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Energie & Management > Gas - BDEW erkennt Branchenverantwortung für Methanschlupf an
Bild: Fotolia/Dmitry Naumov
Gas

BDEW erkennt Branchenverantwortung für Methanschlupf an

Die deutsche Gasbranche muss sich um die direkten Methanemissionen aus ihrer Infrastruktur kümmern und tut das auch, so der Verband BDEW. Er rückt die Zahlen zudem ins Verhältnis.
"Auch unsere Branche steht in der Verantwortung", den direkten Methanausstoß in die Atmosphäre weiter zu senken. Mit diesen Worten hat der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) jetzt in einer Pressemitteilung eine moralische Verpflichtung der deutschen Gasbranche anerkannt.

Löwenanteil von Agrar- und Abfallwirtschaft

Gleichzeitig verweist der Verband auf das bisher Erreichte und setzt die Verursacherquellen miteinander zahlenmäßig ins Verhältnis. Demnach stammen lediglich 6 % der Methan-Tonnage in der EU von der heimischen Öl- und Gasbranche. 80 % des CH4-Ausstoßes entfielen dagegen auf die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft. Bezogen auf die gesamten Treibhausgasemissionen der EU betrage der Anteil der Öl- und Gasbranche 0,6 % der CO2-Äquivalente. Der Methanschlupf mache weltweit 11 % des Treibhausgasausstoßes aus. Davon stamme ein Viertel von der Öl- und Gasbranche. Der BDEW beruft sich hierbei auf Zahlen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC).

Ausstoß zwischen 1990 und 2017 um 40 % gesenkt

Ob es sich dabei um Volumenprozent oder um Prozent an CO2-Äquivalenten handelt, ermittelt der BDEW derzeit auf Anfrage der Redaktion. Methan (CH4), das zu mindestens 97 % in Erdgas enthalten ist, ist bei direktem Entweichen in die Atmosphäre ein um ein Vielfaches schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid (CO2). Das Umweltbundesamt geht vom Faktor 25 aus.

Zudem habe die deutsche Gasbranche, so der BDEW, ihren Methanausstoß zwischen 1990 und 2017 um 40 % gesenkt. Viele Branchenunternehmen brächten sich auch im "Methane Emission Action Plan" der europäischen Infrastrukturbetreiberorganisation GIE und in der Initiative "Methane Guiding Principles (MGP)" ein.

Lecks erkennen und abstellen

Als Hebel zur Reduktion hebt der BDEW die Erkennung und Reparatur von Leitungslecks hervor. Dies sei in Deutschland unter anderem durch den fast vollständigen Ersatz von Grauguss erreicht worden. Bei Ferngasröhren helfe stark der Verzicht auf pneumatische Ventile sowie der Einsatz mobiler Verdichter und mobiler Fackeln statt des verbrennungslosen Ausblasens.

Der Anlass des BDEW-Statements waren Anfragen an den Verband. Es sei keine Reaktion auf einen am 2. Juli veröffentlichten Gasbericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA), der die Reduzierung des Methanschlupfs als besonders effiziente Minderungsmaßnahme hervorhebt, hieß es auf Anfrage der Redaktion. Ende Juni hatte die Zeit über Messungen der US-Umweltorganisation Clean Air Task Force an der Verdichterstation des Ferngasnetzbetreibers Gascade in Mallnow (Brandenburg) berichtet und Deutschland vorgeworfen, das Gros der Methanlecks in der Gasinfrastruktur nicht zu erfassen.

Der BDEW hat auf seiner Website die Methan-Strategie der EU-Kommission vom Oktober 2020 und die Aktivitäten der Gasbranche dargestellt.

Dienstag, 6.07.2021, 11:33 Uhr
Georg Eble
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Bild: Fotolia/Dmitry Naumov
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BDEW erkennt Branchenverantwortung für Methanschlupf an
Die deutsche Gasbranche muss sich um die direkten Methanemissionen aus ihrer Infrastruktur kümmern und tut das auch, so der Verband BDEW. Er rückt die Zahlen zudem ins Verhältnis.
"Auch unsere Branche steht in der Verantwortung", den direkten Methanausstoß in die Atmosphäre weiter zu senken. Mit diesen Worten hat der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) jetzt in einer Pressemitteilung eine moralische Verpflichtung der deutschen Gasbranche anerkannt.

Löwenanteil von Agrar- und Abfallwirtschaft

Gleichzeitig verweist der Verband auf das bisher Erreichte und setzt die Verursacherquellen miteinander zahlenmäßig ins Verhältnis. Demnach stammen lediglich 6 % der Methan-Tonnage in der EU von der heimischen Öl- und Gasbranche. 80 % des CH4-Ausstoßes entfielen dagegen auf die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft. Bezogen auf die gesamten Treibhausgasemissionen der EU betrage der Anteil der Öl- und Gasbranche 0,6 % der CO2-Äquivalente. Der Methanschlupf mache weltweit 11 % des Treibhausgasausstoßes aus. Davon stamme ein Viertel von der Öl- und Gasbranche. Der BDEW beruft sich hierbei auf Zahlen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC).

Ausstoß zwischen 1990 und 2017 um 40 % gesenkt

Ob es sich dabei um Volumenprozent oder um Prozent an CO2-Äquivalenten handelt, ermittelt der BDEW derzeit auf Anfrage der Redaktion. Methan (CH4), das zu mindestens 97 % in Erdgas enthalten ist, ist bei direktem Entweichen in die Atmosphäre ein um ein Vielfaches schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid (CO2). Das Umweltbundesamt geht vom Faktor 25 aus.

Zudem habe die deutsche Gasbranche, so der BDEW, ihren Methanausstoß zwischen 1990 und 2017 um 40 % gesenkt. Viele Branchenunternehmen brächten sich auch im "Methane Emission Action Plan" der europäischen Infrastrukturbetreiberorganisation GIE und in der Initiative "Methane Guiding Principles (MGP)" ein.

Lecks erkennen und abstellen

Als Hebel zur Reduktion hebt der BDEW die Erkennung und Reparatur von Leitungslecks hervor. Dies sei in Deutschland unter anderem durch den fast vollständigen Ersatz von Grauguss erreicht worden. Bei Ferngasröhren helfe stark der Verzicht auf pneumatische Ventile sowie der Einsatz mobiler Verdichter und mobiler Fackeln statt des verbrennungslosen Ausblasens.

Der Anlass des BDEW-Statements waren Anfragen an den Verband. Es sei keine Reaktion auf einen am 2. Juli veröffentlichten Gasbericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA), der die Reduzierung des Methanschlupfs als besonders effiziente Minderungsmaßnahme hervorhebt, hieß es auf Anfrage der Redaktion. Ende Juni hatte die Zeit über Messungen der US-Umweltorganisation Clean Air Task Force an der Verdichterstation des Ferngasnetzbetreibers Gascade in Mallnow (Brandenburg) berichtet und Deutschland vorgeworfen, das Gros der Methanlecks in der Gasinfrastruktur nicht zu erfassen.

Der BDEW hat auf seiner Website die Methan-Strategie der EU-Kommission vom Oktober 2020 und die Aktivitäten der Gasbranche dargestellt.

Dienstag, 6.07.2021, 11:33 Uhr
Georg Eble

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