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Energie & Management > Regenerative - BEE: Energiewende braucht schnell mehr grüne Stromerzeugung
Bild: Fotolia, vencav
Regenerative

BEE: Energiewende braucht schnell mehr grüne Stromerzeugung

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat sein Szenario für das Jahr 2030 aktualisiert. Die Berechnung beruht auf der erwarteten Anhebung der europäischen Klimaschutzziele.
Eine EU-Treibhausgasminderung von mindestens 55 % im Jahr 2030 bezogen auf das Referenzjahr 1990 bedeutet für Deutschland eine THG-Minderung von 65 %, also 10 % mehr als bisher geplant. Das folgt aus der geltenden Lastenteilung unter den Mitgliedstaaten („Effort Sharing Regulation“). Die Auswirkungen auf Leistung und Anteil der Erneuerbare-Energien-Technologien am Bruttostromverbrauch beleuchtet das aktualisierte Szenario 2030 des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

„Die anstehenden Entscheidungen auf EU-Ebene müssen bereits jetzt für die Ausgestaltung und Umsetzung der Energiewende in Deutschland mitgedacht werden“, forderte BEE-Präsidentin Simone Peter bei der Vorstellung des Szenarios. Die Erneuerbaren-Erzeuger seien der Schlüssel für den europäischen und nationalen Klimaschutz. Ihre Bedeutung wachse mit zunehmender Sektorkopplung auch für Wärme, Mobilität und Industrie weiter.

Für die Windindustrie unterstrich Matthias Zelinger, energiepolitischer Sprecher des VDMA, dass die Errichtung neuer Windkraftanlagen etwa fünf Jahre von der Planung bis zu Umsetzung brauche. Deswegen sei es wichtig, schon jetzt den Ausbaupfad zu verbreitern und verlässlich abzustecken. Die amtierende Große Koalition müsse daher ihr Versprechen einhalten und die Verbesserungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nachreichen. „Andere europäische Länder wie Frankreich, Dänemark und Polen starten jetzt durch, Deutschland droht zurückzubleiben“, mahnte Zelinger

„Deswegen ist eine realistisch geschätzte Entwicklung des Bruttostrombedarfs ebenso von Bedeutung wie die Ausbauziele und -pfade für erneuerbare Energien“, sagte Peter. Der BEE hat berechnet, dass ein Anteil von 77 Prozent an einem Bruttostrombedarf von gesamt 745 Mrd. kWh im Jahr 2030 erforderlich ist, um die Klimaziele zu erreichen und eine deutliche Abnahme der fossilen Erzeugung von 329 Mrd. kWh wie im Jahr 2019 auf 169 Mrd. kWh bis 2030. Dafür müsse die Nutzung erneuerbarer Energien um den Faktor 2,4 steigen von 455 Mrd. kWh 2019 auf 1084 Mrd. kWh im Jahr 2030.
 
Entwicklung des Bruttostromverbrauchs bis 2030
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Bild: BEE

Schnelles Handeln nötig

Onshore-Wind und Photovoltaik wiesen die größten Steigerungspotenziale auf, aber der Mix aller Erneuerbare-Energien-Technologien werde für einen zunehmend flexibler werdenden Strommarkt gebraucht. Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft blieben laut BEE-Szenario in ihrer Nutzung über die Jahre konstant. „Die bereits für das erste Quartal angekündigte Anhebung der Ausbaupfade im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist zeitnah vorzunehmen, um die regenerativen Energien als tragende Säule des Energiemarktes sowie wichtigen Innovations- und Wirtschaftsfaktor zu stärken“, forderte Peter.

Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad, mahnte: „Unsere Unternehmen stehen nicht nur hinter der Energiewende, sondern sie brauchen die erneuerbaren Energien schnell, verlässlich und zu wettbewerbsfähigen Preisen.“ Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien sei die Voraussetzung für das zentrale Modernisierungsprogramm des Industrie-Standorts Deutschland.

Zelinger ergänzte: „Nur klimaneutrale Produkte sind künftig konkurrenzfähig, darum ist die Energiewende und Dekarbonisierung der Wirtschaft Basis unseres künftigen Wohlstands.“ Er befürchtet allerdings, dass die ausstehenden Ergänzungen des EEG „im Wahlkampf hängenbleiben“ und so wertvolle Zeit verschwendet werde.
 
Entwicklung der Energieverbräuche nach Sektoren
-Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Bild: BEE

Das aktualisierte „BEE-Szenario – 65% THG-Minderung bis 2030“ steht im Internet als PDF zum Download bereit.

