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Energie & Management > Verbände - BDEW-Chefin fordert Steuersenkungen bei Strom und Gas
Quelle: Fotolia / caruso13
Verbände

BDEW-Chefin fordert Steuersenkungen bei Strom und Gas

Die aktuellen Preisanalysen für Strom und Gas versieht der BDEW mit Forderungen an die Bundesregierung, die Stromsteuer zu senken und den Mehrwertsteuersatz auf 7 % zu reduzieren.
Weitere Entlastungen für die Bevölkerung fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von der Bundesregierung angesichts immer höherer Energiepreise. Der für den 1. Juli vorgesehene Wegfall der EEG-Umlage sei auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nicht ausreichend, um die steigenden Kosten abzufedern.

Der BDEW hat jetzt die Preise für Strom und Gas für April ausgewertet. Dies nutzt die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, für einen Appell an die Ampelkoalition, den Steueranteil an den Energiepreisen so weit wie möglich zu senken. So solle die Stromsteuer nur noch das nach europäischem Recht vorgegebene Mindestmaß betragen, ein Bruchteil der in Deutschland erhobenen Abgabe je 1.000 kWh.

Haushalte zahlen bis zum Doppelten im Vergleich zu 2021

Zusätzlich fordert Andreae Berlin auf, das Senken der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas von 19 % auf den reduzierten Satz von 7 % in Erwägung zu ziehen. Ferner bringt die BDEW-Chefin das Klimageld aus dem Koalitionsvertrag in Erinnerung, für das sie eine ergänzende Energiekostenkomponente ins Spiel bringt.

Der Vorstoß des BDEW fußt auf der Preisanalyse für den vergangenen Monat. Der Verband hat beim Strom für private Haushalte höhere Kosten von gut 15 % errechnet. Im bisherigen Jahresmittel müssen Haushalte durchschnittlich 37,14 Cent statt 32,16 Cent je kWh aufbringen. Die Steigerung für kleine und mittlere Industriekunden beträgt sogar nahezu 50 % bei aktuell 31,36 Cent im Vergleich zu 21,38 Cent, dem Jahresmittel von 2021.

Großhandelspreise liegen vier bis fünf Mal so hoch

Beim Gas sind auch die privaten Haushalte von besonders hohen Preisen betroffen. Sie haben sich gegenüber dem Jahresschnitt 2021 in etwa verdoppelt. In Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh werden aktuell 13,77 Cent je kWh statt 7,06 Cent fällig. Haushalte in Mehrfamilienhäusern mit einem Verbrauch von 80.000 kWh (anteilig 13.333 kWh je Wohnung) zahlen derzeit 13,26 Cent statt 6,74 Cent.

Die weitreichenden Forderungen nach Steuersenkungen formuliert der BDEW auch mit Blick auf die „extrem gestiegenen“ Beschaffungskosten für Strom und Gas. Seit Anfang 2021 seien die Großhandelspreise für Strom vier Mal, die für Gas fünf Mal so hoch. Dies reichten Versorger in der Regel erst mit Verzögerung an ihre Kundschaft weiter. Aber selbst langfristige Beschaffungsstrategien mit weitgehend stabilen Tarifen kommen schließlich irgendwann an ihr Ende. Andreae: „Je länger das Preisniveau hoch bleibt, desto mehr werden sich die Großhandelspreise in den Tarifen niederschlagen und diese auch auf längere Sicht beeinflussen.“

Neben der Politik nimmt der BDEW auch die Bevölkerung in die Pflicht – durch die Aufforderung zum sparsamen Umgang mit Energie. Die Bundesregierung solle stärker darüber informieren. „Energiesparen senkt nicht nur die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern trägt auch dazu bei, dass unsere Gasspeicher befüllt werden und damit für eine Engpasssituation vorgesorgt werden kann“, so Kerstin Andreae.

Der BDEW hat seine April-Analyse zum Strompreis und zum Gaspreis im Internet veröffentlicht.

