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Energie & Management > Stromnetz - BEE mit Vorschlägen für steuerbare Verbraucher
Mitarbeiter beim Einrichten der Wallbox. Bild: Telekom
Stromnetz

BEE mit Vorschlägen für steuerbare Verbraucher

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat jetzt eigene Vorschläge gemacht, wie  steuerbare Verbraucher sinnvoll ins Niederspannungsnetz eingebunden werden können.
Nachdem der Entwurf für ein Gesetz zur Integration steuerbarer Verbraucher in die Stromverteilnetze im Januar vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) zurückgezogen worden war, hat der BEE jetzt seine eigenen Ideen zu dem Thema publik gemacht. Der Verband bemängelt dabei, dass es immer noch keinen neuen Entwurf gebe, obwohl erheblicher Handlungsdruck bestehe.

„Mobilitäts- und Wärmewende erfordern einen strukturierten neuen Ansatz. Wenn die Zahl der Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge deutlich steigt und im Gebäudesektor die Wärmepumpen ihren Durchbruch schaffen, braucht es dafür einen regulatorischen Rahmen“, erklärte BEE-Päsidentin Simone Peter in einer Mitteilung. „In erster Linie geht es darum, flexibles Verhalten von Anlagen anzureizen, um die Schwankungen im Stromsektor durch die steigenden Anteile volatiler erneuerbarer Energien, wie Wind und Sonne, und volatiler Verbraucher, von Industrie bis Haushalten, in einen Ausgleich zu bringen.“

Eine Flexibilisierung des Verbrauchs könne bei richtiger Ausgestaltung an verschiedenen Stellen im Stromversorgungssystem zur Verbesserung der Kosteneffizienz und zugleich der Versorgungssicherheit beitragen. Das bisher vorgeschlagene Spitzenglättungsmodell des BMWi, welches im zeitlichen Verlauf ohne ausreichenden Netzausbau zu einer deutlichen Steigerung von Netzbetreibereingriffen auf den Betrieb steuerbarer Verbraucher im Niederspannungsnetz und somit auch zu immer höheren Netzkosten führen würde, sei langfristig weder kosteneffizient noch zielführend für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

Verbindung von Markt- und Netzebene durch Auktionsmodell

„Es war daher richtig, dass das BMWi selbst durch den Rückzug der vorgeschlagenen Regelungen diesen Ansatz verworfen hat. Damit es zu keinen zusätzlichen Eingriffen des Netzbetreibers aufgrund von Netzengpässen im Niederspannungsbereich kommt, müssen Markt- und Netzebene verbunden werden. Dafür schlägt der BEE ein Auktionsmodell vor“, so Peter.

Dabei erhalten steuerbare Verbraucher in Netzsträngen mit Netzengpässen eine Reduzierung ihres Netzentgeltes. Sie sollen im Gegenzug an einer täglichen stundenbasierten Auktion der freien Leistungskapazität im jeweiligen Netz teilnehmen. Nur bei bezuschlagtem Gebot innerhalb des jeweiligen Zeitrahmens entnehmen diese steuerbaren Verbraucher anschließend Strom aus dem Netz. Damit wird sichergestellt, dass es zu keinem Netzengpass kommt und gleichzeitig die Verbraucher ihre Freiheit und Präferenz im Verbrauchsverhalten über die Auktion selbst bestimmen können. 

Das Modell, so heißt es seitens des BEE, sei als Diskussionsbeitrag angelegt, um die angehaltene Regulierung des Gesetzgebers zu beleben, bestehende Blockaden zu lösen und die notwendige fachlichen Diskussion zur Ausgestaltung einer gesetzlichen Regelung neu zu beginnen.

Montag, 10.05.2021, 12:02 Uhr
Günter Drewnitzky
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BEE mit Vorschlägen für steuerbare Verbraucher
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat jetzt eigene Vorschläge gemacht, wie  steuerbare Verbraucher sinnvoll ins Niederspannungsnetz eingebunden werden können.
Nachdem der Entwurf für ein Gesetz zur Integration steuerbarer Verbraucher in die Stromverteilnetze im Januar vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) zurückgezogen worden war, hat der BEE jetzt seine eigenen Ideen zu dem Thema publik gemacht. Der Verband bemängelt dabei, dass es immer noch keinen neuen Entwurf gebe, obwohl erheblicher Handlungsdruck bestehe.

„Mobilitäts- und Wärmewende erfordern einen strukturierten neuen Ansatz. Wenn die Zahl der Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge deutlich steigt und im Gebäudesektor die Wärmepumpen ihren Durchbruch schaffen, braucht es dafür einen regulatorischen Rahmen“, erklärte BEE-Päsidentin Simone Peter in einer Mitteilung. „In erster Linie geht es darum, flexibles Verhalten von Anlagen anzureizen, um die Schwankungen im Stromsektor durch die steigenden Anteile volatiler erneuerbarer Energien, wie Wind und Sonne, und volatiler Verbraucher, von Industrie bis Haushalten, in einen Ausgleich zu bringen.“

Eine Flexibilisierung des Verbrauchs könne bei richtiger Ausgestaltung an verschiedenen Stellen im Stromversorgungssystem zur Verbesserung der Kosteneffizienz und zugleich der Versorgungssicherheit beitragen. Das bisher vorgeschlagene Spitzenglättungsmodell des BMWi, welches im zeitlichen Verlauf ohne ausreichenden Netzausbau zu einer deutlichen Steigerung von Netzbetreibereingriffen auf den Betrieb steuerbarer Verbraucher im Niederspannungsnetz und somit auch zu immer höheren Netzkosten führen würde, sei langfristig weder kosteneffizient noch zielführend für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

Verbindung von Markt- und Netzebene durch Auktionsmodell

„Es war daher richtig, dass das BMWi selbst durch den Rückzug der vorgeschlagenen Regelungen diesen Ansatz verworfen hat. Damit es zu keinen zusätzlichen Eingriffen des Netzbetreibers aufgrund von Netzengpässen im Niederspannungsbereich kommt, müssen Markt- und Netzebene verbunden werden. Dafür schlägt der BEE ein Auktionsmodell vor“, so Peter.

Dabei erhalten steuerbare Verbraucher in Netzsträngen mit Netzengpässen eine Reduzierung ihres Netzentgeltes. Sie sollen im Gegenzug an einer täglichen stundenbasierten Auktion der freien Leistungskapazität im jeweiligen Netz teilnehmen. Nur bei bezuschlagtem Gebot innerhalb des jeweiligen Zeitrahmens entnehmen diese steuerbaren Verbraucher anschließend Strom aus dem Netz. Damit wird sichergestellt, dass es zu keinem Netzengpass kommt und gleichzeitig die Verbraucher ihre Freiheit und Präferenz im Verbrauchsverhalten über die Auktion selbst bestimmen können. 

Das Modell, so heißt es seitens des BEE, sei als Diskussionsbeitrag angelegt, um die angehaltene Regulierung des Gesetzgebers zu beleben, bestehende Blockaden zu lösen und die notwendige fachlichen Diskussion zur Ausgestaltung einer gesetzlichen Regelung neu zu beginnen.

Montag, 10.05.2021, 12:02 Uhr
Günter Drewnitzky

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