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Die GGEW AG hat den ersten Jahresbericht nach der Fusion mit der Energieried GmbH & Co. KG vorgelegt. Die kommunalen Anteilseigner erhalten eine Ausschüttung von 3,8 Millionen Euro.
GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann erklärte bei der Vorstellung der Bilanz: „Die gelungene Fusion stellt einen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens dar, den man ohne Ãœbertreibung als historisch bezeichnen darf.“ Mit dem Schritt ist die Belegschaft von 258 Mitarbeitenden im Jahr 2022 auf 313 gewachsen. Neben einem zusätzlichen Kundencenter kamen auch neue Kunden dazu, sodass das Unternehmen jetzt 180.000
Einwohner versorgt.
Frank Kaus, bis zur Fusion Geschäftsführer bei Energieried und jetzt in der Geschäftsleitung der GGEW, ging auf die Herausforderungen der Zukunft ein: „Die Wärmewende an der Bergstraße kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern hängt eng mit der Dekarbonisierungsstrategie der GGEW zusammen.“ Diese ziele darauf ab, sowohl das Strom- als auch das Gas- und Wärmenetz vollumfänglich mit Energien aus erneuerbaren Quellen zu versorgen. Im „Konvoi“, also durch das Bündeln der kommunalen Wärmeplanung mehrerer Kommunen in der Region, könne man die notwendigen Investitionen möglichst klein halten und am besten von den neuen Synergien profitieren.
Der Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen soll weiter gesteigert werden, wie GGEW weiter bekannt gab. Im vergangenen Jahr produzierten 45
Windkraft- und 40
Photovoltaik-Anlagen mit 120,98
MW 262,2
Millionen kWh. Damit können rechnerisch 87.415
Haushalte versorgt werden, die CO2-Einsparung wird mit 157.346
Tonnen beziffert. 2024 sind bereits weitere Erzeugungsanlagen dazugekommen.
Dass die bisher verfolgte Strategie der richtige Weg ist, davon zeigte sich Florian Grob, Bereichsleiter Erneuerbare Energien bei GGEW, überzeugt: „Um die grüne Strommenge unseres Erzeugungsportfolios weiter zu erhöhen, forcieren wir die Umsetzung neuer Windparks und zusätzlicher PV-Projekte – vor allem in der Region mit dem Ziel, all unsere Kunden und Bürger rechnerisch mit 100
Prozent grüner Energie aus unserem eigenen Erzeugungsportfolio versorgen zu können. Die Energiewende erfolgt dabei dezentral vor Ort gemeinsam mit den Kommunen und Bürgern. Auch verbleibt damit ein Großteil der Wertschöpfung in der Region.“
Der engagierte Ausbau der Erneuerbaren spiegelt sich auch in der Zahl der Netzanschlussanträge für Photovoltaik-Anlagen wider: „Die Zahl der Inbetriebnahmen hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt“, so Uwe Sänger, Technischer Bereichsleiter. Mehr als 2.000 neue Photovoltaik-Anlagen seien 2023 im Netzgebiet dazugekommen. In Bensheim-Fehlheim konnten zudem weitere Häuser ans Nahwärmenetz angeschlossen werden.
Umsatz und Gewinn gesteigertDer Umsatz des Versorgers mit Sitz im hessischen Bensheim stieg 2023 von 225,0
Millionen Euro auf 242,4
Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr 2022 reduzierte sich allerdings die Stromabgabemenge von 493 auf 345
Millionen kWh im Jahr 2023. Auch bei der Gasabgabe lässt sich ein Rückgang erkennen: Waren es im Jahr 2022 noch 1.084
Millionen kWh, wurden im Jahr 2023 rund 725
Millionen kWh abgenommen.
Bereits im ersten Jahr nach der Fusion zeigten sich erste positive Effekte für die gesamte Region, wie es in einer Mitteilung des Versorgers weiter heißt. So könne man neben der Dividende eine regionale Wertschöpfung von 14
Millionen Euro aus Steuern, Konzessionsabgaben und der Beauftragung lokaler Unternehmen zur Wirtschaftskraft der Region beisteuern.
„Das Jahr 2023 verdeutlicht wieder einmal, dass sich der kraftvolle Ausbau in die erneuerbaren Energien auch wirtschaftlich lohnt. Unsere Anlagen erwirtschaften einen substanziellen Beitrag zur Dividende und machen das Geschäftsmodell robust gegenüber Marktschwankungen“, so Hoffmann.
Kennzahlen GGEW
in Millionen Euro | 2023 | 2022 |
Umsatz | 242,4 | 225,0 |
Jahresüberschuss | 3,8 | 2,7 |
Investitionen | 18,9 | 16,1 |
Quelle: GGEW AG
Mittwoch, 4.09.2024, 15:34 Uhr
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