Freitag, 6.05.2022, 14:24 Uhr
Volker Stephan
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BDEW-Chefin fordert Steuersenkungen bei Strom und Gas
Die aktuellen Preisanalysen für Strom und Gas versieht der BDEW mit Forderungen an die Bundesregierung, die Stromsteuer zu senken und den Mehrwertsteuersatz auf 7 % zu reduzieren.
Weitere Entlastungen für die Bevölkerung fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von der Bundesregierung angesichts immer höherer Energiepreise. Der für den 1. Juli vorgesehene Wegfall der EEG-Umlage sei auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nicht ausreichend, um die steigenden Kosten abzufedern.

Der BDEW hat jetzt die Preise für Strom und Gas für April ausgewertet. Dies nutzt die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, für einen Appell an die Ampelkoalition, den Steueranteil an den Energiepreisen so weit wie möglich zu senken. So solle die Stromsteuer nur noch das nach europäischem Recht vorgegebene Mindestmaß betragen, ein Bruchteil der in Deutschland erhobenen Abgabe je 1.000 kWh.

Haushalte zahlen bis zum Doppelten im Vergleich zu 2021

Zusätzlich fordert Andreae Berlin auf, das Senken der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas von 19 % auf den reduzierten Satz von 7 % in Erwägung zu ziehen. Ferner bringt die BDEW-Chefin das Klimageld aus dem Koalitionsvertrag in Erinnerung, für das sie eine ergänzende Energiekostenkomponente ins Spiel bringt.

Der Vorstoß des BDEW fußt auf der Preisanalyse für den vergangenen Monat. Der Verband hat beim Strom für private Haushalte höhere Kosten von gut 15 % errechnet. Im bisherigen Jahresmittel müssen Haushalte durchschnittlich 37,14 Cent statt 32,16 Cent je kWh aufbringen. Die Steigerung für kleine und mittlere Industriekunden beträgt sogar nahezu 50 % bei aktuell 31,36 Cent im Vergleich zu 21,38 Cent, dem Jahresmittel von 2021.

Großhandelspreise liegen vier bis fünf Mal so hoch

Beim Gas sind auch die privaten Haushalte von besonders hohen Preisen betroffen. Sie haben sich gegenüber dem Jahresschnitt 2021 in etwa verdoppelt. In Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh werden aktuell 13,77 Cent je kWh statt 7,06 Cent fällig. Haushalte in Mehrfamilienhäusern mit einem Verbrauch von 80.000 kWh (anteilig 13.333 kWh je Wohnung) zahlen derzeit 13,26 Cent statt 6,74 Cent.

Die weitreichenden Forderungen nach Steuersenkungen formuliert der BDEW auch mit Blick auf die „extrem gestiegenen“ Beschaffungskosten für Strom und Gas. Seit Anfang 2021 seien die Großhandelspreise für Strom vier Mal, die für Gas fünf Mal so hoch. Dies reichten Versorger in der Regel erst mit Verzögerung an ihre Kundschaft weiter. Aber selbst langfristige Beschaffungsstrategien mit weitgehend stabilen Tarifen kommen schließlich irgendwann an ihr Ende. Andreae: „Je länger das Preisniveau hoch bleibt, desto mehr werden sich die Großhandelspreise in den Tarifen niederschlagen und diese auch auf längere Sicht beeinflussen.“

Neben der Politik nimmt der BDEW auch die Bevölkerung in die Pflicht – durch die Aufforderung zum sparsamen Umgang mit Energie. Die Bundesregierung solle stärker darüber informieren. „Energiesparen senkt nicht nur die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern trägt auch dazu bei, dass unsere Gasspeicher befüllt werden und damit für eine Engpasssituation vorgesorgt werden kann“, so Kerstin Andreae.

Der BDEW hat seine April-Analyse zum Strompreis und zum Gaspreis im Internet veröffentlicht.

Freitag, 6.05.2022, 14:24 Uhr
Volker Stephan

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