachter bei Scheinreferenden: EWF-Chef freigestellt
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Personalie

Beobachter bei Scheinreferenden: EWF-Chef freigestellt

Weil er die Scheinreferenden in russisch besetzten Gebieten der Ukraine als Wahlbeobachter begleitet hat, ist der Geschäftsführer von Energie Waldeck-Frankenberg freigestellt worden.
(dpa) − EWF-Geschäftsführer Stefan Schaller sei mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden, teilte der Landkreis Waldeck-Frankenberg (Nordhessen) am Montag, 26. September, mit. Die Aufsichtsräte des Unternehmens und der Verbands-Energie-Werk Gesellschaft für Erneuerbare Energien sowie der EWF-Verbandsvorstand haben die Entscheidung demnach einstimmig in einer Sondersitzung getroffen.

„Das Verhalten des Geschäftsführers verstößt ganz klar gegen die Weltanschauung, die moralischen Werte und die Philosophie des Unternehmens, das Völkerrechtsverstöße und jegliche Form von Gewalt entschieden ablehnt“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der kreiseigenen Energiegesellschaft, Landrat Jürgen van der Horst.

Der Landkreis führte aus, die Aufsichtsräte und Vorstände hätten sich daher sehr klar für die unverzügliche Freistellung des Geschäftsführers ausgesprochen - und sich gleichzeitig deutlich vom völkerrechtswidrigen Vorgehen Russlands in der Ukraine distanziert. Die Gremien würden nun zeitnah über die Abberufung beraten. Das sei ein formaler Weg, der eingehalten werden müsse.

Schallers Einsatz als Wahlbeobachter bei den Scheinreferenden hatte heftige Kritik ausgelöst. Die international als Völkerrechtsbruch kritisierten Abstimmungen in besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine über einen Beitritt zu Russland hatten am Freitag begonnen. Es handelt sich um Scheinreferenden, weil sie ohne Zustimmung der Ukraine, unter Kriegsrecht und nicht nach demokratischen Prinzipien ablaufen.

Medienberichten zufolge wurde Schaller von Russland eingeladen, um die Abstimmungen zu überwachen. Gegenüber der HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) hatte Schaller seinen Einsatz als Wahlbeobachter bestätigt. Sein Aufenthalt habe nichts mit seiner Funktion als Geschäftsführer des Waldeck-Frankenberger Energieversorgers zu tun. „Das ist rein privat, ich habe dafür Urlaub genommen“, betonte Schaller demnach.

Montag, 26.09.2022, 13:17 Uhr
dpa
Energie & Management > Personalie - Beobachter bei Scheinreferenden: EWF-Chef freigestellt
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Beobachter bei Scheinreferenden: EWF-Chef freigestellt
Weil er die Scheinreferenden in russisch besetzten Gebieten der Ukraine als Wahlbeobachter begleitet hat, ist der Geschäftsführer von Energie Waldeck-Frankenberg freigestellt worden.
(dpa) − EWF-Geschäftsführer Stefan Schaller sei mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden, teilte der Landkreis Waldeck-Frankenberg (Nordhessen) am Montag, 26. September, mit. Die Aufsichtsräte des Unternehmens und der Verbands-Energie-Werk Gesellschaft für Erneuerbare Energien sowie der EWF-Verbandsvorstand haben die Entscheidung demnach einstimmig in einer Sondersitzung getroffen.

„Das Verhalten des Geschäftsführers verstößt ganz klar gegen die Weltanschauung, die moralischen Werte und die Philosophie des Unternehmens, das Völkerrechtsverstöße und jegliche Form von Gewalt entschieden ablehnt“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der kreiseigenen Energiegesellschaft, Landrat Jürgen van der Horst.

Der Landkreis führte aus, die Aufsichtsräte und Vorstände hätten sich daher sehr klar für die unverzügliche Freistellung des Geschäftsführers ausgesprochen - und sich gleichzeitig deutlich vom völkerrechtswidrigen Vorgehen Russlands in der Ukraine distanziert. Die Gremien würden nun zeitnah über die Abberufung beraten. Das sei ein formaler Weg, der eingehalten werden müsse.

Schallers Einsatz als Wahlbeobachter bei den Scheinreferenden hatte heftige Kritik ausgelöst. Die international als Völkerrechtsbruch kritisierten Abstimmungen in besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine über einen Beitritt zu Russland hatten am Freitag begonnen. Es handelt sich um Scheinreferenden, weil sie ohne Zustimmung der Ukraine, unter Kriegsrecht und nicht nach demokratischen Prinzipien ablaufen.

Medienberichten zufolge wurde Schaller von Russland eingeladen, um die Abstimmungen zu überwachen. Gegenüber der HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) hatte Schaller seinen Einsatz als Wahlbeobachter bestätigt. Sein Aufenthalt habe nichts mit seiner Funktion als Geschäftsführer des Waldeck-Frankenberger Energieversorgers zu tun. „Das ist rein privat, ich habe dafür Urlaub genommen“, betonte Schaller demnach.

Montag, 26.09.2022, 13:17 Uhr
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