Freitag, 16.04.2021, 14:33 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Regenerative - BEE: Energiewende braucht schnell mehr grüne Stromerzeugung
Bild: Fotolia, vencav
Regenerative
BEE: Energiewende braucht schnell mehr grüne Stromerzeugung
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat sein Szenario für das Jahr 2030 aktualisiert. Die Berechnung beruht auf der erwarteten Anhebung der europäischen Klimaschutzziele.
Eine EU-Treibhausgasminderung von mindestens 55 % im Jahr 2030 bezogen auf das Referenzjahr 1990 bedeutet für Deutschland eine THG-Minderung von 65 %, also 10 % mehr als bisher geplant. Das folgt aus der geltenden Lastenteilung unter den Mitgliedstaaten („Effort Sharing Regulation“). Die Auswirkungen auf Leistung und Anteil der Erneuerbare-Energien-Technologien am Bruttostromverbrauch beleuchtet das aktualisierte Szenario 2030 des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

„Die anstehenden Entscheidungen auf EU-Ebene müssen bereits jetzt für die Ausgestaltung und Umsetzung der Energiewende in Deutschland mitgedacht werden“, forderte BEE-Präsidentin Simone Peter bei der Vorstellung des Szenarios. Die Erneuerbaren-Erzeuger seien der Schlüssel für den europäischen und nationalen Klimaschutz. Ihre Bedeutung wachse mit zunehmender Sektorkopplung auch für Wärme, Mobilität und Industrie weiter.

Für die Windindustrie unterstrich Matthias Zelinger, energiepolitischer Sprecher des VDMA, dass die Errichtung neuer Windkraftanlagen etwa fünf Jahre von der Planung bis zu Umsetzung brauche. Deswegen sei es wichtig, schon jetzt den Ausbaupfad zu verbreitern und verlässlich abzustecken. Die amtierende Große Koalition müsse daher ihr Versprechen einhalten und die Verbesserungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nachreichen. „Andere europäische Länder wie Frankreich, Dänemark und Polen starten jetzt durch, Deutschland droht zurückzubleiben“, mahnte Zelinger

„Deswegen ist eine realistisch geschätzte Entwicklung des Bruttostrombedarfs ebenso von Bedeutung wie die Ausbauziele und -pfade für erneuerbare Energien“, sagte Peter. Der BEE hat berechnet, dass ein Anteil von 77 Prozent an einem Bruttostrombedarf von gesamt 745 Mrd. kWh im Jahr 2030 erforderlich ist, um die Klimaziele zu erreichen und eine deutliche Abnahme der fossilen Erzeugung von 329 Mrd. kWh wie im Jahr 2019 auf 169 Mrd. kWh bis 2030. Dafür müsse die Nutzung erneuerbarer Energien um den Faktor 2,4 steigen von 455 Mrd. kWh 2019 auf 1084 Mrd. kWh im Jahr 2030.
 
Entwicklung des Bruttostromverbrauchs bis 2030
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Schnelles Handeln nötig

Onshore-Wind und Photovoltaik wiesen die größten Steigerungspotenziale auf, aber der Mix aller Erneuerbare-Energien-Technologien werde für einen zunehmend flexibler werdenden Strommarkt gebraucht. Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft blieben laut BEE-Szenario in ihrer Nutzung über die Jahre konstant. „Die bereits für das erste Quartal angekündigte Anhebung der Ausbaupfade im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist zeitnah vorzunehmen, um die regenerativen Energien als tragende Säule des Energiemarktes sowie wichtigen Innovations- und Wirtschaftsfaktor zu stärken“, forderte Peter.

Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad, mahnte: „Unsere Unternehmen stehen nicht nur hinter der Energiewende, sondern sie brauchen die erneuerbaren Energien schnell, verlässlich und zu wettbewerbsfähigen Preisen.“ Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien sei die Voraussetzung für das zentrale Modernisierungsprogramm des Industrie-Standorts Deutschland.

Zelinger ergänzte: „Nur klimaneutrale Produkte sind künftig konkurrenzfähig, darum ist die Energiewende und Dekarbonisierung der Wirtschaft Basis unseres künftigen Wohlstands.“ Er befürchtet allerdings, dass die ausstehenden Ergänzungen des EEG „im Wahlkampf hängenbleiben“ und so wertvolle Zeit verschwendet werde.
 
Entwicklung der Energieverbräuche nach Sektoren
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Bild: BEE

Das aktualisierte „BEE-Szenario – 65% THG-Minderung bis 2030“ steht im Internet als PDF zum Download bereit.

Freitag, 16.04.2021, 14:33 Uhr
Susanne Harmsen

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