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Energie & Management > Photovoltaik - BDEW fordert deutlich höhere Ausschreibungsmengen
Quelle: Shutterstock/THANIT PKC
Photovoltaik

BDEW fordert deutlich höhere Ausschreibungsmengen

Die jüngsten Ausschreibungen für Solarenergie der Bundesnetzagentur waren deutlich überzeichnet. Der BDEW fordert Konsequenzen.
Die ausgeschriebene Menge im Segment Freiflächenanlagen betrug 510 MW. Es gab jedoch, wie berichtet, 242 Gebote mit einem Umfang von 1.130 MW. Der größte Anteil des bezuschlagten Volumens geht – geografisch gesehen – an Gebote für Standorte in Bayern (52 Zuschläge, 233 MW). Nach Flächenkategorien betrachtet entfallen 34 der bezuschlagten Gebote mit 223 MW auf Acker- und Grünlandflächen, wobei ebenfalls die meisten Zuschläge an Gebote für Flächen in Bayern gehen (26 Zuschläge, 154 MW).

Im Bereich Solaranlagen auf Gebäuden oder Lärmschutzwänden waren 150 MW ausgeschrieben, eingereicht wurden 168 Gebote mit zusammen 213 MW. Regional betrachtet verteilen sich die Zuschläge mehrheitlich auf Gebote in Sachsen-Anhalt (34 MW verteilt auf 21 Zuschläge), Brandenburg (30 MW auf 29 Zuschläge) und Niedersachsen (29 MW auf 22 Zuschläge). 

Dazu erklärte jetzt Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): "Die Ergebnisse der Ausschreibung sind erfreulich. Die erneute Überzeichnung zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Photovoltaikprojekte zu realisieren. Die wiederholt mehrfache Überzeichnung der Ausschreibung verdeutlicht, dass es ausreichend Projekte für einen beschleunigten Ausbau gibt."

Eine deutliche Anhebung der Ausschreibungsmengen sei daher sinnvoll, wenn nicht eine Vielzahl von Projekten unnötig aufgeschoben oder ausgesetzt werden soll. Zugleich hält Andreae Ausschreibungen weiterhin für das richtige Instrument. Dies zeige sich an der erfreulichen Kostendegression: Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sei mit 5 Ct/kWh weiterhin sehr niedrig.

Verschärfte Klimaschutzziele müssen Folgen haben

Allerdings verlangte die BDEW-Hauptgeschäftsführerin auch, die Rahmenbedingungen der Ausschreibungen weiter zu verbessern, denn mit Blick auf die jüngst verschärften Klimaschutzziele und den zunehmenden Bedarf an erneuerbaren Energien sei ein regelrechter Photovoltaik-Boom erforderlich. Der Verband schlägt vor, die jährlichen Ausschreibungsvolumina für PV-Dach- und Freiflächen dauerhaft auf jeweils mindestens 5.000 MW zu erhöhen. Die Leistungsgrenze für Freiflächenanlagen, die über das EEG gefördert werden, sollten auf 30 MW angehoben werden.

Der Photovoltaikausbau dürfe zudem nicht an fehlenden Flächen scheitern. Deshalb brauche es auch innovative Konzepte wie Agriphotovoltaik oder schwimmende Solaranlagen. Aber auch die Bundesländer seien in der Pflicht: Sie sollten die Länderöffnungsklausel nutzen, um mehr Flächen für die Photovoltaik zu erschließen. Alternativ müsse der Bund eine einheitliche Lösung schaffen.

Andreae: "Es muss attraktiver für Haushalte und Gewerbe werden, eine PV-Anlage aufs Dach zu montieren. Deshalb sollten die Anlagenbetreiber die Wahl haben, wie sie den regenerativen Strom nutzen: zum Eigenverbrauch, für die Belieferung von Dritten im Wohnquartier oder zur Vermarktung des Stroms an der Börse." Hemmschwellen für die Dachflächenphotovoltaik müssten beseitigt werden.

