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Energie & Management > Studien - Behörden müssen besser über Strahlenschutz informieren
Quelle: Pixabay / Andreas Breitling
Studien

Behörden müssen besser über Strahlenschutz informieren

Nur zwei von zehn Menschen in Deutschland wissen, was sie im Fall eines nuklearen Unfalls tun müssen. BMUV und BfS sehen dringenden Handlungsbedarf.
57 % aller Befragten geben in einer aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) an, im Fall eines nuklearen Unfalls nicht oder nicht genau zu wissen, wie sie reagieren können. Käme es zu einem solchen Fall, würden sich zwei Drittel der Befragten über das Internet informieren. 10 % geben an, keine Informationsquelle für solche Notfälle zu kennen. An die öffentlichen Stellen in der Kommune, im Land oder auch an das BfS würden sich nur 13 % der Befragten wenden.

Ein klarer Auftrag an Bund, Länder und Kommunen, die Informationsangebote zu verbessern, kommentiert BfS-Präsidentin Inge Paulini. Sie fordert mehr Verzahnung des Katastrophenschutzes mit den Planungen für den radiologischen Notfall: „Vieles davon ist im Strahlenschutzgesetz von 2017 schon angelegt worden. Wenn nun der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz insbesondere infolge der Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr und der Corona-Pandemie neu aufgestellt wird, muss auch der radiologische Notfall mitgedacht werden.“

Gefahr durch Radon weitgehend unbekannt

Neben der Atomkraft seien die möglichen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung sowie der UV-Strahlung sehr präsent, heißt es in der Umfrage. Besorgnis rufe die Strahlung durch Mobilfunkgeräte und Mobilfunkmasten bei der Mehrheit aber nicht hervor. Der potentiellen Gefahren durch ultraviolette Strahlung sind sich 78 % der Befragten bewusst. Vor dem Aufenthalt in der Sonne tragen aber nur 46 % immer Sonnenschutz auf.

Dass auch das Gas Radon, das sich besonders im Keller und in unteren Geschossen von Gebäuden ansammelt, ein häufiger Auslöser für Lungenkrebs ist, ist in der Bevölkerung ebenfalls kaum bekannt: Nur 14 % der Befragten gaben an, über die natürliche Strahlung durch Radon beunruhigt zu sein. 11 % wissen gar nicht, ob das Gas überhaupt eine Bedrohung darstellt.

Einen Lichtblick aber lässt die Befragung immerhin zu: Das Gefühl, in Sachen Strahlung vom Staat geschützt zu werden, ist im Vergleich zur Vorgängerstudie im Jahr 2019 gestiegen. Besonders ausgeprägt ist das in der Medizin: 82 % der Befragten fühlen sich hier gut bis sehr gut geschützt.

Donnerstag, 22.09.2022, 17:14 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Studien - Behörden müssen besser über Strahlenschutz informieren
Quelle: Pixabay / Andreas Breitling
Studien
Behörden müssen besser über Strahlenschutz informieren
Nur zwei von zehn Menschen in Deutschland wissen, was sie im Fall eines nuklearen Unfalls tun müssen. BMUV und BfS sehen dringenden Handlungsbedarf.
57 % aller Befragten geben in einer aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) an, im Fall eines nuklearen Unfalls nicht oder nicht genau zu wissen, wie sie reagieren können. Käme es zu einem solchen Fall, würden sich zwei Drittel der Befragten über das Internet informieren. 10 % geben an, keine Informationsquelle für solche Notfälle zu kennen. An die öffentlichen Stellen in der Kommune, im Land oder auch an das BfS würden sich nur 13 % der Befragten wenden.

Ein klarer Auftrag an Bund, Länder und Kommunen, die Informationsangebote zu verbessern, kommentiert BfS-Präsidentin Inge Paulini. Sie fordert mehr Verzahnung des Katastrophenschutzes mit den Planungen für den radiologischen Notfall: „Vieles davon ist im Strahlenschutzgesetz von 2017 schon angelegt worden. Wenn nun der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz insbesondere infolge der Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr und der Corona-Pandemie neu aufgestellt wird, muss auch der radiologische Notfall mitgedacht werden.“

Gefahr durch Radon weitgehend unbekannt

Neben der Atomkraft seien die möglichen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung sowie der UV-Strahlung sehr präsent, heißt es in der Umfrage. Besorgnis rufe die Strahlung durch Mobilfunkgeräte und Mobilfunkmasten bei der Mehrheit aber nicht hervor. Der potentiellen Gefahren durch ultraviolette Strahlung sind sich 78 % der Befragten bewusst. Vor dem Aufenthalt in der Sonne tragen aber nur 46 % immer Sonnenschutz auf.

Dass auch das Gas Radon, das sich besonders im Keller und in unteren Geschossen von Gebäuden ansammelt, ein häufiger Auslöser für Lungenkrebs ist, ist in der Bevölkerung ebenfalls kaum bekannt: Nur 14 % der Befragten gaben an, über die natürliche Strahlung durch Radon beunruhigt zu sein. 11 % wissen gar nicht, ob das Gas überhaupt eine Bedrohung darstellt.

Einen Lichtblick aber lässt die Befragung immerhin zu: Das Gefühl, in Sachen Strahlung vom Staat geschützt zu werden, ist im Vergleich zur Vorgängerstudie im Jahr 2019 gestiegen. Besonders ausgeprägt ist das in der Medizin: 82 % der Befragten fühlen sich hier gut bis sehr gut geschützt.

Donnerstag, 22.09.2022, 17:14 Uhr
Katia Meyer-Tien

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