Freitag, 16.07.2021, 14:31 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: Shutterstock/THANIT PKC
Photovoltaik
BDEW fordert deutlich höhere Ausschreibungsmengen
Die jüngsten Ausschreibungen für Solarenergie der Bundesnetzagentur waren deutlich überzeichnet. Der BDEW fordert Konsequenzen.
Die ausgeschriebene Menge im Segment Freiflächenanlagen betrug 510 MW. Es gab jedoch, wie berichtet, 242 Gebote mit einem Umfang von 1.130 MW. Der größte Anteil des bezuschlagten Volumens geht – geografisch gesehen – an Gebote für Standorte in Bayern (52 Zuschläge, 233 MW). Nach Flächenkategorien betrachtet entfallen 34 der bezuschlagten Gebote mit 223 MW auf Acker- und Grünlandflächen, wobei ebenfalls die meisten Zuschläge an Gebote für Flächen in Bayern gehen (26 Zuschläge, 154 MW).

Im Bereich Solaranlagen auf Gebäuden oder Lärmschutzwänden waren 150 MW ausgeschrieben, eingereicht wurden 168 Gebote mit zusammen 213 MW. Regional betrachtet verteilen sich die Zuschläge mehrheitlich auf Gebote in Sachsen-Anhalt (34 MW verteilt auf 21 Zuschläge), Brandenburg (30 MW auf 29 Zuschläge) und Niedersachsen (29 MW auf 22 Zuschläge). 

Dazu erklärte jetzt Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): "Die Ergebnisse der Ausschreibung sind erfreulich. Die erneute Überzeichnung zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Photovoltaikprojekte zu realisieren. Die wiederholt mehrfache Überzeichnung der Ausschreibung verdeutlicht, dass es ausreichend Projekte für einen beschleunigten Ausbau gibt."

Eine deutliche Anhebung der Ausschreibungsmengen sei daher sinnvoll, wenn nicht eine Vielzahl von Projekten unnötig aufgeschoben oder ausgesetzt werden soll. Zugleich hält Andreae Ausschreibungen weiterhin für das richtige Instrument. Dies zeige sich an der erfreulichen Kostendegression: Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sei mit 5 Ct/kWh weiterhin sehr niedrig.

Verschärfte Klimaschutzziele müssen Folgen haben

Allerdings verlangte die BDEW-Hauptgeschäftsführerin auch, die Rahmenbedingungen der Ausschreibungen weiter zu verbessern, denn mit Blick auf die jüngst verschärften Klimaschutzziele und den zunehmenden Bedarf an erneuerbaren Energien sei ein regelrechter Photovoltaik-Boom erforderlich. Der Verband schlägt vor, die jährlichen Ausschreibungsvolumina für PV-Dach- und Freiflächen dauerhaft auf jeweils mindestens 5.000 MW zu erhöhen. Die Leistungsgrenze für Freiflächenanlagen, die über das EEG gefördert werden, sollten auf 30 MW angehoben werden.

Der Photovoltaikausbau dürfe zudem nicht an fehlenden Flächen scheitern. Deshalb brauche es auch innovative Konzepte wie Agriphotovoltaik oder schwimmende Solaranlagen. Aber auch die Bundesländer seien in der Pflicht: Sie sollten die Länderöffnungsklausel nutzen, um mehr Flächen für die Photovoltaik zu erschließen. Alternativ müsse der Bund eine einheitliche Lösung schaffen.

Andreae: "Es muss attraktiver für Haushalte und Gewerbe werden, eine PV-Anlage aufs Dach zu montieren. Deshalb sollten die Anlagenbetreiber die Wahl haben, wie sie den regenerativen Strom nutzen: zum Eigenverbrauch, für die Belieferung von Dritten im Wohnquartier oder zur Vermarktung des Stroms an der Börse." Hemmschwellen für die Dachflächenphotovoltaik müssten beseitigt werden.

Freitag, 16.07.2021, 14:31 Uhr
Günter Drewnitzky

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